Zuererst mal wünsche ich euch allen ein frohes, gesundes und glückliches neues Jahr! Vielen Dank für die guten Wünsche, die uns erreichten.
Jahreswechsel mit Wechsel – keine Angst, meinen Mann hab ich nicht eingetauscht. Es geht um etwas anderes. Dazu später mehr.
Am gestrigen Silvestertag machten wir uns frühmorgens, zusammen mit unseren Nachbarn, per Bahn auf den Weg nach Oberhausen. Oberhausen – eine Stadt, die uns als solche gar nicht reizen würde, gäbe es da nicht das Metronom Theater, in dem zurzeit das Musical Wicked – die Hexen von Oz gegeben wird. Die Idee, Silvester nach Oberhausen zu fahren, entstand in meinem Kopf bereits auf der Rückfahrt von Oberhausen nach unserem letzten Besuch dort im August.
Die Bahnfahrt in einem Abteil der ersten Klasse verlief unproblematisch und ohne Verspätung. Für Verpflegung war gesorgt: Auf dem Bahnhof von Altona deckten wir uns ein mit belegten Baguettes und Berlinern. Für den Durst hatten wir zwei flaschen Champagner dabei. Später am Abend wäre es allerdings besser gewesen, wir hätten uns eine für nachts aufgehoben.
In Oberhausen brachte uns eine nette Taxifahrerin ins B&B Hotel direkt neben dem Musicaltheater. Meine Idee war es, noch einen Rundgang durch das Einkaufszentrum im Centro Oberhausen zu machen. Ich wunderte mich aber schon, dass uns sehr viele Menschen entgegenkamen. Sollten die Geschäfte um 13.00 Uhr bereits ihre Pforten geschlossen haben? Und tatsächlich, so war es geschehen. Wir konnten nur noch die Weihnachtseko im Menschenleeren Konsumtempel bewundern.
Champagner macht offensichtlich hungrig. Und deshalb suchten wir uns an der Promenade des Centro ein Restaurant, in dem wir eine Kleinigkeit essen konnten. Wir landeteten in einem Asiabistro. Nach dem Imbiss ging es zurück ins Hotel um uns noch ein wenig auszuruhen und uns dann für die Musicalvorstellung und den Silvesterabend zurechtzumachen, hatten wir zu diesem Zweck doch extra unsere Anzüge mitgenommen.
Die Vorstellung an diesem Tag begann um 17.00 Uhr, was für den weiteren Verlauf des Abends sehr günstig war. Zu 21.00 Uhr hatte ich einen Tisch im Restaurant Don Carlos reserviert. Da die Vorstellung bis 20.00 Uhr ging, wir an der Garderobe unsere Mäntel holen mussten und noch einen kleinen Fussweg vor uns hatten, war, so dachte ich, dies eine gute Zeit.
Ein weiteres Mal, nämlich für uns das 5. Mal, begeisterte uns das Musical und seine Handlung, Ausstattung und die Darsteller. Das letzte Duett von Elphaba und G(a)linda rührte mich wieder zu Tränen. Selbst als der Vorhang nach dem Schlussapplaus gefallen war, hatte ich noch feuchte Augen. Ach, wir hätten gleich wieder buchen können.
Das Don Carlos war dann doch schneller erreicht als ich gedacht hatte. Unser Tisch war deshalb noch nicht frei. Wir sollten noch einen Moment an der Bar warten. Für diesen Abend war ein Mindestverzehr von 25 Euro angesagt. Die Gutscheine wollte ich mit EC-Karte bezahlen. Leider wurde das nicht akzeptiert. Da unser Tisch eh noch nicht frei war, holten wir uns Bargeld aus einem nahegelegenen Geldautomaten und gingen nochmal die Promenade auf und ab bevor wir endgültig im Restaurant einkehrten. Einen Moment mussten wir noch warten bevor wir an unseren Platz geführt wurden.
