160:90


Das ist nicht das Ergebnis irgendes Sportwettkampfes, in welchem zwei Mannschaften gegeneinander antreten. Das ist das Ergebnis meiner Blutdruckmessung von heute morgen – trotz Einnahme eines blutdrucksenkenden Medikaments!

Mein Blutdruck war in den letzten Monaten ganz ok, ohne Medikamente einnehmen zu müssen. Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass da was nicht ganz richtig ist. Blutdruck gemessen mit der Erkenntnis: Der ist zu hoch. Also griff ich wieder zur Pille. Das war vor etwa 2 Monaten als die Probleme mit meiner Mutter begannen. Der Blutdruck normalisierte sich wieder und war eigentlich auf einem erträglichen Level, wenn auch im oberen Bereich dessen, was man als normal ansieht.

Was ist also passiert, weshalb die Werte heute morgen „sky high“ sind?:
Wir bekamen gestern die überraschende Mitteilung, dass meine Mutter am Donnerstag aus der Rehaklinik entlassen werden soll. Und da gibt es einiges zu arrangieren. Dazu kommen 2 persönliche Termine meinerseits, nämlich Arztbesuche.

Von heute bis Samstag bin ich jeden Tag irgendwie unterwegs:
Heute, Dienstag –
Besuch bei meiner Mutter in der Reha mit einem ernsten Gespräch in welchen wir versuchen wollen, sie dazu zu bewegen, demnächst – vorerst – zu einer Kurzzeitpflege in ein Seniorenheim zu gehen. Einen Platz haben wir ohne ihr Wissen schon resveriert.

Morgen, Mittwoch –
Ein neues Rezept für, nein, gegen den Blutdruck holen. Die Hausärztin will ganz sicher selbst mal nachmessen.

Donnerstag –
Termin zur Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt in Hamburg / Mutter wird aus der Reha nach Hause (!!!) entlassen obwohl sie eigentlich ein Fall für ein Seniorenheim ist.

Freitag –
Morgens wird ein Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen meine Mutter aufsuchen um festzustellen, ob sie Pflegegeld bekommen und damit einer Pflegestufe zugeordnet werden kann. Ich werde also morgens nach Lübeck fahren um der Begutachtung beizuwohnen.

Samstag – ein kleines Familientreffen mit unserem Sohn und seiner Familie bei meiner Mutter in Lübeck.

Freitag nächster Woche –
Mutter wird für 4 Tage in der Uniklinik Lübeck aufgenommen zwecks intravenöser Behandlung ihres offenen Beines.

Ist es ein Wunder, dass mein Blutdruck in die Höhe schnellt?

Wir hoffen sehnlichst, dass sie sich von der Uniklinik direkt zur Kurzzeitpflege in das Seniorenheim bringen lässt.

10 Gedanken zu „160:90

  1. Elke

    Willkommen im Club! Seit Anfang Dezember bastel ich auch an meinem zu hohen Blutdruck rum. Da ich dieses Mal nichts Chemisches nehmen will, dauert es etwas länger als normal. Aber das sitze ich aus… Und Deiner ist zwar zu hoch, aber nicht beängstigend. Und mit Sicherheit Folge des derzeitigen Stresses. Das kriegst Du schon wieder hin. Ich drück die Daumen, dass sich für Mutter und Blutdruck schnell eine gute Lösung findet. LG und TOI TOI TOI – Elke

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    1. Hans-Georg

      Wir haben ja eine Lösung für meine Mutter. Aber sie muss auch einsichtig sein. Ohne ihren Willen ginge das zwar, wäre aber nicht wünschenswert. Wir haben ihr nun heute den Brocken hingeworfen, an dem sie nun erstmal rumknabbern kann.

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  2. Gerrit

    Bienvenue in unserem exclusiven Club der Pflegenden Angehörigen. Der Angehörige selber, MDK-Besuche (ein Thema, das meine Halsschlagader ganz besonders pochen lässt), Clinch mit anderen Kostenträgern, die eigenen „normalen“ Verpflichtungen… Bei diesem Cocktail soll der Blutdruck normal bleiben – kann er aber oft nicht.

    Wichtig ist, dass man sich an jedem Tag ein Zeitfenster einrichtet, das nur einem selbst gehört. In dieser Zeit ist man für *niemanden* zu sprechen. Und das wird eingehalten – komme, was da wolle. Und wenn andere füünsch deswegen sind – deren Problem.

    Sich pflegemäßig um einen engen Angehörigen zu kümmern, ist ein Energievampir sondergleichen. Pass auf dich auf und sorge für deine Ruheinseln, damit er dich nicht überwältigt! Ich weiß, wovon ich spreche….

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    1. Elke

      Da habe ich doch mal wieder ein neues Wort gelernt: „füünsch“ kannte ich noch nicht, wird aber ab sofort in den aktiven Wortschatz übernommen. Danke!
      Und auch sonst alles richtig kommentiert. Hoffentlich nimmt Hans-Georg sich das zu Herzen.
      LG Elke

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    2. Hans-Georg

      Mein Lieber, ja, ich weiss wovon du sprichst, auch wenn es vermutlich nur ein kleiner Teil dessen ist, was bei dir Sache ist.
      Den Zahnarzttermin habe ich heute abgesagt, das ist nicht so wichtig im Moment. Ich hoffe, dass ich in der nächsten Woche klarer sehe und mir einen neuen Termin holen kann.
      Meine Insel ist mein Bett in Verbindung mit meinem Kindle. Auf die ziehe ich mich manchmal schon zwischen 19 und 20 Uhr zurück.

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  3. Danny

    Vielleicht gibt Dir die Geschichte meiner Oma etwas Hoffnung. Sie ist vor nicht ganz einem Jahr nach einem Unfall erst ins Krankenhaus und dann über die Kurzzeitpflege in ein Altersheim gekommen. Meine Oma ist seit dem aufgeblüht. Ihr tat dies sehr gut.

    Beim MDK muss man nicht alle Horrorgeschichten glauben. Wir hatten da vielleicht auch sehr viel Glück, bei uns ist dies alles reibungslos verlaufen und wir haben jetzt eine Sorge weniger, da wir wissen, dass sie in guten Händen ist.

    Viel Kraft für Euch!

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    1. Hans-Georg

      Hi Danny!
      Vielen Dank für den lieben Wunsch.
      Wir haben auch von einigen Leuten gehört, die den stationären Aufenthalt im Seniorenheim dann genossen haben. Die Menschen haben da ja auch mehr Kontakte als zu Hause. Und meine Mutter geht auch auf Leute zu. Wir hoffen, dass alles gut wird.

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