… morgens um acht mit Baulärm geweckt werden, Gartenarbeiten mit schreienden Motorsägen, durch Wind verwirbelte Styroporflocken die auf dem Balkon und in der Wohnung landen und zu allem Überfluss heute morgen kein Wasser zum duschen.
Seit Wochen wird das Eckhaus gegenüber renoviert. Montag wurden mit einem Kran dicke Bündel mit Styroporplatten auf das Dach gehievt. Jeder weiss wohl, was arbeiten mit Styropor bedeuten kann: Lose Flocken wehen durch die Luft und landen überall dort, wo man sie am wenigsten haben will. Da unsere Balkontür immer offen ist – besonders bei dem schönen und warmen Wetter – landeten die Dinger wie selbstverständlich bei uns im Wohnzimmer.
Seit Montag wird nun auch das Haus direkt gegenüber renoviert. Morgens um acht hörten wir, wie ein Bauschuttcontainer herangebracht wurde. Aus den Fenstern wurde den ganzen Tag über demontierte Türen und anderes Holz knallend in den Container geworfen.
Dienstag morgen um acht: Ein Knall, die ersten Bretter landeten, aus der 1. Etage geworfen, im Container. Später kamen die Gärtner. Mit lauten Motorsägen arbeiten sie sich durch den Garten.
Mittwoch waren wir ja nicht zu Hause. Gestern, Donnerstag: Mit elektrischen Meisseln wurden im Haus irgendwelche Abbrucharbeiten verrichtet. Kübel mit staubenden Mauerwerk wurden in den Container entleert.
Und jetzt auch noch das: Aufwachen, ein wenig kuscheln – bis dahin war die Welt noch in Ordnung. Aufstehen, Toilette spülen – ok. Zähneputzen – was ist das? Kein Wasser. Mist. Duschen – muss erst Mal ausfallen. Man wird gar nicht richtig munter.
Dies ist der siebte Urlaub, den ich bzw. wir in dieser Wohnung verbringen. Es ist der dritte Urlaub, der durch unangenehme Aktivitäten gestört wird. Einmal wurde am ersten Urlaubstag morgens um sieben die Strasse aufgerissen um die Kanalisation zu erneuern. Wegen des Lärms der Maschinen war es nicht möglich, sich auf dem Balkon aufzuhalten. Ausgerechnet im dem Jahr hatten wir ein super Sommerwetter. Zwei Jahre später wurde auf unserem Haus das Dach erneuert. Ein Gerüst war für die Arbeiten notwendig, das den Balkon unbenutzbar machte. Klar doch, dass auch dies ein Supersommer war. Und die Jahre dazwischen? Da war Mistwetter.
Und jetzt sitz ich hier, ungeduscht mit verklebten Augen und schreibe Tagebuch. Aus dem Haus gegenüber dringen die Geräusche von Bohrmaschinen, im Eckhaus wird auch gearbeitet. Nun ja, es ist auszuhalten mit dem Lärm, aber im Urlaub wünscht man sich doch ein wenig Ruhe. Und eine Minderung des Reisepreises ist leider nicht möglich.