Heute undenkbar

In den Jahren von 1959 bis 1963 wurde die Vogelfluglinie erbaut, die der damals grössten Deutschen Insel Fehmarn einen Festlandanschluss bescherte, und zwar per Brückenschlag. Die fertige Brücke bekam schnell den Spitznamen „Kleiderbügel“. Wer die Brücke jemals gesehen hat, wird wissen warum.

Desweiteren wurde in Puttgarden auf Fehmarn ein Fährhafen gebaut für die kürzeste Seeverbindung nach Skandinavien mit dem Zielhafen Roedbyhavn auf der Dänischen Insel Lolland.

Über den Bau der Brücke über den Fehmarnsund und den Bau des Fährhafens gibt es eine Dokumentation im Internet, auf die mich Gerrit aufmerksam gemacht hat. Wer ca. 45 Minuten seiner Zeit erübrigen kann, sollte sich die Dokumentation einmal ansehen und auf ein paar Einzelheiten achten:

Schutzhelme sieht man nur vereinzelt bei den Arbeitern. Stattdessen werden Pudelmützen getragen. Gehörschutz – was ist das denn? Wenn die Nieter nicht taub geworden sind, haben sie sicher Tinitus bekommen. Dampfloks wurden zu Testzwecken auf die Brücke gefahren. Für die Rammarbeiten gab es noch Dampframmen. Und teilweise wurde – aus heutiger Sicht – mit recht primitiven Mitteln gearbeitet. Wirklich ein interessanter Film, den es sich lohnt, anzuschauen.

Heute ist eine Tunnellösung zwischen Fehmarn und Lolland in Planung. Ob der Fährbahnhof in Puttgarden dann eines Tages überflüssig ist, wird sich zeigen.

6 Gedanken zu „Heute undenkbar

  1. Gerrit

    Noch bin ich mir nicht sicher, ob der Tunnel wirklich kommt. Aber wenn er kommt, dann bestimmt nicht zu dem Zeitpunkt, der jetzt noch geplant ist. Das wird viel, viel später. Inzwischen regt sich nämlich auch in Dänemark Widerstand gegen das Projekt. Leider habe ich den Link zum Artikel nicht mehr wiedergefunden, doch vor etwa ein oder zwei Wochen las ich, dass man der Femern A/S, dem Unternehmen, das den Bau plant und durchführen will, nachweisen konnte, dass die völlig falsche Zahlen zur Nutzung und Rentabilität vorgelegt hat.

    Man hat nämlich die Nutzungszahlen der festen Querung des Støre Bælt (Nyborg Korsør) bzw. des Øresund (København Malmö) zugrunde gelegt. Diese haben jedoch regionale Ballungsraumbedeutung, während die Fehmarnbeltquerung international ist und wegen ihrer Lage abseits der Ballungsräume längst nicht so bedeutend für Dänemark wäre wie Støre Bælt und Øresund – trotz der Wichtigkeit der Achse Hamburg København.

    Das ist in etwa so, als hätte man die Benutzer der Elbfähre Glückstadt Wischhafen den Nutzerzahlen der Hamburger U4 Billstedt Überseequartier gegenübergestellt.

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  2. Hans-Georg

    Die Information bezüglich der „frisierten“ Daten ist mir neu.
    Es kann ja durchaus sein, dass sich bereits Verkehre Hamburg/Kopenhagen und weiter via Storebaelt entwickelt haben.
    Nach meinen Informationen hat die DB in Aussicht gestellt, einer neuen Trasse abseits der Ostseebäder zuzustimmen, was ich als recht positiv für die Gesamtplanung gesehen hatte.

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    1. Gerrit

      Hab‘ nochmal ein bisschen ge-qwant-ed (qwant.com – tolle Suchmaschine, cookie- und datenaufzeichnungsfreie Alternative zu Google) und folgendes gefunden:

      http://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Fehmarnbelt-Verkehrsexperte-warnt-vor-Kosten,fehmarn353.html

      http://www.ln-online.de/Extra/Beltquerung/Wird-der-Belttunnel-zum-Milliardengrab

      Man sollte es wohl wirklich besser lassen, zumal die derzeit erfolgende Umrüstung der Fähren zu emissionsfreien Verkehrsmitteln nun erst recht ein Argument ist, die Fährlinie zu erhalten.

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        1. Gerrit

          Nein, die ist entweder parallel mit oder kurz nach der Eröffnung der Øresundsbroen eingestellt worden.

          Es gibt aber weiterhin die Fährverbindung Helsingør Helsingborg ca. 40 km nördlich von København bzw. Malmö, die in Fahrplangemeinschaft von Scandlines und HH Ferries betrieben wird.

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          1. Hans-Georg

            Ach ja, die ist ja auch noch da. Dragoer/Limhamn bin ich selbst 3 x gefahren, deshalb hab ich die andere Linie gar nicht drauf.

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