Am Samstag vor dem 1. Advent, wenn Menschenmassen in Kaufhäuser, Einkaufspassagen und Läden einfallen, um ihr Weihnachtsgeld – so sie denn welches erhalten haben – für Weihnachtsgeschenke auszugeben, wird bei Gitta und Jimmy das traditionelle Glögifest gefeiert. Bernd und ich hatten in diesem Jahr die Ehre, an dieser Veranstaltung teilnehmen zu dürfen. In Anbetracht des zu erwartenden Konsums von Glögi (eine Punschart) durften wir bei Holger und Gunnar übernachten.
Am Beginn des Abends sevierte Gitta uns ein opulentes Menue, dessen Gänge aus Kartoffeln zubereitet waren. Einzig im Nachtisch waren Äpfel enthalten, die ja auch im weitesten Sinn an Kartoffeln erinnern. Holger hatte zwar in seiner Einladug von einem Snack gesprochen, der gereicht werden würde. Die Vorspeise – selbtsgemachte Kartoffelchips – gingen ja auch in diese Richtung. Als zum Chipsnack aber bereits Rotwein gereicht wurde, hatte ich dann doch meine Bedenken, ob das auch eine ausreichende Grundlage für den weiteren Verlauf des Abends sein würde und ich sah mich bereits in einem jämmerlichen Zustand aufgrund von übermässigem Alkoholgenuss den nächsten Tag erleben. Die folgenden Gänge beruhigten mich dann und ich griff auch beherzt zu.
Nachdem der letzte Grappa getrunken war machten wir uns winterfest und bevölkerten den Garten, in dem wir im Sommer noch die Hasenhochzeit gefeiert hatten. Hoch am Himmel stand der Mond und tauchte alles in ein fahles Licht. Der Glögi wurde ausgeschenkt – und dann erstrahlte der Garten im weihnachtlichen Glanz.
Das Glögifest entwickelte sich zu einer winterlichen Gartenparty. Eine Feuerstelle sorgte dafür, dass wir uns auch äusserlich wärmen konnten. Natürlich gab es auch wieder was zu essen, nämlich von Muffinkönig Holger dem 1. selbstgebackene pikante Muffins.
Im Verlauf der Nacht wurden wir darüber aufgeklärt, dass die ganze Dekoration von Jimmy selbst hergestellt worden ist. In jedem Jahr gibt es ein neues Teil. In diesem Jahr ist es ein Schneemann, der spontan Klaus-Bärbel getauft wurde.
Ich weiss nicht wie spät es war, bzw. wie früh – es war jedenfalls lange nach Mitternacht – als wir mit Holger und Gunnar den Heimweg antraten. Wäre es Sommer gewesen, wäre es bereits hell geworden. Bernd und ich nächtigten im Wohnzimmer auf einer Doppelbettluftmatratze, die dafür sorgte, dass wir in einen tiefen Schlaf fielen.
Unsere Gastgeber bereiteten uns heute morgen ein schönes Frühstück. Nachdem wir uns gestärkt hatten, machten wir uns auf den Weg nach Hamburg. Daheim liessen wir den Sonntag faul ausklingen, waren wir doch ein wenig müde und unpässlich. Wir danken den Gastgebern, Köchen, Helfern und Handwerkern für diese schöne Nacht.