Entspannung

Ein typischer Brückentag: Kaum Autoverkehr auf den Strassen heute Morgen, wenig Leute unterwegs. Alles war sehr ruhig. Im Büro war bis heute Mittag gut zu tun, was nie verkehrt ist. Aber dann war es plötzlich sehr sehr ruhig. Es passierte fast gar nichts mehr. Per meinte, wir müssten wohl bis 17.00 Uhr durchhalten. Ja, das hatte ich auch gedacht. Dann schickte er mich in die Mittagspause. Seit 2 Wochen war es das erste Mal, dass ich mittags wieder Mal eine Runde drehte. Ich ging an die Binnenalster, über die Lombardsbrücke, anschliessend am Hotel Vierjahreszeiten vorbei, den Jungfernstieg entlang und durch die Spitalerstrasse zurück in Richtung Büro.

Auf meinem Weg kam ich bei Lush vorbei. Wir brauchten neues Badegel. Also nichts wie rein in den Laden. Sofort umfing mich eine Duftwolke von den ausliegenden Seifen und anderen Artikeln. Das Geschäft verleitet einen dazu, sich umzusehen und vielleicht den einen oder anderen Artikel Mal auszuprobieren. Ich hatte schon länger vor, dort nach einer Massagecreme zu suchen. Auf einem Tisch waren die Stücke gut aufgebaut. Lush bietet eine Creme in festen Stücken an, Massageriegel werden die genannt. Die Riegel werden durch die Körperwärme weich bzw. cremig und sie lassen sich dann gut einmassieren. Von allen angebotenen Artikeln liegen Tester bereit. Eine kleine Pyramide hatte mein Interesse auf sich gezogen. Mit dem Finger strich ich über den Tester. Sofort hatte sich eine cremige, ja fast flüssige Schicht gebildet, die allerdings durchsetzt war mit vielen winzigen goldenen Glittterblättchen. Obwohl das Aroma uns bestimmt gefallen hätte, nahm ich davon Abstand, die Pyramide zu kaufen. Glitter im Bett, das fehlte noch. Das wird man ja nie wieder los. Und nach der Massage duschen, pah, dann ist ja der Entspannungseffekt wieder hin. Ich suchte also weiter und fand dann ein grosses Stück „Amazonian“. Die in der Nähe stehende nette Beraterin rieb mir gleich einen Tester über den Unterarm um den Schmelzeffekt vorzuführen. „Damit kannst du deine Liebste verwöhnen“ meinte sie. „Meinen Liebsten auch?“ Sie lachte und meinte, dass das auch möglich sei. Meine Hand durfte ich in ihrer Schürze abwischen um den Glitter wieder loszuwerden. Im Übrigen fühlte ich mich geschmeichelt, mit „Du“ angeredet zu werden. Ich hab da ja kein Problem mit, aber ich weiss nicht, ob das alle Kunden so gerne sehen. Na ja, vielleicht ist das Personal entsprechend geschult um mit einem Blick festzustellen, wer da vor ihnen steht.

Dann fiel mein Blick auf die Seifen. Eigentlich haben wir gar keine Seife im Hause, jedenfalls keine Seife im Stück. Aber das schien doch recht interessant zu sein: Sandstone Seife mit echtem Seesand. Man muss halt alles Mal ausprobieren.

Weiter ging es zum Regal mit den Badezusätzen. Je eine Flasche Narcotic und Slammer landeten im Körbchen. Und dann zur Kasse. Die Seife und das Massagezeugs werden nach Gewicht verkauft. Die Preise für die beiden Flaschen waren eindeutig. Na, toll, ein kleines Vermögen bin ich da losgeworden. „Hast Du eine Badewanne?“ fragte mich die Kassiererin, was ich positiv beantworten konnte. Ich bekam als kleines Geschenk einen Badehasen (oder sagte sie Sprudelhase?). Er wird in das Badewasser gelegt und dann beginnt es zu sprudeln während er sich langsam auflöst. Ich fragte, ob man sich auch draufsetzen könne. Die Antwort war nicht ganz eindeutig.

Zurück im Büro duftete ich vom Arm und aus der Tüte. Per wollte dann auch noch Mal raus. Als er zurück kam meinte er, es sei genug, wenn er dabliebe. Ich hatte also Feierabend und Wochenende. Zwei Wochen mit viel viel Arbeit hatten ein Ende. Montag ist Steffi aus dem Urlaub zurück, dann wird es wieder ruhiger.

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