Gestern Abend, ganz plötzlich ohne Vorankündigung war es wieder so weit: Mein linkes Gehörorgan gab seinen Geist auf aufgrund einer Verstopfung. Ich kenn das ja schon: Hören nur noch aus einer Richtung, Körpergeräusche im Kopf- und Nackenbereich sind plötzlich laut hörbar, ich beginne zu flüstern weil ich meine Stimme durch den Kopf überlaut höre, Druck auf dem Ohr – alles sehr unangenehm.
Ich könnte bis Montag warten und dann zum HNO meines Vertrauens gehen. Aber das ganze Wochenende mit eingeschränkter Hörfähigkeit zumhängen? Nein, das kann es doch nicht sein. Also fragte ich heute morgen die Nachbarin meines Vertrauens nach den Möglichkeiten, die Verstopfung zu entfernen. Ihr Vorschlag war, nach Winsen/Luhe (dort wo die Chinesen so gern hinfahren) ins Krankenhaus zu fahren. Dort gäbe es eine HNO-Abteilung. Während eines kurzen Anrufes dortselbst wurde mir bestätigt, dass ich gern vorbeikommen könne. Wenige Minuten späten sassen wir im Wagen und fuhren nach Winsen.
Die Klinik machte schon von aussen einen sehr freundlichen Eindruck. Das Personal war auch sehr nett. Die Räumlichkeiten modern-freundlich mit netten Drucken an den Wänden (ein Bild hätte ich am liebsten mitgenommen). Ich hatte allerdings nicht erwartet, dass wir dort gefühlte 2 Stunden warten mussten. Da war nämlich ganz normaler Klinikbetrieb, d.h. Patienten wurden postoperativ versorgt. Endlich war ich an der Reihe. Ein netter Arzt fragte mich nach meinem Begehr. Er schaute in das Ohr, entdeckte die Verstopfung, die er sehr vorsichtig zu entfernen begann. Leider liess es sich nicht verhindern, dass es bei Berührungen des Saugers im Innenohr empfindlich wurde und unangenehm schmerzte. Deshalb entfernte er nicht alle Rückstände sondern gab mit noch 2 Lösungen mit auf den Weg, mit denen ich im Laufe des Tages spülen soll.
Nach etwa 10 Minuten konnte ich wieder einwandfrei hören. An der Kasse löhnte ich dann 10 Eur Praxisgebühr für eine Notfallbehandlung.