Keine Zeit?

Zwei Wochen Rentnerleben habe ich jetzt hinter mir. Bisher war es mir nicht langweilig. Irgendwas ist ja immer – noch. Bei dem tollen Wetter wird jetzt die Terrasse hergerichtet. Und sage keiner: Das ist ja nur eine Terrasse. Arbeit macht die nicht gerade wenig. So muss z.B. der Grünbelag von den Fliesen entfernt werden. Na, damit werde ich heute fertig.

In der Ecke, wo das Futterhäuschen im Winter gestanden hat, sind nicht nur Futterreste zu entfernen sondern auch noch die Hinterlassenschaften der Vögel. Und so kommt eins zum anderen bevor die Terrasse für den Sommer wieder wohnlich ist.

Einkäufe müssen getätigt werden, die ich jetzt möglichst ohne Auto erledige. Man trifft mich also jetzt mit einem Einkaufsbeutel in der Stadt an. Jeden Tag 1 Liter Milch holen und das, was man für den täglichen Bedarf so benötigt, was nicht viel ist. Als Renter braucht man ja nichts. Aber es macht halt Spass, den Einkaufswagen mitten im Weg stehen zu lassen während ich meinen Kram zusammensuche, oder die Leute an der Supermarktkasse aufzuhalten während ich das Kleingeld zusammenklaube: Moment, ich hab’s passend. Und dann muss ich feststellen, dass es doch nicht passt. Soweit bin ich aber noch nicht, dass ich der Kassiererin meine Geldbörse reiche damit sie sich das Kleingeld selbst raussammeln kann.

Und dann der Schnack mit den Nachbarn: Gestern wollte ich Kartons und Altpapier zum Container bringen, mit dem Wagen. Ich stand also am Wagen und wollte einräumen. Da kam eine Nachbarin vorbei, sie wollte ins Dorf. ’ne halbe Stunde mindestens haben wir geschnackt. Und dann kam die Nächste. Wieder waren mindestens 10 Minuten weg bevor ich dazu kam, meinen Kram zu erledigen. Man darf sich draussen einfach nicht blicken lassen, man kommt zu nichts.

Zum Glück wohnen wir ganz oben, Endetage auf neudeutsch, und nach hinten raus. Da bleibt keiner stehen, da könnte man höchstens mal kurz einfliegen zum Klönschnack.

4 Gedanken zu „Keine Zeit?

  1. Gerrit

    Na, der Sache mit dem Klönschnack von der Wohnung aus kann man ja abhelfen – ich empfehle einen Umzug auf die Veddel, nach Dulsberg oder in die Jarrestadt. Klönschnack von Balkon zu Balkon jederzeit möglich, auf Wunsch sogar mit Wäscheparade à la Alt-Napoli! 😉

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    1. Hans-Georg

      Als wir in Hamburg wohnten, war das auch möglich, allerdings nur mit unserem Nachbarn recht. Links hatten wir keinen Balkan. Wir wohnten nämlich in Indien, am Ende des Ganges.

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