Dass die Welt offenbar von Männern dominiert wird, hat sich auch in Zeiten, in denen weibliche Regierungschefinnen an den Hebeln der Macht sitzen, nicht geändert. Nicht umsonst wird seit ein paar Jahren versucht, eine Quote für Führungsposten zu etablieren. Meines Wissens ist die Quote überhaupt noch nicht erreicht worde, weder in der freien Wirtschaft noch in der Politik.
Männer versuchen immer noch, den Frauen Knüppel zwischen die Beine zu werfen, sie zu mobben, sie gar nicht erst für irgendwelche Posten zu nominieren. Männer fürchten den Verlust der Macht, anders lässt sich das nicht erklären.
Fußball ist eine Männerdomäne. Bei einer Weltmeisterschaft oder eine Europameisterschaft im Männerfußball geht es um viel Geld, von dem viel Geld in die Taschen der Funktionäre fließt, sei es legal oder korrupt. Horrende Summen werden für Spielertransfers und Gehälter der Kicker ausgegeben. Ich frage mich, warum das so ist.
Wenn es um Frauenfußball geht, wird nie so ein Gewese darum gemacht. Fußballspielerinnen verdienen vermutlich nur einen Bruchteil von dem, was ihre männlichen Kollegen bekommen. Dabei ist ihre Leistung mit Sicherheit nicht geringer. Aber das ist in der freien Wirtschaft – trotz aller Gesetze – nicht anders, leider.
Wenn eine Frau nun auch noch ein Spiel der Weltmeisterschaft kommentiert, flippen die Männer aus. Das sei unzumutbar – sie können allenfals Frauenfußball kommentieren – ihre Stimme sei nervig. Ich spreche hier von Claudia Neumann, die für das ZDF als Fußballkommentatorin bei der derzeitigen Weltmeisterschaft eingesetzt wird. In Schweden und England ist das nicht anders. Ausgerechnet Schweden, das hätte ich jetzt nicht gedacht.
Es scheint so, dass viele männliche Fußballanhänger Prolls sind, für die Frauen nur dazu da sind, die Wohung sauberzuhalten, zu kochen und sie im Bett zu befriedigen. Diese Prolls geilen sich dann auch noch daran auf, wenn es Frauen sind, die auf dem Fußballfeld ihrem Job nachgehen, ein Ersatz für Frauencatchen im Schlamm. Dass Frauen sich auch mit Fußball auskennen und darüber reden können – das kann im 21. Jahrhundert immer noch nicht angehen.