Ich habe fertig!

broetchen

So, den letzten Arbeitstag habe ich hinter mir. Morgens habe ich erst noch die übliche Routine erledigt, was morgens halt so anfällt. Währendessen brachte der Koch das Frühstück für alle. Als ich das Buffet eröffnet hatte, kamen die Kollegen aus der Nachbarabteilung und brachten mir eine Camelie zum Abschied. Ich hoffe sehr, dass es mir mal gelingen wird, sie den nächsten Winter überstehen zu lassen. Drei Camelien hatte es schon dahingerafft.

Ein paar Dinge waren noch zu erledigen, da wurde Sekt aufgefahren. Die ganze Belegschaft erschien, inklusive der Inhaber und des Seniors. Eine kleine Dankesrede wurde gehalten, dass ich nun endlich aus der Firma auscheiden werde. Nein, natürlich war es anders. Wenn dem nämlich so wäre, hätte man bestimmt versucht, mich innerhalb der fast 22 Jahre loszuwerden. Ich erwiderte, dass ich mich sehr wohl gefühlt habe und ich ansonsten schon lange nicht mehr dagewesen wäre.

Ein Essen im kleinen Kreis (Inhaber, mein direkter Chef und ich) im Restaurant des Hotel Atlantic rundete den Tag ab. Zurück im Büro bekam ich von den Inhabern noch 6 Flaschen Rotwein. Danach der Abschied von meinen direkten Kolleginnen und meinem Chef. Ein Blumenstrauss und ein Buch über die Geschichte der Schifffahrt wurde mir überreicht. Und dann verließ ich das Büro. Ein weinendes Auge, ein Blick zurück – nein. Ich war fröhlich gestimmt und fuhr gen Heimat.

Und dann schaute ich in den Briefkasten: Kaum ist man Rentner (d.h. das werde ich ja erst am 1.4.) bekommt man Werbung „für den Stop des Raubtiers in der Prostata“. Gleichzeitig war da Werbung von einem Weinhaus für „Spanische Höhepunkte“. Was soll mir das jetzt sagen?

18 Gedanken zu „Ich habe fertig!

    1. Hans-Georg

      Ballonseidenhose und Feinrippunterhemd kaufen, Rauchen und Saufen anfangen und den ganzen Tag auf dem Sofa sitzen und in die Glotze gucken.
      Nee, also ich will ein wenig was für meinen Körper tun und ein paar Kilo abnehmen damit ich für unsere nächste Kreuzfahrt gewappnet bin. Alles andere ergibt sich.

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  1. Wolfgang

    Liebe Kameliendame… *GRINS*
    … ich finde das sehr spannend: Ein neuer Lebensabschnitt!!! Und wenn er mit läcka Schnittschen beginnt, kann er nur gut werden! 🙂
    Die Werbung über Prostata solltest Du Dir aufheben, ist ja ab 45 Lebensjahren ein Thema für uns Kerls. *LOL*

    Ich harre der Pensionärsgeschichten.
    (Aber, Obacht Hans-Georg: Über die Pensionisten darfst Du jetzt nichts Sarkastisches mehr schreiben… 😉 … auch wenn Du Dich nicht wie einer fühlst.)

    Geniiiiiiieße es. 😀

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    1. Hans-Georg

      Hallo Heiko.
      Herzlich willkommen bei Queergedacht.
      Danke sehr für den kleinen Gruß.
      Ja, ich fühle mich jetzt schon ziemlich frei – irgendwie. Trotzdem werden die nächsten Wochen sicher spannend.

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  2. Achim

    Hallo Hans-Georg,
    erstmal alles Gute für deinen neuen Lebensabschnitt, Gesundheit und Freude. Da es für mich in 2 Jahren und ein paar Monaten auch soweit ist, habe ich sehr interessiert deine Schilderungen über die letzten Tage mit den Abschiedsritualen gelesen. Ich finde es sehr schön, dass deine Chefs und Kollegen eine ehrliche und keine routinierte Wertschätzung deiner langjährigen Arbeit vorgenommen haben.
    Ich bin ein bischen gespannt, wie du den Übergang und dann das Rentnerleben gestaltest.
    Viele Grüße aus Mitteldeutschland, Achim.

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  3. Hans-Georg

    Hi Achim.
    Auch dir vielen Dank für deine guten Wünsche.
    Der Übergang vom Berufs- in das Renterleben, und auch das Leben „danach“, gestaltet sich sicher bei jedem anders. Die persönlichen Verhältnisse, die eigenen Vorlieben, Hobbies usw, da spielt sicher viel mit rein. Auch der Beruf. Wenn man einen interessanten Beruf hat(te) und wenn man jeden Tag gern zur Arbeit geht, ob man nette Kollegen hat – all das spielt eine grosse Rolle.
    Bei mir ist der Übergang ja noch nicht vollzogen und ich bin selbst darauf gespannt, wie es in paar Wochen bei mir weitergeht. Du bist herzlich willkommen, die Fortsetzung bei mir zu lesen.

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