Silvester mal anders


So haben wir Silvester noch nie „gefeiert“.

Der Abend begann mit einem Essen in einem italienischen Restaurant nahe der Elbphilharmonie. Wir hatten schon früher nur positives über diese Pizzeria gehört, als sie in Hamburg noch an anderer Stelle ihren Platz hatte. Man kennt das: Da sollten wir mal hin. Aber soweit kommt es dann doch nicht. Nun waren wir mal da, am neuen Platz in der Hafencity. Nun ja. Die Speisen waren ok, aber ich hätte mir mehr finesse gewünscht. Es war aber sättigend. Ein paar Schritte weiter ist das Sala Thai, dort wären wir besser aufgehoben gewesen.

Am Grasbrookhafen entlang machten wir uns auf den Weg zur Elbphilharmonie. Zum wiederholten Mal mussten wir feststellen, dass die Hafencity in Hamburg äusserst öde ist, jedenfalls hier, wo die Anfänge waren.

Mit unseren Konzerttickets hatten wir sofort Zutritt zur grossen Rolltreppe, die uns hinauf auf die Plaza des Konzerthauses brachte.

Ein Rundgang aussen herum musste sein um einen Blick auf den abendlichen Hafen zu werfen. Egal ob bei Tag oder im Dunkeln, der Hafen ist immer wieder imponierend.

Eine Stunde vor dem Beginn des Konzertes wurde der Zugang zum grossen Saal geöffnet. Unsere Plätze hatten wir auf Etage 15, die wir über das verschachtelte Treppenhaus erreichten. Nun könnte man meinen, wir wären 15 Stockwerke über die Treppen hinaufgestiegen. Aber das täuscht. Es gibt Zwischenetagen, die auf unserem Weg nach oben nicht mitgezählt waren. Von Etage 13 waren waren wir gleich auf Etage 15, die 14. Etage hatten wir irgendwie übersprungen. Vor dem Konzert tranken wir noch ein Glas Sekt an einer der Bars mit Blick auf Hamburg.

Das Konzertprogramm war eine halbszenische Aufführung der Operette Orpheus in der Unterwelt von Jacques Offenbach. Das bekannteste Stück aus dieser Operette ist der Cancan, der im Allgemeinen mit Revuegirls in Rüschenröcken assoziiert wird, die ihrek Beine in die Luft werfen. Im Original heisst das Musikstück Galop infernal und wird von den Protagonisten gesungen, hier auf französisch, wie das gesamte Stück. Und das war das Manko. Der deutsche Text wurde zwar an die gegenüberliegenden Balkonbrüstung projiziert. Damit konnte man zwar die Handlung halbwegs verfolgen, aber der Witz ging verloren.

Die künstlerische Leistung indessen war hervorragend. Nach der Ouvertüre, gespielt vom NDR Elbphilharmonie Orchester, gab es bereits jubelnden Applaus. Am Ende würdigten standing ovations die Leistung der Sängerinnen und Sänger, dem Chor und dem Orchester.

Mit U- un S-Bahn machten wir uns auf den Heimweg. Wir hatten bereits vorher entschieden, dass wir den Rest des Silvesterabends nicht am Hamburger Hafen verbringen wollten. Und das war auch gut so. Über die Jan-Fedder-Promenade schoben sich bereits am Nachmittag, als wir auf dem Weg zum Restaurant waren, die Menschenmassen. Wie würde es erst am späten Abend sein!

Gegen 23 Uhr begrüssten uns unsere Katzen an der Wohnungstür. Wir entledigten uns der Konzertgarderobe und schlüpften in die Schlabberklamotten. Um Mitternacht stiessen wir in der Küche mit Sekt an, steckten dann die Riesenwunderkerzen in die Blumenkästen auf der Terrasse und machten ein wenig Feuerwerk um die Geister des alten Jahres zu vertreiben und das neue Jahre zu begrüssen.

Unsere Katzen nahmen innerhalb der Wohnung Knallen und Raketenleuchten kaum zur Kenntnis. Nur als wir die Terrasentür öffneten, war es ihnen unheimlich und sie blieben lieber drinnen vor der Tür.

Statt Berliner gab es bei uns Miniwindbeutel. Die Katzen waren scharf auf die Füllung. Eine kleine Fingerspitze gestanden wir ihnen zu. War ja Silvester.

Was macht ihr Silvester in diesem Jahr? In unserem Freundeskreis gibt es schon Ideen.

4 Gedanken zu „Silvester mal anders

  1. Birte

    Der Blick von der Plaza ist immer wieder schön. Ich muss da auch mal wieder drauf. In der Elphi waren wir nur einmal, im kleinen Saal. Das einzige Konzert, dass wir nach der Pause verlassen haben. Die Akkustik war hundsmiserabel.
    Ich weiß, was wir Silvester machen. Fondue und warten, bis es Mitternacht wird oder schon vorher ins Bett. The same procedere as every year.
    Vielleicht fahren wir aber auch mal wieder zur Freundin auf´s Land nach Mecklenburg und helfen ihr, ihre zahlreichen Tiere (Pferde, Hunde, Katzen, Gänse, Schafe, Ziegen und Kaninchen) zu beruhigen.

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    1. Hans-Georg

      Im Moment mach ich mir noch gar keine Gedanken darum. Irgendwas wird sich ergeben. Von zwei Seiten aus unserem Freundeskreis sind Ideen an uns herangetragen worden. Beide Seiten gehören zum selben Kreis. Wir könnten auch ganz gut allein zu Hause den Abend verbringen.

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    1. Hans-Georg

      Ja, alles war gut. Wir hätten ja auch in Hamburg bleiben können. Aber nach dem Konzert 2 Stunden irgendwo rumstehen bis Mitternacht und dann mit vollen Bahnen nach Hause fahren? Nein, wir haben alles richtig gemacht.

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