Seit einem Jahr gibt es nun die „Frühverrentung“ (welch ein blödes Wort). Auch ich gehöre zu denen, die davon Gebrauch gemacht haben, wenn auch nur für 3 Monate. Ich gehöre bereits zu den Jahrgängen, für die die Verrentung schrittweise angehoben werden. In Frührente hätte ich bereits mitte letzten Jahres mit inkrafttreten des entsprechenden Gesetzes gehen können. Da ich immer ein gutes Verhältnis zu meinem Arbeitgeber und zu meinen Kollegen hatte, wollte ich so kurzfristig die Firma nicht verlassen.
Wie es heisst, haben sich mehr Arbeitnehmer als erwartet dazu entschlossen, nach 45 Arbeitsjahren die Frühverrentung in Anspruch zu nehmen. Wer hätte das gedacht?! 45 Jahre zu arbeiten, das ist wirklich mehr als genug, besonders für diejenigen, die einen stressigen Job haben oder körperlich arbeiten müssen.
Und nun jammern die Arbeitgeber, dass ihnen die guten Kräfte davonlaufen. Ist das vielleicht eine Folge davon, dass die Anzahl der Arbeitnehmer eines Betriebes immer möglichst gering gehalten wird? Eins ist jedenfalls klar: Die Anzahl derer, die 45 Jahre arbeiten, wird immer geringer werden. Es mag im vorigen Jahr einen tiefen Einschnitt gegeben haben, doch das wird sich im Lauf der Jahre relativieren.
Für mich jedenfalls kann ich nach 3 Monaten Frühverrentung sagen: Ich vermisse meine Arbeit nicht!