Eine Stimme dafür

Der grösste Musikwettbewerb der Erde, der Eurovision Song Contest 2009, ist Geschichte. Und nun zerreissen sich wieder Fachleute – und solche die sich so nennen – und Laien die Mäuler darüber. Warum wieso und weshalb hat Deutschland wieder so schlecht abgeschnitten? Deutschland sollte aus dem Wettbewerb aussteigen! Die Musik ist schrott! Zuviel nackte Haut, zu hochgeschlossen! Es scheint nicht möglich zu sein, es allen recht zu machen. Und das geht ja auch gar nicht.

Die positiven Meinungen über den ESC werden immer seltener. Mittlerweile scheint es schick zu sein, sich negativ zu äussern. Man könnte ja von anderen belächelt werden – wie peinlich!

Musik objektiv zu bewerten ist ebenso unmöglich wie einen Film oder ein Buch. Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden – und das ist auch gut so.

In der Bloggerszene sind viele Stimmen zum ESC zu lesen, die meisten – jedenfalls in meinem Umfeld – eher negativ. Sowas tu ich mir nicht an! Das schau ich nie wieder! Die Musik – geht ja gar nicht! Usw. usw. Wie ich schon erwähnte, positive Stimmen sind eher selten.

Ich oute mich hier als ESC-Liebhaber. Ich stehe dazu, mir jedes Jahr die Veranstaltung – wenn möglich inklusive der Halbfinale – anzusehen. Mit allem drum und dran, wie z.B. Bowle und Käseigel am Finalabend.

Der Deutsche Beitrag ist nach meinem Geschmack zu unrecht so weit hinten gelandet. Nicht wegen Oscar und seiner nackten Haut. Er ist nicht mein Typ. Nein, wegen der Musik. Ich mag die! Und auch dazu stehe ich. Wer dem eigenen Titel im Vorfeld keine Chancen einräumt und ihn schlechtredet muss sich nicht wundern, wenn er unter „ferner liefen“ platziert wird. Es gab – nach meinem Geschmack – schlechtere Titel, die zu unrecht unter den ersten 10 gelandet sind. Aber es ist ja eben alles Geschmacksache. Aber es ist unfair einen Titel schlechtzumachen, nur weil alle anderen es auch tun. Man könnte ja auffallen! Wie peinlich! Ach ja, hab ich schon erwähnt, dass ich auch Musik von Dieter Bohlen mag?

Und nun zerreisst mich!

3 Gedanken zu „Eine Stimme dafür

  1. Frau Momo

    Nö, mach ich nicht. Ich geb zu, ich bin nicht gerade ESC Fan (aber mein Mann), aber ich hab´s auch teilweise geguckt.
    Und Musik soll doch jeder bitte die hören, die er mag.
    Wäre ja noch schöner.
    Es gibt Titel von Bohlen, die ich durchaus auch gerne höre, auch wenn ich mir keine CD von ihm oder mit Titeln von ihm kaufen würde.
    Wobei ich meistens eher seine Interpreten nicht mag.
    Soooooo schlecht fand ich den deutschen Titel übrigens auch nicht. Da hatten wir schon bedeutend schlechtere… haddedaddediduda oder so ähnlich 🙂

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  2. kalle

    Hallo Hans-Georg,

    ich habe mich auch darüber geäussert, doch sehr verhalten und eher bildlich. Der ESC ist seit Waterloo Pflichtprogramm bei mir, doch diesmal fand ich die anderen Beiträge wieder schlechter (bis auf Ausnahmen wie Patricia Kass oder Chiara), ähnlich der Zeit in den Neunzigern. Der Siegertitel war mein Favorit und hat auch tatsächlich gewonnen, doch inzwischen regt sich hier die Kritik an dem Lied – das meines Erachtens nur durch die Person gewonnen hat. Über Musik lässt sich halt gut streiten – und das ist doch okay, sonst wäre das Leben langweilig ;).

    liebe grüsse Kalle

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  3. Thomas

    Ich finde, wir könnten einiges von den Briten lernen. Dort waren die Resultate bei den letzten ESCs auch eher mäßig. Ernst nimmt man den Wettbewerb auf der Insel schon länger nicht mehr. Die BBC hat sich dann überlegt, wie man das ändern könnte. Man engagierte Andrew Lloyd-Webber als Komponisten. So ein Name bedeutet einfach national und international eine höhere Aufmerksamkeit. Danach wurde eine Casting-Show gemacht. Es gewann Jade, die vorher kein Mensch kannte. Jade ging dann auf europäische Tour. Sie war in vielen nationalen Vorentscheiden zu sehen. Die Leute kannten sie schon und erinnerten sich wieder an das Lied. Dies ist mit ein Grund, weshalb Jade aus so vielen Ländern Punkte bekam. Wir sind dagegen mit einem Lied angetreten, dass noch nicht einmal in Deutschland viele Leute kannten.
    Und dass bekannte Künstler nichts reißen können, ist genauso eine Mähr. Patricia Kaas hat mit ihrem achten Platz gezeigt, dass eine erfahrene Künstlerin, selbst mit einem etwas sperrigen Lied, unter die Top 10 kommen kann. Sie bekam beispielsweise 10 Punkte aus Russland, weil man sie dort, wie auch in vielen anderen europäischen Ländern, kennt. Dies ist beispielsweise auch ein Grund für das Nachbarschaftsvoting im Balkan. Künstler die für ein Land aus Ex-Jugoslavien antreten, kennt man nun mal auch in den anderen Balkan-Ländern.
    Mal schauen, ob es zu einer Kooperation zwischen dem NDR und Raab kommt. Ein Lied im Hinterstübchen zu nominieren, war auf jeden Fall der falsche Weg.
    Und zu Bohlen. Ja, das Lied für Daniel Schuhmacher ist gefällig. Allerdings ist der Text ein so großer Schrott. Man hat wieder das Gefühl, dass Dieter seine Phrasendreschmaschine angeworfen hat.

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