Wehmut

Auf dem Weg ins Krankenhaus begegneten mir zahlreiche Cabrios, die bei diesem schönen Wetter natürlich alle offen fuhren. Sehnsüchtig schaute ich ihnen nach. Und ich sass in einem Ford Focus – wenn auch klimatisiert. Aber das ist überhaupt kein Vergleich.

Die Wehmut setzte sich fort als ich Bernd besuchte. Er hatte sich inzwischen umgezogen. Etwas schwermütig lag er auf dem Bett, allein im Zimmer. „Ich will nach Hause – dort kann ich auch liegen!“ Das würde er natürlich nicht machen. In aller Ruhe liessen wir die Nacht noch Mal Revue passieren, erzählten das Erlebte aus unser Sicht. Dabei stellte sich heraus, dass Bernd sich nicht an alles erinnern konnte, was er mir am Telefon erzählte als er mich anrief. An den Unfall hat er noch die Erinnerung, dass vor ihm auf der Strasse Polizei war und ein Fahrzeug. Dann hörte er hinter sich quietschende Bremsen. Die nächste Erinnerung ist dann die, wie er am Strassenrand im Gras sitzend von einem jungen Sanitäter verarztet wurde.

Über eine Stunde war ich bei ihm am Krankenbett. Es fiel mir schwer, mich zu verabschieden und alleine zurück zu lassen. Am liebsten hätte ich ihn mitgenommen. Aber es ist sicher vernünftiger, noch dort zu bleiben und sich morgen früh einer intensiven Untersuchung zu unterziehen.

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