Schock

Heute Mittag erhielt ich einen Anruf unseres Hausverwalters für unser Haus in Lübeck. Er hat durch unseren Anwalt ein Schreiben des Insolvenzverwalters unseres ehemaligen Mieters erhalten. Wir werden aufgefordert, bis zum 23. April 2002 67.000 Euro zu zahlen, Gelder, die uns der säumige Mieter in einem Zeitraum von Mai bis Dezember 2001 überwiesen hat, uns zustehende Mieten für das Ladengeschäft. Wie das bei Anwälten so ist, beruft sich der Insolvenzverwalter auf verschiedene Paragrafen und darauf, dass das Insolvenzverfahren bereits am 3. August letzten Jahres beantragt wurde. Wenn das dann so stimmt frage ich mich, warum wir erst Anfang Januar diesen Jahres über die Insolvenz unterrichtet wurden?

Darüberhinaus waren wir das ganze letzte Jahr, über den August hinaus, bis in den Dezember hinein, mit dem Mieter in Verhandlung, um einen Schuldentilgungsplan zu erlangen und ihnen einen Räumung auf Grund unserer Räumungsklage zu ersparen.

Gut, ich bin kein Fachmann, dafür gibt es Anwälte, aber wenn das Geschäft bereits unter Insolvenz war und die Inhaber das wussten – gleichzeitig mit uns verhandelten und weitere Zahlungen leisteten – dann nenne ich diese Leute Betrüger.

Unser Anwalt hat dem Insolvenzverwalter den Sachverhalt aus seiner und damit unserer Sicht bereits mitgeteilt und uns davon abgeraten, den Betrag zu zahlen.

Ich hoffe, dass wir gute Chance haben, das Geld nicht zurückzahlen zu müssen.

Schlimm ist dies für meine 89-jährige Tante und meinen 78-jährigen Vater, die beide ebenfalls Anteilseigner an dem Haus sind. Sie sind beide durch einen Schlaganfall bzw. durch eine missglückte Operation stark gehbehindert. Meine Tante habe ich schon informiert. Ich vermute, sie wird eine schlaflose Nacht haben. Meinen Vater werde ich erst morgen anrufen. Er hat im Moment ziemliche Probleme – mental und körperlich. Ich möchte ihm eine schlaflose Nacht ersparen. Meine Cousine, ebenfalls Anteilseignerin, befindet sich zur Zeit im Kurzurlaub. Sie werde ich auch erst morgen unterrichten und nicht über ihr Handy anrufen.

Hatte ich schon mal erwähnt, dass die ehemaligen Mieter Türken sind?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert