Das hätte ich gestern auch machen können, mich vor die Mikrowelle setzen.
Archiv für den Monat: September 2015
Ein Tag ohne
Ein paar Minuten vor 10 Uhr verschickte ich noch eine Email, da war die technische Welt noch in Ordnung. Wenig später ging ich zum Schwimmen.
Wenn ich nach Hause komme, das war gestern gegen 12 Uhr, ist meine erste Tätigkeit, das Radio anzuschalten. Gestern kam ich mir vor wie im Finale der Oper Die Zauberflöte: „Ich höre schrecklich Rauschen!“. Gut, ab und zu passiert es mal, dass irgendwas hakt und der Sender nichts mehr von sich gibt bzw. dass hier nichts ankommt als Rauschen. Nach ein paar Minuten geht es dann meistens normal weiter. Vorsichtshalber schaute ich im Technikregal noch auf den Splitter. Statt üblicherweise 5 grüne LEDs waren nur 2 zu sehen, ein Ahaffekt. Was mach man solchenfalls? Man zieht den Netzstecker, wartet ein paar Sekunden und schliesst das Gerät wieder an. Aber es half nichts, es blieb bei 2 grünen LEDs. Also kein Radio, kein Telefon und kein Internet.
Um zu versuchen, das Problem weiter einzuengen, klingelte ich bei den Nachbarn. Die wusste noch von nichts, stellten aber schnell fest, dass die das gleiche Problem hatten. Na, da fiel mir erstmal ein Stein vom Herzen weil das Problem also nicht eins von meiner Technik sein konnte.
Zum Glück war ich nicht ohne Musik. Seit ein paar Wochen gibt es bei uns ja mehr Vielfalt durch das Intenetradio, welches ich meinem Mann zum Geburtstag geschenkt hatte. Flugs schaltete ich die externe Festplatte ein, auf welcher die digitalisierten CDs gespeichert sind. Ich scrollte durch die Alben und landete dann erstmal bei AHA, Backstreetboys und Barbara Streisand, die ich nacheinander abspielte. Mit einen Cappuccino und mit dem eReader setzte ich mich in den Wintergarten habe gelesen. Aus dem Arbeitszimmer erklang die von mir gewählte Musik.
Meine für heute Vormittag geplanten Einkäufe erledigte ich gestern Nachmittag. Holger hatte inzwischen herausgefunden, dass die ganze Region von dem Ausfall betroffen war. Den Abend verbrachten wir mit lesen und musikhören im Wintergarten, dazu gab’s ein Likörchen (wieder eine angebrochene Flasche weniger im Schrank). Es geht also auch mal ohne Internet.
Als ich in der Nacht mal den gefliesten Raum aufsuchen musste, schaute ich auf dem Rückweg kurz ins Arbeitszimmer und sah am Splitter alle notwendigen LEDs leuchten. Es war also alles wieder im grünen Bereich und konnte jetzt diesen kleinen Bericht schreiben. Und gleich gehe ich zum Schwimmen. Oder nehme ich den Wagen? Es ist kalt draussen. Aber ich schwimme trotzdem meine 2000 Meter. Und wenn ich nach Hause komme … Mal sehen, oder hören, ob ich mich im Finale der Zauberflöte wiederfinde und „schrecklich Rauschen“ höre.
Welcher Tag ist heute?
Seit ich Rentier bin, also Ruheständler, habe ich ein Problem mit den Wochentagen. Ich muss an manchen Tagen ziemlich intensiv überlegen, welcher Wochentag gerade dran ist. Die Ursache dafür ist mein Mann, also nicht direkt er selbst, aber seine Arbeitszeiten. Der Samstag ist für ihn ein ganz normaler Arbeitstag. Sonntag und Montag hat er frei, das ist dann sozusagen unser Wochenende. Dienstag weiss ich noch, dass Dienstag ist, nämlich das ist ja der erste Tag an welchem Bernd wieder arbeiten muss.
Mittwoch, spätestens aber Donnerstag, setzt es dann aus bei mir. Dann bin ich manchmal schon einen Tag später oder ich hänge einen Tag zurück.
Früher, als ich noch Gehaltsempfänger war, war das anders. Da wusste ich immer, welcher Wochentag gerade dran ist. Da ging ja alles seinen geordneten Gang. Man arbeitete ja auch nur auf das Wochenende hin. An so manchem Montagnachmittag hab ich gedacht: Die Woche nimmt ja überhaupt kein Ende!
Und jetzt gibt es eigentlich die Woche für mich nicht mehr. Das Wochenende diente früher zur Erholung, zum Abschalten vom Job. Ich freute mich darauf. Heute erfreue ich mich daran, die Tage selbst gestalten zu können, ohne Rücksicht nehmen zu müssen, wann Feierabend ist. Das Leben ist schön!
Mal Spanisch
Die gestrige Geburtstagsfeier sollte eigentlich an einem See stattfinden, mit Übernachtung auf einem Campingplatz. Da mein Mann samstags ja arbeiten muss und der monatliche freie Samstag schon anderweitig verplant ist, hatten wir nicht zugesagt, an der Feier zweier Freunde von uns teilzunehmen. Aufgrund der kühlen Wetterlage wurde die Veranstaltung kurzfristig stoniert. Stattdessen fand die Geburtstagsparty gestern Abend hier in der kleinen Stadt an der Elbe statt. Manu und Hans hatten ihre große Wohnung zur Verfügung gestellt.
Zum Abendessen gab es Paella und dazu einen Weisswein aus Spanien, beides sehr sehr lecker.
Schon bald werden wir alle wiedersehen. Dann machen wir einen gemeinsamen Tagesausflug zum Hansapark. Hoffen wir, dass das Wetter dann mitspielen wird, also dass es wenigstes nicht regnet.
Ungarn!
Bereits vor 3 Jahren habe ich in einem Blogbeitrag die Frage gestellt: Was ist nur in diese Menschen gefahren? Es ging seinerzeit um einen Gesetzentwurf, der u.a. öffentliches Händchenhalten von zwei Männern unter Strafe stellen soll. Ich weiss nicht, was aus diesem Gesetzentwurf geworden ist.
Was zurzeit in Ungarn passiert ist eine Schande. Da werden Menschen schlimmer als Vieh behandelt, Menschen, die es gerade unter Strapazen geschafft haben, Europa zu erreichen weil sie aus ihrer Heimat geflüchtet sind. Das, was ihnen in Ungarn angetan wird, verfestigt meine Meinung, welche ich mir vor drei Jahren gebildet habe und ich stelle wieder die Frage: Was ist nur in diese Menschen gefahren?!
Ungarn sollte als Reiseland boykottiert werden!!!