Der Tag danach

Wie gesagt, um 7 Uhr war ich wach, an Schlaf war nicht mehr zu denken. Gedanken über das Geschehne kreisten in meinem Kopf. Ich überlegte, was ich alles machen müsste, als da wären Bernds Mutter anzurufen, meine Eltern anzurufen, Bernd Sachen ins Krankenausbringen, Versicherung benachrichtigen, das Auto ansehen und Utensilien herausnehmen. Wie komm ich überall hin? Krankenhaus und Autohof liegen ziemlich ungünstig mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Ich entschied mich, für erst Mal für 2 Tage einen Wagen zu mieten. Wenn der Verursacher des Unfalls nicht ermittelt wird, können wir die Kosten für den Mietwagen sowie für die Taxen in der Nacht wohl in den Wind schreiben. Morgen sollte ich wohl lieber einen Tag Urlaub nehmen, Dienstag am Besten auch gleich noch.

Da es noch früh war suchte ich zuerst die Sachen für Bernd zusammen – was man halt so brauch im Krankenhaus. Dann konnte ich Margreth anrufen. „Wäre ich doch mit der S-Bahn nach Hause gefahren“ war ihr erster Kommentar. Ich konnte sie nicht davon abhalten, sich Vorwürfe zu machen. Dabei hat Bernd gesagt, dass er sie fährt – und er hätte sie auch gar nicht mit der S-Bahn fahren lassen. Sie war natürlich froh, dass es ihrem Sohn gut geht. Ich erzählte ihr über meine Planung und wir verabredeten, dass ich sie anrufe, wenn ich den Wagen habe und sie dann abhole, wenn ich ins Krankenhaus fahre.

Dann rief ich bei meinen Eltern an. Ich hatte meiner Mutter gestern Abend erzählt, dass das Gespräch, was uns unterbrochen hatte, geschäftlicher Natur war, was sie mir auch geglaubt hatte, da so was nicht ungewöhnlich ist. Ich hab ihr dann heute Morgen den wahren Grund erzählt. Auch meine Mutter fiel aus allen Wolken über das Geschehen der vergangenen Nacht.

Telefonisch reservierte ich mir bei Sixt einen Wagen, den ich am Hauptbahnhof übernehmen konnte. Ich setzte mich rein und wollte den Rückwärtsgang einlegen – ohne die Kupplung zu treten *hihi*. Und ich musste das Ding dann erst Mal suchen. Es ist erstaunlich, wie schnell man sich an Auotmatic gewöhnen kann. An der übernächsten Ampel hab ich den Wagen erst Mal abgewürgt weil ich vergessen hatte, vom 3. in den 1. Gang zu schalten. Das Schalten während der Fahrt war kein Problem, alles lief wie am Schnürchen. Eben nur das Anhalten und Anfahren, da haperte es ein wenig. Doch ich kam heil bei Margreth an. Gemeinsam fuhren wir zu Bernd ins Krankenhaus.

Er strahlte uns an als wir eintrafen und machte ein paar Spässe. Wenn er nicht auf einem Krankenbett, angezogen mit einem Krankenhausnachthemd, gelegen hätte, könnte man nicht vermuten, dass er einen Unfall gehabt hatte. Er verkündete uns, dass er morgen nach Hause will und die Chancen dafür stünden nicht schlecht. Margreth war nun vollends beruhigt, dass es Bernd gut geht und ich muss zugeben, dass ich auch sehr erleichtert war. Am Hinterkopf hat er eine ca. 4 – 5 cm breite Narbe – ein unveränderliches Kennzeichen!

Sein blutverschmiertes Hemd bekam ich aufs Auge gedrückt in der Hoffnung, dass es sich noch retten lässt. Ich werde gleich mal im Schrank kramen, was ich da so für Mittelchen finde. Nachher werde ich dann noch Mal ins Krankenhaus fahren.


Bilder von unserem Auto wird es wahrscheinlich morgen geben.

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