Wie es auch geht

Am Freitag reiste ich zu unserem Sohn und seiner kleinen Familie nach Mönchengladbach. Bernd brachte mich zum Airport Helmut Schmidt in Hamburg, von dort ging es mit einem Flugzeug nach Düsseldorf. Statt der vorhergesagten 60 Minuten Flugzeit brauchten wir nur 45 Minuten.

Direkt nach der Landung kam die übliche Durchsage: Bitte beiben Sie angeschnallt sitzen bis … – man kennt das. Die ersten Klicks der Sicherheitsgurte waren bereits kurz nach der Landung zu hören. Kaum war das Flugzeug zum Stehen gekommen, standen die Passagiere auf und kramten ihr Zeugs aus den Gepäckfächern. Amüsiert betrachtete ich das Treiben von meinem Platz aus – mit Blick auf die Passagierbrücke, die dort unbewegt verharrte. Es war noch niemand gekommen, das Ding an unsere Maschine anzudocken um von Bord gehen zu können, wir waren einfach zu früh angekommen, niemand war darauf vorbereitet.

Mindestens 10 Minuten standen die Passagiere im Gang bis die ersten den Flieger verlassen konnten. Ich saß noch immer auf meinem Platz und grinste still vor mich hin. Ich war zwar nicht der letzte Passagier, der die Maschine verließ, aber doch ziemlich am Ende, ganz entspannt.

Oliver konnte mich nicht aus Düsseldorf abholen, ich musste mit der S-Bahn weiterfahren. Ich löste ein Ticket über das Handy und nahm die nächste Bahn. Nach wenigen Metern – ich vermute, der letzte Waggon war noch im Flughafenbahnhof – blieb der Zug stehen. Nun ja, kann ja mal vorkommen. Es folgte nach relativ kurzer Zeit eine Durchsage des Zugführers, dass es „ein gravierendes Problem“ mit dem Bremssystem gibt und dass er Kontakt mit der Leitstelle aufnimmt. Aber er könnte schon sagen, dass wir wohl am nächsten Haltepunkt den Zug verlassen müssten, mit dieser Störung darf der Zug nicht mit Passagieren an Bord fahren.

Mehrmals wurden wir auf dem Laufenden gehalten. Der Zug setzte sich langsam wieder in Bewegung. Wir wurden gebeten, an der nächsten Station auszusteigen. Je schneller wir den Zug verlassen würden, umso früher könnte er weiterfahren und das Gleis freimachen für den nachfolgenden Zug.

Ständig hört man von Beschwerden, dass die Deutsche Bahn sich mit Informationen bei Störungen zurückhält und die Passagiere im Unklaren lässt. Das war hier absolut nicht der Fall. Mehrmals meldete sich der Zugführer, nicht aufgeregt sondern ruhig und sachlich. Er erzählte uns auch noch, dass der Zug bereits den ganzen Tag ohne Störungen im Einsatz gewesen ist.

Ich empfand die Unterrichtung sehr löblich. Wir wurden nicht um Unklaren gelassen über die Situation und wir erhielten Informationen über die Weiterreise, es war alles sehr entspannt. Leider hatte der Schnelle Flug für mich keine Vorteile gebracht. Hätte der Flughafen uns früher Personal für den Ausstieg schicken können, wäre ich dem Pannenzug vorweggefahren und schon lange auf der Weiterfahrt gewesen. Aber gut, so kann das eben mal gehen.

2 Gedanken zu „Wie es auch geht

    1. Hans-Georg

      Der Informationsfluss war wirklich gut. Oft ist es ja so, dass es ein Problem gibt und man steht da rum, es passiert nichts und man bekommt keine Informationen warum-wieso-weshalb. Wenn man Infos bekommt, auch wenn diese den Grund der Störung nicht beheben, ist alles nur noch halb so schlimm.

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert