Ein spannender Tag war es, der Tag, an dem in Berlin ein neuer Bundespräsident gewählt wurde. In den ersten beiden Wahlgängen bekam keiner der nominierten Kandidaten die absolute Mehrheit, eine Schlappe für Angela Merkel. Erst im dritten Wahlgang wurde Christian Wulff zum neuen Bundespräsidenten gekürt.
Ich hätte mir gewünscht, es wäre Joachim Gauck geworden. Nun ja, nun müssen wir – vorausgesetzt er tritt nicht vorher zurück – mindestens 5 Jahre mit ihm leben. Wenn er eine zweite Wahlperiode von 5 Jahren machen würde, wäre er immer noch nicht in dem Alter, in dem andere erst Bundespräsident werden würden. Was macht der Mann dann nur? Eins ist klar, er lebt dann sehr einträglich von unseren Steuern.
Die Partei Die Linken hatte Gauck ja ihre Unterstützung versagt und eventuell dadurch dazu beigetragen, dass Joachim Gauck nicht unser neuer Bundespräsident ist. Sie hat damit ihre Chance vertan, sich glaubhaft in das politische System zu integrieren und ist deshalb für mich definitiv nicht wählbar. Auffällig war auch, dass sich die Deligierten fast geschlossen verweigert haben, am Ende der Bundesversammlung die Nationalhymne zu singen. Wahrscheinlich wären sie jubelnd und fahnenschwenkend aufgesprungen, wenn es um die Internationale gegangen wäre. Diese Partei beseht wohl tatsächlich aus einem Haufen unverbesserlicher Menschen.
Viele Bundesbürger haben heute sicher viel Zeit vor dem Fernseher verbracht um sich über die Wahl zu informieren. Ich hatte das Glück, die interessanten Phasen als Livestream auf n-tv.de im Büro verfolgen zu können. Das Ergebnis des 3. Wahlganges habe ich mir dann zu Hause angesehen.
Ehrlich gesagt hätte ich mir ebenfalls Joachim Gauck als neuen BP gewünscht.Die Linke ist für mich sowieso Tabu,ich habe keinerlei Sympathie für eine Partei die sich jetzt als Samariter für die Armen und Entrechteten aufspielt und nichts anderes ist als die Nachfolgeorganisation jener Partei die 40 Jahre lang ihr eigenes Volk einsperrte…
Volle Zustimmung auch von meiner Seite. Auch ich hätte mir Gauck gewünscht. Etwas drastischer formuliert habe ich das ganze ja auch noch auf meinem eigenen Blog…
@Lena:
Die Linken zeigten schon gute Ansätze – aber letztendlich sind sie noch lange nicht so weit, dass ich sie wählen würde.
Übrigens: Die Grünen galten anfangs auch als unwählbar. Inzwischen haben sich ja alle anderen Parteien auch ein grünes Programm auf die Fahnen geschrieben. Ich denke, dass das mit den Linken bzw. deren Ideen ähnlich werden wird. Andernfalls laufen den alteingesessenen Parteien die Wähler weg. Bei der FDP sieht man das ja schon.
@Frank:
Dein Einverständnis vorausgesetzt, habe ich einen von den beiden Kommentaren gelöscht. In deiner Euphorie hast du wohl gleich 2 x abgesendet.
Deinen Blogeintrag werde ich mir später in aller Ruhe durchlesen.
Ich kann die Haltung der Linken schon auch nachvollziehen, hätte mir aber gewünscht, das sie im dritten Wahlgang über ihren Schatten springen.
Sie haben Gauck für nicht wählbar gehalten, weil er für die Afghanistan-Einsätze ist, weil er für eine Verschärfung der Sozialgesetzgebung ist. Für eine Partei, die gegen Hartz IV ist, gegen Afghanistan, sicherlich fast unmöglich, ihn zu wählen. Trotzdem hätte ich mir Gauck gewünscht, auch wenn ich selber auch nicht mit diesen Positionen einher gehe.
@Frau Momo:
Herrn Gauck zu wählen wäre für die Linken sicher das kleinere Übel gewesen, wissend, dass sie ihre eigene Kandidatin nie und nimmer durchbekommen hätten.
Ein Bundespräsident bzw. ein Kandidat für das Amt kann und soll eine eigene Meinung haben, hat aber wenig Einfluss auf das, was tatsächlich geschieht. Wenn es um die Wahl des Amtes des Bundeskanzlers ginge, wäre es schon was anderes und verständlich. Aber so haben die Linken eine Chance verspielt sich endlich politisch zu integrieren.
Ich gebe Dir im Ergebnis recht, aber ich finde es auch zu einfach, sie nur auf Gauck/Stasi festzutackern, wobei da auch bei mir ein bitterer Nachgeschmack bleibt.
Mal abgesehen davon, das Wulff ja da eher noch regierungskonformer mit vielen Positionen geht, also mit Sicherheit das größere Übel ist und das hat die Linke mit verbockt.
Ich habe durchaus schon links gewählt, aber im Moment würde ich mir das auch dreimal überlegen.
Hallo Hans-Georg,
ich hab auch stundenlang geschaut und hätte es besser gefunden, wenn das deutsche Volk eine Auswahl zum Wählen bekommen hätte. Es ist nicht der Bundespräsident der Politiker, sondern vom deutschen Volk. Unsere Wahl also – bin ich der Meinung.
Liebe Grüße von Inge