Steffi, meine Mitarbeiterin, hat ab heute Urlaub. Die ganze Flotte von 21 Schiffen muss ich alleine betreuen. Ich hatte gehofft, dass ich dadurch etwas mehr Arbeit habe. In den letzten Wochen hätte es nämlich gereicht, wenn ich nur einen halben Tag gearbeitet hätte.
Aber was passierte?: Um 09.20 Uhr war ich mit den morgendlichen Routinearbeiten fertig und da sass ich dann wieder. Zuerst habe ich mir die Zeitung vorgenommen. Zugegeben, sehr ergiebig ist die Hamburger MOPO auch nicht. Dann habe ich meine Emailserver kontrolliert. Gefreut habe ich mich über eine Nachricht über einen neuen Gästebucheintrag. Marcus, ich danke Dir ganz herzlich an dieser Stelle!
Gelegentlich konnte ich ein paar anfallende Kleinigkeiten erledigen. Gegen Mittag bekam ich die tägliche Schifffahrtszeitung auf den Tisch. Leider stand da auch nicht viel Interessantes drin. Endlich wurde das Nichtstun durch das Mittagessen in der Kantine unterbrochen. Wir haben einen super Koch, der die Kantine in der 4. Etage bewirtschaftet. Von dort haben wir einen phantastischen Blick auf die Alster. Heute gab es Geflügelbratwurst, Pommes und Gemüse. Aus der Bratwurst machte ich mit dann Currywurst.
Nach ca. 20 Minuten sass ich wieder an meinem Arbeitsplatz, langweilte mich und wartete auf den Feierabend um 17.30 Uhr. Ich hasse das Nichtstun. Lieber hab ich so viel, dass ich nicht weiss, was ich zuerst machen soll. Dann vergeht die Zeit auch schneller und ich bekomme zwischendurch keinen Hunger. Heute musste ich mir nämlich in der Kantine einen Schokoriegel besorgen – und das, wo ich doch immer noch abnehmen will!
Morgen wird hoffentlich etwas mehr los sein. Mittwochs kommen immer Positonsmeldungen von den Schiffen, die sich auf See befinden. Diese Meldungen müssen bearbeitet werden, d.h. die vom Kapitän vorhergesagten Ankunftszeiten für den nächsten Hafen müssen an die Hafenagenten weitergeleitet werden. Ausserdem gab es in der Befrachtungsabteilung heute Aktivitäten, die hoffentlich zu einem positiven Ende kommen. Dann kann ich morgen die weitergehende Bearbeitung in Angriff nehmen. Na, warten wir’s mal ab.