Mit dem Katamaran nach Helgoland

Im März hatte ich darüber gelesen, dass es ab Mai eine neue Verbindung nach Helgoland geben wird, und zwar mit einem Katamaran. Buchungen im Internet waren zu einem Sonderpreis von Euro 18,00 pro Person möglich, ein Spottpreis, kostet doch eine Tagesfahrt sonst Euro 50,00. Da versteht es sich ganz von selbst, dass man das ausnutzen muss wenn man die Zeit dazu hat. Und die Zeit dafür hatten wir, nämlich jetzt im Urlaub. Also habe ich für Bernd und mich diesen Trip gebucht.

Heute war der grosse Tag. Kurz nach 08.00 Uhr waren wir an den Landungsbrücken. Und da lag das technische Wunderwerk.


Um halb neun Uhr ging es an Bord. Zuerst war es nicht so einfach, die laut Bordkarte zugewiesenen Plätze zu finden. Doch ein Mal mit dem System vertraut war es ganz logisch. Bernd und ich sassen zwar zusammen aber Rücken an Rücken, was nicht ganz so unseren Vorstellungen entsprach. Doch wir nahmen das erst Mal so hin. Pünktlich um 09.00 Uhr legte die von den Landungsbrücken ab.

Auf einem Schiff hält es mich nie lange auf meinen Platz. Ich muss mich schnell mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut machen, also cruiste ich ein wenig umher. Dabei stellte ich fest, dass der gesamte vordere Bereich so gut wie unbesetzt war. Ich fragte eine der Stewardessen (in der Tat hat das Gerät eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Flugzeug), ob wir uns auf freie Plätze setzen dürften – wir durften und wir setzten uns in die erste Reihe, direkt vor die grossen Panoramafenster.


In Wedel gab es einen kurzen Zwischenstopp um noch ein paar Fahrgäste zusteigen zu lassen. Unsere Plätze konnten wir behalten, sie wurden nicht anderweitig belegt.

Ab jetzt nahm die „Halunder Jet“ volle Fahrt auf. Im gesamten Fahrgastraum verteilte Bildschirme zeigten abwechselnd die Position des Schiffes auf einer elektronischen Seekarte und mit einer Kamera aufgenommene Livebilder nach vorn und achtern. Ausserdem wurde unter anderem die aktuelle Geschwindigkeit angezeigt. Teilweise düsten wir mit über 40 Knoten die Elbe hinab, begünstigt durch das ablaufende Wasser.


Nach ca. 2 Stunden Fahrtzeit erreichten wir Cuxhaven. Hier stiegen weitere Passagiere zu. Unsere Plätze in der ersten Reihe mussten wir aufgeben und wir begaben uns auf das kleine Achterdeck um uns dort auf der Anreise nach Helgoland den Wind um die Nase wehen zu lassen.


Nach etwa einer weiteren Stunde, vorbei auf im Dunst am Anker liegenden Schiffen, war das Ziel erreicht und wir hatten wieder Land unter den Füssen.

Gestärkt mit einem Krabben- bzw. Fischfrikadellenbrötchen machten wir uns auf, die Insel zu erkunden. Zuerst durch die Unterstadt. Dort ist es fast wie auf Mallorca: Geschäfte, die Duftstoffe für Sie und Ihn, Schmuck, Uhren, Zigaretten und Alkohol anbieten reihen sich aneinander. Helgoland liegt im Zollausland und man kann dort zollfrei in zahllosen Dutyfree Shops einkaufen. Wir schauten hier und dort nach den Preisen und in das eine oder andere Schaufenster nach Uhren.

Der Weg zum Oberland war schnell gefunden. Sportlich nahmen wir die Stufen (ein Lift wird dort auch angeboten) und machten uns auf den Weg, die Insel von oben zu erkunden. Trotz einiger Fotostopps dauerte der Rundgang nicht länger als eine Stunde. Möwen und Schafe säumten den Kliffweg. Nach jeder Wegbiegung hatten wir einen neuen Ausblick auf die eindrucksvollen Felsformationen, die teilweise von Hunderten von Vögeln bevölkert waren.





