… platzt aus allen Nähten. 2 Meter Schrank für 2 Personen ist ja auch nicht viel. Und im Lauf der Zeit sammelt sich so allerhand an. Mann möchte ja auch mal was neues haben. Und die alten Sachen? Geht ja eigentlich kaum was kaputt. Und T- und Poloshirts, die nicht mehr geeignet sind, damit unter Leute zu gehen bzw die Mann nicht mehr so leiden mag, eignen sich noch für zu Hause.
Wir sind ja in einer sparsamen Welt aufgewachsen und so reichlich, ständig neues Zeugs zu kaufen, haben wir es ja auch nicht. Es muss für uns auch nicht immer der neueste Style sein. Wir tragen das auf unseren Luxuskörpern, was uns gefällt – und gut isses. Lasse reden.
Irgendwann mag Mann die alten Sachen aber nicht mehr leiden. Dann hängen die im Schrank rum. Aber die sind doch noch gut, kann man doch nicht wegtun! Soviel altes Zeug kann man zu Hause auch nicht auftragen. Und dann findet man ein neues Hemd gut und da der Gatte an der Quelle sitzt und noch einen Personalrabatt bekommt, geht man schnell doch mit neuen Sachen nach Hause. Und dann schaut man in den Kleiderschrank. Und dann sieht man da Hemden, die da schon länger als 3 Jahre hängen. Woher ich das so genau weiß? Weil sie auf den Drahtbügeln der Reinigung hängen, in die wir die Hemden gegeben haben als ich noch beruflich tätig war. Jeden Tag 2 frische Hemden, eins für Bernd, eins für mich – wer sollte das alles waschen und vor allem bügeln?!
Jetzt haben wir mal tabula rasa gemacht, besser gesagt armarium rasa – na gut, nicht so ganz rasa. Es gibt ja immer mal Gelgenheiten, bei denen ein etwas eleganteres Hemd angebrachter ist als was sportliches. Alles, was diesbezüglich noch passt und noch tragbar ist, bleibt hängen. Jedenfalls haben wir jetzt etwas mehr Platz auf der Kleiderstange.
Warum heißt das eigentlich Kleiderstange? Bei und gibt es keine Kleider, nur Hemden, Hosen, Sakkos und Anzüge.
Warum “Kleider“stange? Auch Hosen waren einst Beinkleider! Heute wird als Oberbegriff zwar “Kleidung“ verwendet, aber Kleidungsstange spricht sich nicht so flüssig, darf also bleiben.
Ich finde es im übrigen toll, wie unsere Sprache lebt und mit der Zeit geht. Neue kreative Wortschöpfungen finde ich erfreulich, fürchte keinesfalls den Untergang der schönen deutschen Sprache und habe deshalb auch nichts gegen Einflüsse aus anderen Sprachen, wie sie mitunter z.B. gegen Anglizismen geäußert werden.
Beinkleider, danke für den Hinweis. Man sollte das Wort viel öfter benutzen. „Schatz, meine Beinkleider müssen gekürzt werden, kanns du die mal abstecken? “ – das hört sich doch viel netter an als wenn ganz ordinär von Hosen die Rede ist.
Gegen Anglizismen habe ich auch nichts, aber manchmal gibt es da schon seltsame Blüten. Den Coffee to go finde ich z.B. äusserst seltsam, auch wenn sich der so ziemlich eingebürgert hat. „Ich hätt gern einen coffee to go.“ – „Ham wir nich, aber zum Mitnehmen können’s einen haben.“