Da stand ich dann am Samstagnachmittag in der Hoteltoilette und wollte meine Hände waschen nachdem ich meine Notdurft verrichtet hatte. Ich weiß schließlich, was sich gehört und was mann zu tun hat nach dem Tun.
Kontaktlose Wascharmaturen kennt man ja inzwischen. Sie sind hygienisch und sparen Wasser. Das Händewaschen war also kein Problem. Während ich am Waschbecken stand, starrte ich auf das futuristische Konstrukt und rätselte, wozu das da ist. Praktisch wie ich nun mal veranlagt bin, war mein erste Gedanke: Man kann sich gut daran festhalten während man sich vornüberbeugt um Würfel zu husten nachdem man in der Hotelbar zuviel Alkohol getrunken hat. Ich glaubte aber nicht daran, dass dieses Gerät dazu geschaffen war.
Während ich noch so vormichhinwusch, suchte ich einen Handtuchspender. Ein Loch im Waschtisch für die Entsorgung von Papierhandtüchern ist schließlich vorhanden, aber keine Handtücher um mich herum. Sollte dieses Ding dazu da sein, die Hände zu trocknen? Nach dem Waschvorgang wedelte ich mit den Händen irgendwie unter den Griffen herum und plötzlich ertönte ein seltsam Rauschen. Ein starker Luftstrom entwich den metallenen Griffen und straffte die Haut meiner Hände zu jugendlicher Glattheit während diese in kürzester Zeit getrocknet wurden. Mein erster Gedanke: Habenwill! Dann entdeckte ich den kleinen Stempel „dyson“ auf dem Ding. Oh, das würde teuer werden.
Nach dem Theater saßen wir mit unseren Freunden ja noch bei Holsten Rosé in der Hotelbar. Bernd musste dann auch mal die Sanitärräume aufsuchen. Als er zum Tisch zurückkehrte fragte er uns, ob er im Gesicht jetzt nicht viel glatter aussehen würde, er hätte es unter das Ding gehalten. War natürlich ein Scherz, aber er meinte, dass drei Männer anfangs ratlos davorgetanden hätten und sich dann begeistert die Hände getrocknet hätten.
Inzwischen habe ich mich mal informiert. Das Ding heißt „dry + wash“ und für den Anschaffungspreis kann man das ganze Badezimmer renovieren. Außerdem bedarf es bei einer Leistung von 1000 Watt einer separaten Sicherung, d.h. Fliesen aufschlagen, Leitung verlegen, neue Fliesen verlegen … So reizvoll wie diese Technik auch ist, aber leider wird es nicht Bestandteil unseres Badezimmers werden. Aber ich freue mich schon auf die nächste Übernachtung im Prizeotel Hamburg-City. Das letzte Mal, dass wir dort übernachtet haben, war am 30. September letzten Jahres. Inzwischen wurde die Toilette im Foyerbereich auf wash + dry umgerüstet – eine gute Idee.
Ich war mal in einem Haus, wo alles Hightech-mäßig war und scheiterte dann auf’m Klo am Wasserhahn. Der war nämlich die simpelst möglich Ausführung. Ich hatte aber was anderes erwartet, meine Hände drunter gehalten und nichts passierte. Es hatte eine Weile gedauert bis ich kapierte, dass ich den Hebel manuell bedienen musste.
Hihi, das ist mir Mittwoch auch passiert: Bevor ich von meiner Mutter nach Hause fahre, gehe ich im Seniorenheim immer noch mal zur Toilette. Als ich meine Hände waschen wollte, stand ich auch vor dem Waschbecken und wedelte mit den Händen – obwohl ich die Gästetoilette seit mehr als 4 Jahren kenne. Ich war wohl noch auf „außer Haus“ programmiert.