Archiv für den Monat: März 2002

Vorbereitungen

Mein Schatz war schon wach als ich aufwachte. Ich kuschelte mich an ihn – und der Tag begann auf eine sehr schöne Art.

Es heisst ja: Erst die Arbeit und dann das Vergnügen. Aber heute war es umgekehrt. Nach den üblichen Verrichtungen, die morgens im Allgemeinen und heute im Besonderen notwendig sind, machten wir uns an die Arbeit. Die Nudelproduktion begann: 500 g Mehl und 5 Eier zu einem Teig verkneten. Das machte die Küchenmaschine. Die Produktion läuft wie folgt ab: Aus dem Teig werden mehrere kleine Teigbällchen geformt, die dann auf verschiedenen Stufen durch die Nudelmaschine zu einer dünnen Teigplatte gewalzt werden. In einer anderen Vorrichtung werden die Teigplatten zu Bandnudeln bzw. Tagliatelle geschnitten. Die Nudeln müssen dann trocknen, möglichst einzeln, damit sie nicht zusammenkleben.

In unserer winzigen Küche ist kein Platz um die Nudeln zum trocknen auszulegen. Also wurde der Esstisch mit Geschirrtüchern abgedeckt und darauf wurden die Nudeln gelegt.

Der Arbeitsablauf war wie folgt: Ich fabrizierte in der Küche Teigplatten und Bandnudeln, die ich Bernd in die Stube brachte. Der legte sie dann ordentlich nebeneinander auf die Tücher.

Leider passt eine Portion aus 500 g Mehl nicht auf einen Tisch von 80 x 80 cm. Die Nudeln trocknen aber relativ schnell. Als die Tischplatte voll belegt war, war die erste Produktion schon so weit trocken, dass sie nicht mehr klebte. Aber wohin jetzt damit? Noch ein Tuch musste dran glauben und wurde über eine Stuhllehne gelegt und darauf kamen dann die Tagliatelle zum Fertigtrocknen. Und auf dem Tisch war wieder Platz für die nächste Portion.

Die getrockneten Nudeln haben wir zur Aufbewahrung auf 3 Dosen verteilt. Am nächsten Samstag sollen sie dann „al Arrabiata“ unseren Gästen serviert werden.

Frühlingsmonat

Es ist kalt. Der Wind trieb mir heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit wieder die Tränen in die Augen. In meiner Jackentasche halte ich immer ein Papiertaschentuch bereit, um die Tränen abzuwischen. Ist das eigentlich eine Alterserscheinung? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich früher auch mit dem Problem zu kämpfen hatte.

Pünktlich zur Mittagspause gab es einen kräftigen Schneeregenschauer. Ich verzichtete also darauf, in der Stadt bummeln zu gehen. Ich vertiefte mich am Schreibtisch in die Zeitung und danach in ein Kochbuch über Mediterrane Küche. Meine Kollegin Anja hatte es mir von Aldi besorgt.

Der Arbeitstag verlief ohne besondere Vorkommnisse, abgesehen von einer Diskussion mit einem spanischen Befrachter über Ladungspapiere, die dann auch noch nach Feierabend telefonisch von zu Hause fortgesetzt wurde.

Während des Tages hat der Wind gedreht, was zur Folge hatte, dass ich auf dem Weg nach Hause wieder Tränen vergoss. Das Papiertaschentuch ist inzwischen zu einem Fetzen verkommen und hat etliche Krümel in meiner Jackentasche hinterlassen.

Es ist kaum zu glauben, dass ich vor 4 Wochen die Balkonsaison eröffnet habe!

Meine erste Tätigkeit wenn ich nach Hause komme besteht darin, meinen Schatz zu begrüssen, d.h. eigentlich begrüsst er mich, denn er kommt an die Wohnungstür, wenn er hört, dass ich die Wohnungstür aufschliesse. Erst werden dann die Neuigkeiten und Grüsse von Kollegen und Familienmitgliedern überbracht, mit denen ich während des Tages telefoniert habe. Danach wird der Rechner gestartet um die Emails abzuholen und zu sichten.

Eine Mail hat mich besonders gefreut: Meine Homepage hat den 2. Platz in einem Wettbewerb gewonnen. Ich bedanke mich bei allen, die für mich gevotet haben. Den 1. Platz hat die Homepage von Bernie bekommen. Bernie ist total lieb und ich freue mich für ihn. Er hat den Preis verdient. Herzlichen Glückwunsch.