Der Präsident des Deutschen Insituts für Wirschaftsforschung fordert ein verpflichtendes Dienstjahr für Rentner. Der Mann hat nicht mehr alle Latten am Zaun, der ist „betupft“. Was soll der Scheiss? Ich habe bereits 18 Monate verpflichtenden Wehrdienst geleistet. Ich zahle Steuern auf meine Rente, werde zu Krankenkassen- und Pflegekassenbeiträgen veranlagt. Wer weiss, was noch auf mich zukommt.
Aber jetzt das? Hallo Herr Fratzscher, geht’s noch?! Er verlangt mehr Solidarität der Alten mit den Jungen! Soll ich als Rentner meinen pflegebedürftigen Mitrentnern das Essen im Pflegeheim servieren? Soll ich als „Opticker“ die Strassen sauber halten? Ich bin 1967 mit der Ausbildung zum Reedereikaufmann in das Berufsleben eingestiegen und mit 65 Jahren 2015 „verrentet“ worden, d.h. ich habe 48(!) Jahre gearbeitet, davon 1-1/2 Jahre „gedient“, und in die Sozialkassen eingezahlt.
Herr Fratzscher, was haben sie geleistet? Sie wurden 1971 geboren und beendeten ihr Studium 1996, da waren sie bereits 25 Jahre alt und haben bis dahin ihren Eltern, die nicht gerade mittellos waren und/oder dem Staat auf der Tasche gelegen. Und Sie Nichtsnutz, der keine Ahnung davon hat, wie ich in den 50er/60er Jahren, den Nachkriegsjahren, aufgewachsen bin, wollen heute den Rentnern verpflichtende Zusatzarbeit aufbrummen? Das ist ein Skandal! Und damit treiben sie die Rentner in die Arme der AfD!
Es wirkt fast schon hämisch, dass Herr Fratzscher überhaupt so eine Idee offen ausspricht. Wahnsinn!
Er soll selbst erstmal 45 Jahre arbeiten, dann wird er so einen Schwachsinn nicht mehr fordern.
Der Skandal ist, daß Menschen mit wenig Lebenserfahrung und weder Mitleid noch Gewissen in politichen Ämtern sitzen und sich solchen Unfug ausdenken.
Da wäre es möglicherweise sinnvoll wenn man vor dem Beginn einer Politiker-Kariere ein verpflichtendes *soziales Jahr* absolvieren müßte?
Eine gute Idee.
Ooops! Typo: Karriere …
Also erst mal sollen wir arbeiten bis zum Umfallen, dann noch ein soziales Jahr absolvieren und dann?
Dann sind wir so kaputt, dass wir nur noch ein paar Tage haben und die Rentenkasse spart.
Fun-Fact am Rande:
Ausweislich seines Lebenslaufes bei der DIW gehört der Typ zu den Drückebergen, die sich via Auslandsstudium sowohl vor dem (für seinen Jahrgang noch verpflichtenden) Wehrdienst und auch vor dem Zivildienst gedrückt haben. und nie etwas anders als laue Bürojobs auf der Sonnenseite des Lebens hatten.
Und ausgerechnet so jemand faselt dann etwas von einem sozialen Pflichtjahr für Rentner?
Wobei ich in seinen Fall ja wirklich dafür wäre… so kann er wenigstens noch das nachholen, was er als junger Mensch versäumt hat.
Im Übrigen:
Ich gebe Dir voll und ganz recht, was den Inhalt Deines Postings angeht.
Daumen hoch dafür!
Danke Martin.
Der Typ hat mich so wütend gemacht. Gemessen an meiner Wut habe ich mich noch sehr dezent ausgedrückt.
Ich habe mich schon mit Freundinnen verabredet. Wir wollen am Schießstand schon mal üben gehen, denn wahrscheinlich werden wir zur Verteidigung unseres Landes am Rollator mit Maschinengewehr in der ersten Reihe an der Front stehen und dann wie die Nelken an einem Rummel-Schießstand vom Feind abgeschossen. Zack, schon ist das Land einen Großteil der lästigen Rentner los. Und ja, auch mich hat das sprachlos und wütend gemacht. Vielleicht sollte aber auch nur das Sommeeloch gefüllt werden oder von Schlimmeren ablenken?
Wie man lesen kann, haben sich ja alle Parteien und sonstige „Würdenträger“ von der Idee distanziert. Insofern ist nicht von einem Sommerloch oder Ablenkungsmanöver auszugehen.
Immerhin ist er ja schon der Zweite, der sich in der Richtung äussert.
