One of those days

Es fing damit an, dass mir heute morgen beim Duschen die Seife entglitt – und ich war allein in der Dusche. So’n Pech!

Es hätte trotzdem ein schöner Arbeitstag werden können: Die morgendlichen Routinearbeiten waren schnell erledigt. Aktuelle Dinge, die auf den Tisch kamen, konnten schnell und ohne Probleme gelöst werden. Doch am späten Vormittag ging es los.

Eins unserer Schiffe, das in Crotone in der Nähe von Marseille eine Ladung übernehmen sollte, wurde bestreikt. Die Hafenarbeiter weigerten sich, das Schiff aus Solidarität ihrer Kollegen in Marseille, die schon seit ein paar Tagen streiken, zu beladen. Viele Telefongespräche mit unserem Vertragspartner, dem Hafenagenten und dem Kapitän folgten. Es wurde eine Lösung gefunden, nämlich das Schiff durfte bzw. musste ohne Ladung wieder auslaufen, die Kosten zahlen je zur Hälfte die Reederei und der Vertragspartner. Solche Dinge ziehen sich dann über Stunden hin und inzwischen sitzt man da und wartet, dass man dem Kapitän eine entsprechende Order geben kann.

Aber das war noch nicht alles. Bei meinen Gesprächen mit dem Kapitän stellte ich fest, dass dieser scheinbar angetrunken war, was sich in seiner Aussprache äusserte. Meine Rückfrage beim Hafenagenten bestätigte dies. Ich musste also die Reederei unterrichten, denn ein Schiff unter dem Kommando eines alkoholisierten Kapitäns bedeutet Gefahr für das Leben der Besatzung und das Leben anderer Leute, von materiellen Schäden wollen wir gar nicht erst reden.

Die Reederei entschied dann, das Schiff auslaufen zu lassen und auf Reede den Kapitän durch den 1. Offizier und den 1. Ingenieur einen Alkoholtest zu unterziehen. Sollte dieser positiv ausfallen, würde dem Kapitän das Kommando entzogen, der 1. Offizier würde als Kapitän eingesetzt werden und das Schiff zum nächsten Hafen fahren. Das Ergebnis stand noch nicht fest, als ich das Büro verliess. Aber so wie der Kapitän sich artikulierte, gehe ich davon aus, dass er abgelöst wird.

All das verschob meinen freitäglichen früheren Büroschluss auf die normale Zeit während der Woche. That’s shipping.

Zu Hause kam dann die Krönung: Ich wollte ein entspannendes Bad nehmen, liess Wasser ein und gab Badezusatz dazu. Dann setzte ich mich in die Wanne während das Wasser in vollen Strahl weiter in die Wanne lief. Ich sass also da und schaute auf den Wasserstrahl und wunderte mich, dass die Wanne nicht voller wurde (das Wasser stand so ca. eine Beindicke in der Wanne). Tja, was war passiert?: Ich hatte vergessen, den Wasserablauf zu verschliessen. Toll, da sind so einige zig Liter Wasser durchgerauscht, bis ich das merkte.

Und bevor noch mehr passiert, lege ich mich jetzt gleich auf’s Sofa. Mal sehen, was das Fernsehen heute zu bieten hat. Bei meinem Pech heute wahrscheinlich nur Schrott.

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