Nach dem wir uns mit neuen Düften und je einer Flasche Myer’s Rum und Pinacolada versorgt hatten, beendeten wir den Rundgang im Café Krebs und assen lecker Himbeertorte, dazu einen Becher Schokolade. Da uns aber der Durst plagte tranken wir danach noch ein Glas Ducksteiner Bier. Holli kann ich das Café nur wärmstens empfehlen. Der Kellner ist bestimmt nach seinem Geschmack. Doch wir hatten Pech und wurden von diesem „Mädchen“ bedient.

Die Aussicht von dort entschädigte uns.

Wir wollten uns noch die Uhren ansehen und stiegen wieder hinab in die Unterstadt. Wir pendelten zwischen den Schaufenstern von zwei Geschäften hin- und her. Letztendlich entschieden wir uns für den Laden von Ina Hespers. Wie so oft hatten wir beide den gleichen Geschmack. Leider gab es die Uhr, auf die wir unser Augenmerk gerichtet hatten, nur ein Mal. Aber die freundliche Verkäuferin hatte noch 2 ähnliche Uhren. Die eine davon gefiel Bernd auf Anhieb, mir natürlich auch. Aber auch diese Uhr gab es nur ein Mal. Ich entschied mich dann für die, die wir im Schaufenster gesehen haben. Vielleicht können wir ja mal tauschen. Es sind Uhren eines dänischen Designers, Jacob Jensen.

Nun wurde es Zeit, dass wir uns wieder auf dem Weg zum Schiffsanleger machten. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem Lederladen vorbei. Da ich ein neues Portemonnaie benötigte (wozu eigentlich – Geld hab ich nun nicht mehr), schaute ich dort hinein und fand auch was passendes.

Ein Eis noch zum Abschluss und weiter ging es zum Anleger. Auf dem Weg dorthin fanden wir noch eine interessante Kombination von Beruf und Hobby – hoffen wir jedenfalls für die Patienten.


Zollbeamte überwachten das Einschiffen der Fahrgäste. Freiwillig zeigte ich ihm die Tüte mit den beiden Flaschen. Er wollte nicht wissen, ob ich noch was anzumelden hätte. Der Gesamtwert von Uhren, Parfüm und Portemonnaie befand sich im Rahmen des Erlaubten. Wenn er gefragt hätte, hätten wir keine Probleme bekommen.

Auf der Rückfahrt war die „Halunder Jet“ bis auf den letzten Platz ausgebucht. Dieses Mal hatten wir Plätze nebeneinander. Hier ein Spiegelbild von uns vom Kabinenhimmel.


Das Servicepersonal war mit den Bestellungen und mit deren Auslieferung überfordert. Es dauerte ca. 1 Stunde bis ich endlich meinen Durst löschen konnte. Bernd versuchte mich zu überreden, noch ein Stück Kuchen zu bestellen. Aber ich konnte standhaft bleiben – auch wenn es schwerfiel. Nach Zwischenstopps in Cuxhaven und Wedel liefen wir, nachdem wir Blankenese passiert hatten, gegen 20.00 Uhr wieder in den Hamburger Hafen ein. Wasser und Sonne erzeugen immer wieder schöne Stimmungen – besonders am Abend.


Zurück zu Hause waren wir ziemlich geschafft. Den ganzen Tag an der Luft – das merkt man dann doch. Die Sonne hatte uns auch ein wenig zugesetzt. Jetzt noch kochen – nein, keine Lust. Also gab es Pizza vom Lieferservice auf dem Balkon.

Für so einen Tagestrip 50,00 Euro auszugeben – nein, das ist einfach zu viel. Aber die Leute bezahlen das für ein paar Stunden auf Helgoland. Der Preis von 18,00 Euro ist in Ordnung und dafür würden wir das noch Mal machen. Man soll auf Aktionsangebote der Reederei im Internet achten.

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