Ein gewisser Soziologe namens Hurrelmann hat ähnliches vor ein paar Tagen ja auch schon ins Gespräch gebracht :
https://www.merkur.de/wirtschaft/soziales-pflichtjahr-fuer-rentner-gefordert-gewisse-bringschuld-93843918.html
Der ist übrigens Jahrgang ’44 und musste damit als „weisser Jahrgang“ auch keiner Dienstpflicht nachkommen
Für Hurrelmann mag das ja ein Konzept sein. Er sagt ja selbst, dass sein Einkommen aus Steuergeldern kam. Er bemängelt, dass Rentner nur noch ein Leben in Freizeit führen möchten. Ist das verwerflich? Nein, ist es nicht. Denn wer 45 Jahre, so wie ich, in die Sozialkassen eingezahlt und Steuern bezahlt hat, hat damit seine „Bringschuld“ wohl vollbracht und möchte den Rest seines Lebens die Freiheit und die Freizeit, so gut es eben noch geht, geniessen. Dass die Rentner nicht nur gearbeitet haben, sondern auch finanzielle Leistungen erbracht haben, die auch noch laufend nach oben angepasst wurden, und weiterhin werden, wird nicht erwähnt.
Der Mann ist 81 Jahre alt, ist der überhaupt noch in der Lage zu übersehen, welchen Schwachsinn er da erzählt?
Bitte nicht am Alter festmachen!
Ich bin 80, und es gibt natürlich andere Menschen in gleichem Alter die durch Krankheit (Bsp.: Demenz) abgebaut haben und die Welt nur noch wie durch Riffelglas sehen …. aber gerade unter den Bloggern findet man viele gegenteilige Beispiele …!
[Nicht immer *ernst* oder *gediegen* dort → https://blogs50plus.de/%5D
Als 12 …14 Jähriger habe ich meinem Vater beim Hausbau geholfen- „Zementstegdielen“ eine Schiefe Ebene hoch gezerrt für den Fußboden der ersten Etage, dann Gärtner gelernt und unter anderem die Starkbäume für den Park um den Palast der Republik aus dem Quartier getragen und die Rhododendren der Westberliner Einkäufer per Hand gestochen. Mit einer Glasscheibe 1,44×74 cm (0,5cm stark) auf dem Gewächshausfirst langbalanciert um das Loch zu „stopfen“. Nach der Wende mit anderen (nicht SEDlern) die größte Gärtnerei im Land Brandenburg über die kritische Zeit manövriert und den ersten Blumengroßmarkt im Land Brandenburg mit eröffnet. Als Handwerker- der der die Arbeit macht. Dann in der elterlichen Firma Sieb und Offsetdruck gemacht- Tonnen von Papier bewegt. Nach dem Rosenkrieg meiner Eltern notgedrungen 10 Jahre Leiharbeiter- Mülltonnen im Akkord gebaut und sonst bei (fast) jedem Scheissjob dabei gewesen. Jetzt Teste ich Hochdruckgasflaschen (Betriebsdruck 200/ 300 Bar) damit es nicht zur Katastrophe kommt. Ultraschall ist leicht, aber die einzelne Flasche kann über 100 KG wiegen…
UND DA KOMMT SO EIN KNALLKÖRPER UND MEINT ICH MÜSSTE NOCH EIN JAHR SOZIALEN DIENST MACHEN!!!
All diese Leute mal 1 Woche bei einem bekannten Abfallbehälter- Hersteller hinter die Spritzgussmaschine stellen: alle 57 Sekunden heißt es die Mülltonne an ALLEN Aussenkanten entgraten, den Deckel anbauen und 2 Räder in die Tonne legen. Die Untere wird komplett montiert- mit Rädern. ist der Stapel 11 Tonnen hoch ein 10ner Paket Achsen in die Oberste einwerfen und den Deckel via Klebestreifen verschließen. Das ist Standard. Besonders schnelle Mitarbeiter bedrucken dann in diesem Zyklus noch die Mülltonne… Übrigens- wenn man das nicht schafft, wird man abgemeldet- arbeitslos. SO funktioniert Wirtschaft.
Ja, ich bin echt wütend.
Was müssen erst die denken, die nicht nur jahrzehntelang gearbeitet haben, sondern sich auch während ihrer Berufstätigkeit engagiert haben. Bei der Freiwilligen Feuerwehr, in Sportvereinen, bei den Tafeln oder sonstwo.
Viele Rentner*innen engagieren sich übrigens auch ohne solche dusseligen Forderungen. Die Herren sollen mir erst mal erzählen, was sie der Gesellschaft gegeben haben, bevor sie es von anderen fordern.