Das Restaurant war sehr voll. Ein DJ war engagiert worden, der versuchte, mit seiner Musik das Publikum in Stimmung zu bringen. Während wir unser Essen zu uns nahmen, bemerkten wir, dass die Musik immer lauter und lauter wurde. Wir konnten uns kaum noch mit unseren Nachbarn unterhalten und bald war es auch schon schwierig, dass Bernd und ich uns verstehen konnten. Schliesslich sassen wir einfach so am Tisch. Irgendwie sah ich keinen Sinn darin, die Geschäftsleitung auf den Missstand aufmerksam zu machen. Wir beobachteten nur, dass an allen Tischen in unserem Blickfeld die Gäste um die Rechnung baten und das Lokal verliessen.
Langsam bekam ich Ohrenschmerzen! Wirklich Ohrenschmerzen, so laut war das. Auf das Hotelzimmer zu gehen war irgendwie keine Option. Den Champager hatten wir ja morgens schon ausgetrunken. Und dann ich hatte eine Idee. Ich sagte, dass ich mal kurz rausgehe. Ich ging an der ganzen Front der Restaurants entlang. Auf der einen Seite war es laut und auf der anderen Seite von der Mitte war es ruhiger. Alle Restaurants waren natürlich gut besucht. Doch dann entdeckte ich eins, das Franziskaner, in dem ein Tisch direkt am Fenster frei war. Ich betrat das Restaurant. Nette Musik in angenehmer Lautstärke war zu hören. Eine Bedienung fragte nach meinen Wünschen. Ich fragte, ob der Tisch da frei sei. Ja – das ist er. Und ich bat darum, ihn mir für 15 Minuten zu reservieren. Kein Problem.
Der Wechsel war eingeleitet. Zurück im Don Carlos erkärte ich den anderen 3, was ich entdeckt hatte. Schnell bezahlten wir unsere Zeche. Die Bedienung war erstaunt, dass wir schon gehen wollten. Ich erklärte ihr, dass das Essen sehr gut war, aber wir genervt sind von der lauten Musik. Sie gab zu, dass sie selbst auch der Meinung sei. Endlich waren wir draussen. War das eine Wohltat! Wenig später sassen wir an unserem Fensterplatz im Franziskaner. Dort nahmen wir den Nachtisch, eine Crème brûlée. Wir bestellen uns einen Cocktail bzw. Kaffee und warteten auf den Jahreswechsel in ca. 1 Stunde. Nun brauchten wir uns nicht mehr schweigend mit schmerzenden Ohren anschauen sondern konnten uns nett unterhalten.
Kurz vor Mitternacht wurde abkassiert und wir gingen mit den anderen Gästen vor das Restaurant um das Feuerwerk anzuschauen. Als es ruhiger wurden machten wir uns auf den Weg zurück zum Hotel, wo wir in unseren Betten in einen einen ruhigen Schlaf fielen.
Heute, am Neujahrstag, brachte uns eine Taxe zum Bahnhof. Wir holten gerade unser Gepäck aus dem Wagen als wir von hinten angsprochen wurden: Ach, da seid ihr ja wieder! Wir drehten uns um. Es war unsere Taxifahrerin vom Vortag, die uns erkannt hatte. Hm, war ja irgendwie nett, dass sie uns angesprochen hat. Wir tauschten kurz Neujahrsgrüsse aus und verschwanden dann im Bahnhof. Astrid entdeckte dort eine Reisebegleitung, die sie gegen Zahlung eines namhaften Betrages zur Mitfahrt nach Hamburg einlud.
