Technische Panne

Eine ausverkaufte Vorstellung und ich weiss nicht, wie viele Leute noch Karten an der Abendkasse haben wollten. Die Voraussetzungen für einen gelungenen Abend waren im Grunde perfekt. Bei der Tonprobe war auch noch alles in Ordnung. Ein Manko war allerdings die kleine Bühne, ein anderes, dass wir unser Hintergrundbild nicht mit den entsprechenden Effekten einsetzen konnten.

Den ersten Teil des Abends bestritt „Miss Klang“ – Gemischter Frauenchor Hamburg. Mein Geschmack war es nicht, was die Damen gebracht haben, zu politisch, nicht gerade unterhaltsam. Das soll nicht heissen, das ich diese Art von Musik bzw. Gesang nicht mag. Aber der Rahmen war nicht passend dafür.

Nach der Pause dann unser Auftritt. Ich merkte bereits beim ersten Lied, dass irgendwas ungewöhnlich war, es hatte den Anschein von einer kleinen Unsicherheit. Das Publikum merkt so etwas nicht unbedingt und der Chor ist geübt genug, kleine Unstimmigkeiten zu überspielen. Merkwürdig erschien mir aber, dass sich die Unsicherheiten wie ein roter Faden durch das gesamte Stück fortsetzten. Und der Hammer kam dann beim Abschlussstück, das mit Backgroundmusik von CD begleitet wird: Musik und Gesang stimmten nicht überein! Der Tontechniker schaute mich fragend an, ich achtete auf Matthias, den Chorleiter. Was sollen wir machen? Doch von ihm kam noch keine Reaktion in Richtung Technik. Nach der ersten Strophe fing sich alles wieder, dachte ich. Aber es driftete wieder auseinander. Matthias gab uns ein Zeichen, dass der Monitorlautsprecher auf der Bühne nicht funktionierte. Der Techniker gab mehr Lautstärke auf die Saallautsprecher, aber es nützte nichts, die Sache war verkorkst. Endlich, durch rhythmisches Klatschen des Publikums, fand der Chor den Takt wieder und das Stück konnte einigermassen zu Ende gebracht werden.

Was war passiert?: Als sich alle hinter der Bühne trafen, kam heraus, dass während der gesamten Aufführung nur ein Monitorlautsprecher auf der Bühne funktionierte, und der auch nur mit schwacher Leistung. Matthias, der als Dirigent vor der Bühne steht, hört das nicht. Wir hinten am Technikpult merken das auch nicht. Die armen Jungs auf der Bühne müssen da durch. Es ist wirklich eine phantastische Leistung, dass – von ein paar Unsicherheiten abgesehen – die Aufführung fast bis zum Ende problemlos über die Bühne gegangen ist. Bernd und ich sind froh, dass sich diese Aufführung keine Freunde von uns angesehen haben.

Der Abend klang bei guter Stimmung auf der Aftershow Party aus. Holger und Bernd legten die richtige Musik auf, um die Gäste in Scharen auf die Tanzfläche zu treiben. „Viva la Diva“ scheint sich als eine Art Markenzeichen von Schola Cantorosa entwickelt zu haben. Der ganze Saal tanzte mit zu unser Choreographie, die vor ein paar Jahren zum CSD entstanden ist.

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