Ich hatte mich doch schon gewundert, dass mich die Ärztin gestern öfter fragte, ob mein Ohr denn nun in Ordnung ist. Da ich gut hören konnte und ich nichts ungewöhnliches bemerkte, konnte ich ihr das bestätigen.
In der Nacht merkte ich schon, dass es doch nicht in Ordnung war. Sobald ich auf der linken Körperseite lag, waren die Symptome wieder da. Offensichtlich hatte die Ärztin nicht alles restlos rausgespült. Allerdings hatte ich keine Lust, mich ein zweites Mal in ihre Behandlung zu begeben. Ich suchte mir im Telefonbuch einen Hals-Nasen-Ohrenarzt in der Nähe des Büros. Zufällig hatte ich mir einen ausgesucht, bei dem schon meine Mitarbeiterin Stefanie und mein Kollege Per in Behandlung waren. Sie bestätigten mir, dass es ein netter Arzt ist und sie zufrieden gewesen sind.
Telefonisch erkundigte ich mich nach einem Termin. Klar, ein Termin war heute nicht mehr zu bekommen. Aber die nette Dame meinte, ich solle doch um 14.30 Uhr kommen, dann wäre es noch nicht so voll und es würde nicht so lange dauern.
Ich verlegte also meine Mittagspause – zum Glück sind wir da ziemlich flexibel. Wie es so meine Art ist war ich natürlich 10 Minuten zu früh. Ein Ehepaar sass auf den Stufen und eine junge Frau stand vor der Tür und warteten auf Einlass. Ich war also Nummer 3 – gar nicht so schlecht.
Nach ca. 30 Minuten wurde ich zum Arzt gerufen. Die Ausrüstung liess mich hoffen. So ein HNO hat doch ein ganz anderes Equipment als ein praktischer Arzt. Innerhalb von 5 Minuten hatte er mein von weiteren Ablagerungen befreit.
Ich habe ihm nicht erzählt, dass ich bereits gestern eine Spülung bekommen hatte. Hätte ich ihm das erzählen sollen? Ich glaube immer: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.
Eins ist jedenfalls klar: Bei nächsten Mal gehe ich gleich zu ihm und lass es wieder in der Mittagspause machen.