Familiendrama

Familiendrama – nicht bei uns.

Aber diese Titelzeile liest und hört man vermehrt in den letzten Wochen und gerade heute wieder. Immer geht es darum, dass ein Elternteil, meist der Vater, seine Kinder umbringt und danach versucht, sich selbst das Leben zu nehmen. Meist sind Beziehungsprobleme und das Sorgerecht der Hintergrund.

Ich bin jedes Mal ziemlich schockiert wenn ich davon höre. Ich frage mich, was in – ich bleibe beim männlichen Part – einem Vater vorgehen mag, wie verzweifelt er sein muss, wie sehr er sein Kind liebt, dass er es nicht an die Mutter verlieren möchte. Oder ist es vielleicht Rache, Rache an der Mutter seines Kindes? Aber dafür sein Kind opfern? Das kann ich mir nicht vorstellen.

Nach der Trennung von meiner Familie vor 15 Jahren habe ich meinen Sohn sehr sehr vermisst und es gab Tage, da war ich unendlich traurig, nicht mit ihm zusammensein zu können. Er wird demnächst 32 Jahre alt, ist glücklich verheiratet und seit kurzem Vater einer süssen Tochter. Ich liebe meinen Sohn über alles und ich behaupte einfach mal, dass es mir nie in den Sinn gekommen wäre, ihn und mich umzubringen nur um ihn der Mutter vorzuenthalten.

Ich/wir kennen die Beweggründe nicht. Aber lieber würde ich mein Kind am Leben wissen in der Hoffnung, eines Tages wieder zu ihm zu finden als es umzubringen.

6 Gedanken zu „Familiendrama

  1. Elvira

    Ich habe nie versucht, das zu verstehen, weil es unverständlich ist. Für mich ist das Egoismus pur, nach dem Motto, was ich nicht haben kann bekommst du erst recht nicht. Mit Liebe hat wohl nichts zu tun.

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  2. Hans-Georg

    Wenn man selbst eine Trennung hinter sich hat, so wie ich – auch wenn ich sie selbst vollzogen habe – sieht man das vielleicht anders. Aber verstehen kann ich sowas auch nicht. Vielleicht hast du recht, wenn du sagst, es ist Egoismus.

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  3. Ossi

    Ich hab auch mal gelesen, daß in solchen Fällen die Rache an der Ex im Vordergrund steht. Man will sie bestrafen, indem man ihr den Verlust zufügt, dem man selbst erfahren hat.

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  4. Ossi

    Vielleicht eine Art von Egoismus. Wahrscheinlich gibt es irgendwo ein besseres Wort dafür. Jedenfalls ist es eine krankhafte Persönlichkeitsstörung, bei der die Menschen alles nur auf sich beziehen und keine wirklichen Gefühle für ihre Mitmenschen entwickeln.

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