In Münster mussten wir umsteigen. Aufgrund von Waggonausfällen und Verspätung eines anderen Zuges nach Hamburg gab es ein wenig Chaos. In unserem Abteil sassen zwei Farbige, was eigenlich kein Problem gewesen wäre. Es gibt ja genügend Plätze für sechs Personen. Da die aber zu dritt unterwegs waren, gab es dann doch eine Diskussion, besonders als der 3. Mann auftauchte, der schon ein wenig agressiv war. Die Zugbegleiterin löste das Problem sehr ruhig in kompetent, indem sie den Dreien ein anderes Abteil anbot, in dem alle 3 Platz hatten. Und wir hatten eine ungestörte Heimfahrt.
Und eine Idee, wann wir uns wieder „Wicked – die Hexen von Oz“ ansehen könnten, habe ich auch schon.
Wieso kommt mir die Creme brulee nur irgendwie bekannt vor 🙂
Frohe Neues natürlich auch von mir hier an alle da draußen
Das war das! Best wishes.
Eine tolle Art, den Jahreswechsel zu begehen.
Ich wünsche Euch 365 Tage voller Gesundheit, Zufriedenheit und Freude am Sein.
Liebe Grüße
Irmi
@Nickeneck:
Das war das einzige auf der Karte, was nicht so mächtig war. Und der Typ in Lederhosen hat die als “Krem Brülle” serviert. Und angefasst hat er mich auch!
@Hans-Georg: Ich will jetzt nicht wissen, wo er dich angefasst hat!
Das war das! Best wishes.
Auch von hier die besten Grüße zum Jahreswechsel!
Ein schöner Jahreswechsel, euch alles Gute für 2011, und es freut mich, dass euch das Musical auch so gut gefällt. Wir würden auch nochmal reingehen…
liebe Grüsse Kalle
@kalle:
Euch Beiden auch alles Liebe für 2011 knuff
Kennt ihr den Film “Der Zauberer von Oz” mit Judy Garland? Den solltet ihr euch vor dem nächsten Besuch bei den Hexen von Oz mal ansehen, dann erschliesst sich euch doch noch einiges.
Das Musical ist in sich natürlich eine geschlossene Geschichte. Es gibt darin aber ein paar Dinge, die es etwas runder machen wenn man den Film kennt.
@Nickeneck:
Du kannst es gern wissen, und alle, die dabei waren, haben es gesehen: An der Schulter!
Hallo Hans-Georg,
schöne Tage und Stunden sind dir/euch von Herzen gegönnt. Alles Gute für dieses eben begonnene Jahr wünscht dir
Inge aus HH
@Hans-Georg:
Huuiii … da wird mir ja ganz anders.
An der rechten oder an der linken?
Das war das! Best wishes.
@Nickeneck:
Es war die rechte Schulter.
Guten Morgen aus dem Ruhrgebiet und ein guats Neues in den hohen Norden 😉
Das war ein für mich interessanter Bericht, denn ich kenne das Don Carlos und das CentrO so zu sehen, wie das NBild es zeigt, ist schon eine wirkliche Rarität 🙂
Es hat Spaß gemacht, Euren Sylvester-Abend nachzulesen und eine nette Frühstückslektüre!
Wenn Ihr mal irgendwann in BOchum seid, sagt Bescheid, ich führe Euch gerne durch die Stadt und zeige Euch, dass es im Ruhrgebiet spannendere Städte gibt, als Oberhausen.
Herzliche Grüße aus dem kulturell wertvollen Bochum/Ruhrgebiet 😉
TiM
Hi TiM.
Ich glaube, dass das Ruhgebiet allgemein recht spannend ist. Von Oberhausen kennen wir auch nur das Centro und das, was aus dem Taxi auf dem Weg vom und zum Bahnhof zu sehen war.
In Bochum waren wir vor ziemlich genau 7 Jahren auf der Zwischenstation um ins Musical zu gehen. Zwischenstation insofern weil wir in Erkelenz unseren Wagen abgeholt haben.
Herzliche Grüsse aus der kleinen Stadt an der Elbe.
das ist ja wirkjlich ein schöner Start ins neue Jahr.
Alles Gute für dich und deinem Liebsten