Puderblau?

Diese Farbe war mir bislang unbebekannt, ist aber mir innerhalb weniger Tage zweimal über den Weg gelaufen. Das erste Mal war es, soweit ich mich erinnere, in einem Bericht über das Pferderennen in Ascot. Ich glaube, da hiess es, Königing Camilla wurde in einem Kleid in puderblau gesehen.

Gestern Abend dann das zweite Mal in einem Buch mit Kurzgeschichten über Reisen in Italien. Auch da las ich plötzlich „puderblau“.

Wir wissen alle, dass es alle Farben in diversen Schattierungen gibt, dass weiss nicht gleich weiss ist und auch schwarz ist nicht immer schwarz. Aber bleiben wir bei blau: Dunkelblau, mittelblau, hellblau, königsblau, und jetzt also puderblau. Hat schon mal jemand blaues Puder gesehen?

Puderblau scheint ein mittleres hellblau zu sein, eher in Richtung hellblau als mittelblau. Nach der Wende, als die Trabbis bei uns einfielen und für schlechte Luft sorgten, waren viele dieser stinkenden Autos hellblau, es schien eine Einheitsfarbe der DDR zu sein. Schnell etablierte sich der Begriff „trabbiblau“. Man könnte also sagen, dass Königin Camilla in Ascot ein trabbiblaues Ensemble mit passendem Hut trug. Dann weiss jeder, was gemeint ist. Bei puderblau müsste ich passen, wäre nicht König Charles III angetraute zweite Ehefrau auf einem Foto in eben dieser Farbgebung zu sehen gewesen.

16 Gedanken zu „Puderblau?

    1. Hans-Georg

      Dänisches Blau – hab ich auch noch nie gehört. Wenn ich an DK denke, denke ich eher an rot, nämlich das Rot im Danebrog, der dänischen Nationalflagge, und an Poelser, die kleinen dänischen Würstchen.

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        1. Hans-Georg

          Ah, ein ins Helle gehendes Mittelblau, vielleicht mit einem Hauch grau, sozusagen ein Graummittelblau, oder Mittelgraublau. Und wenn ich noch mehr Variationen aufzähle, heisst es nachher, ich schlage meinen Mann (frei nach Loriot).

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  1. karin

    also ich denke puder bezieht sich nicht auf die farben sondern, es ist „matt“ wie puder , nicht glänzend strahlend …..

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  2. Trulla

    Dir ist offenbar keine Idee zu schade, so ganz nebenbei, die Menschen der östlich gelegenen Bundesländer zu diffamieren und das wird mir langsam unappetitlich:
    Trabis sind „eingefallen“, sorgten „stinkend für schlechte Luft“ und waren – im Gegensatz zu den Fakten – einheitlich „trabbiblau“. Ein Begriff, never heard before, in meinem Umfeld jedenfalls nicht „etabliert“.
    Leider stelle ich fest, dass du dich in deiner selbstgerechten Diktion nicht gravierend unterscheidest von Kackblau-Sprech, sondern aufgrund persönlicher Vorurteile nur an anderen Feindbildern abarbeitest.
    Vielleicht haben Menschen deines Arroganz Levels mit dafür gesorgt, dass sich in Ost und West vor manchen Köpfen zwar keine Mauer mehr, aber noch Bretter befinden.

    Ich sag dann mal Tschüss.

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    1. Hans-Georg

      Ich muss mich für meine Worte nicht rechtfertigen, ich möchte nur klarstellen:
      Ich war da dabei als am 9. November 1989 die Mauer und der Stacheldraht fielen und die Trabbis in Lübeck einfielen, die Strassen zuparkten und verstopften und die Stadt mit einer Dunstglocke aus stinkenden Abgasen überzogen. Ich fu´hr seinerzeit einen Nissan Cherry. Das Fahrzeug hatte die Möglichkeit, den Innenraum auf Umluft zu schalten, was damals ein Segen war. Die Lübecker haben trotz allem die Bürger der DDR herzlich und mit offenen Armen empfangen. Wenige Tage später wurde das Begrüssungsgeld ausgezahlt, die Banken hatten Extraschalterstunden. Vielleicht sollten sich die Wähler in den neuen Bundesländern, die kürzlich die Kackblauen gewählt haben, mal daran erinnern, wenn sie diese Faschisten unterstützen, die gegen Ausländer sind.
      Trabbiblau war viele Jahre ein etablierter, scherzhafter Begriff für diese Farbe. Damit wurden ja nicht die Menschen diffamiert, die mit diesen stinkenden Plastikautos unterwegs waren, sie hatten eben nichts besseres.
      Deine letzten beide Absätze gehen völlig fehl. Ich habe lediglich Fakten beschrieben. Im Header dieses Blogs stehen unter dem Titel ein paar Begriffe, u.a. „erlebt“ und „gesehen“, über nichts anderes habe ich oben geschrieben.
      Ich weiss jetzt nicht, ob du meine Erwiderung auf deinen Kommentar noch liest, wenn nicht, ist mir das auch egal. Ralf hat sich ja auch verabschiedet – und es ist mir egal. Ich zitiere dazu aus meinem letzten Kommentar zu seiner Rückzugsmeldung:
      Wer hier nicht mehr lesen möchte, kann es gern bleibenlassen. Ich schreibe nicht für andere, ich habe mal angefangen, für mich zu schreiben, und dabei bleibt es. Ich schaue auch nicht nach, wer mir folgt und wieviele Menschen täglich auf meinen Blog rumklicken, es interessiert mich nicht.

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    1. Hans-Georg

      Ha, und ich werde bezichtigt, die östlichen Bundesländer zu diffamieren, arrogant und selbstgerecht zu sein und mein Sprachgebrauch sich nicht von dem der Kackblauen unterscheidet.
      Danke Heike!

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      1. Heike

        Ich hatte halt kürzlich ein Gespräch bezüglich Autos und dann kam die Frage wegen Farbe… und dass heute alles schwarz weiß grau, eventuell rot sei… und dann kamen meine Ossi Kollegen halt mit früher Trabbi blau, mit weißem Dach oder irgendwas umgekehrt bzw Wartburg in Bonzen beige. Meine Mutter fuhr mal einen Renault R4 der hatte eine ähnliche Farbe… bleu

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        1. Hans-Georg

          Rot sieht man hier eher selten. Meist sind es gedeckte Farben. Grau ist eigentlich gar keine Farbe. Wenn wir uns ein neues Auto kaufen würden, würden wir nicht danach gehen, was farblich gerade in ist. Wir würden eine Farbe aussuchen, die uns gefällt. Aber da muss man wohl Kompromisse machen. Unser Wagen ist eher blaugrau. Ein kräftigeres Blau gab es nicht.

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