April!


Wer sehnt nicht ein wenig Sonnenschein und Wärme herbei, leicht bekleidet durch die Stadt zu flanieren? Der Winter ist lang und dunkel, da sehnt man sich nach ein paar schönen Tagen, an denen man, in der Sonne sitzend, seinen Espresso schlürfen kann. So geht es mir jedenfalls. Wer hier regelmässig und schon lange liest weiss, dass ich ein Sommermensch bin.

Nun ja, was will man machen, es ist April. Da muss es noch nicht allzu warm sein. Vielleicht war das in den letzten Jahren so und wir wurden verwöhnt, obwohl das nicht normal war. Es gab in diesem Frühling ja schon ein paar schöne Tage, habe sogar schon Seglerbräune eingefangen, also die Arme sind leicht eingefärbt aber die Schultern haben, da es ohne T-Shirt noch zu kalt war, noch die Winterfarbe, die bei mir allerdings auch nicht weiss ist. Im Lauf meines Lebens hat sich bei mir eine Art Dauerteint eingebrannt. Einzig die Körpermitte ist schneeweiss. Ein Beweisfoto werde ich euch schuldig bleiben.

Heute also nun mal Hagel. Das ist durchaus in Ordnung, aber Sonne und Wärme wäre mir lieber. Die Katzen sassen interessiert am Fenster und beobachteten, wie die Hagelkörner vom Fenstersims heruntersprangen.

Hamburg liegt heute im Zentrum eines Wetterwirbels. Das kann man auf dem screenshot eines kleinen Videos von Wetteronline nicht erkennen. Auf dem Wettervideo sieht man aber ganz eindeutig, dass es so ist. Von Süden kommen immer neue Schauer nach, die sich im Osten von Hamburg nach Norden schieben und nach Norwesten abziehen. Interessant.

9 Gedanken zu „April!

    1. Hans-Georg

      Mir ist es auch zu kalt. Ab Samstag soll es ja langsam bergauf gehen mit bis zu 23 Grad in der nächsten Woche. Also wird der 1.-Mai-Spargel wohl auf der Terrasse genossen werden können.

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  1. Elvira

    Ich kenne diesen Begriff als Bauernbräune und die ist bei mir Dauerzustand im Sommer. Ärmellos gehe ich nicht mehr, auch wenn viele andere älteren Frauen mit Schwabbelarmen das machen. Ein gewisses Maß an Eitelkeit ist eben geblieben. Und ja, etwas mehr Wärme täte nicht nur mir, sondern auch den Pflänzchen auf dem Balkon gut.

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  2. Ralf

    Wir haben hier Nachtfrost. Gestern und vorgestern hatten wir bei klirrenden Temperaturen Eisregen. Dieses Wetter ist natürlich nicht schön, aber andererseits freut man sich doch, dass das Klima sich nicht vorschreiben lässt, wie es zu sein hat. Dennoch werden wir in ein paar Tagen wieder zu hören und zu lesen kriegen, dieser April sei der heißeste und trockenste seit Menschengedenken gewesen. Das nennt man ein alternatives Faktum. Früher hieß es einfach Lüge.

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      1. Ralf

        Nur ist das keine aktuelle Wettererscheinung, sondern das ist halt unser Klima hier. Wenn Wetter sich alljährlich etwa im selben Rahmen hält, dann ist es keine bloß einmalige oder seltene Erscheinung. Ich wohne hier seit 37 Jahren und beobachte als Hobbygärtner fast alljährlich das selbe Phänomen: nasser und kalter Frühling, jeweils unterbrochen von einer kurzen Wärmepause. Beinahe jeden Frühling erfrieren im Vorgarten Blüten und ersäuft der große Garten im Regen. Dieses Jahr hatte ich das Glück, dass sich der Frühlingsfrost um zwei Wochen verschob, so dass ausnahmsweise mal die Magnolienblüte nicht erfroren ist. Dafür hat es dieses Jahr die Fuchsien und den Flieder erwischt. Auch der Sommer ist in unseren Breiten eher nass und kühl. Das bestätigt sich fast jedes Jahr, wenn ich im Juli zwar keinen Aluminiumhut, aber eine Jacke brauche und immer mal wieder heizen muss. Und dass es an meinem im Sommer liegenden Geburtstag nahezu jedes Jahr nasskalt ist, hab ich erst gemerkt, seit ich hier wohne und in den ersten zehn Jahren stets ein Geburtstagsgrillfest veranstalten wollte. Dann gab ich es auf. Immer zu kalt, immer Regen, zehn Jahre lang. Dass es zwischendurch auch mal einen warmen, ja heißen Sommer gibt (der einzige längere Zeit wirklich heiße war der von 2003) ist die Ausnahme und spricht nicht für einen Klimawandel. Den gibt es indes tatsächlich: Die Winter sind massiv weniger kalt als in meiner Kindheit und heftige langdauernde Schneefälle sind sehr selten geworden. Außerdem sind die früher langsameren Übergänge zwischen den Wetterarten abrupter und extremer geworden. Und nicht vergessen: So warm, dass in Norwegen Wein angebaut werden kann, wie es im Mittelalter der Fall war, ist es sowieso nicht. Und vor Urzeiten lag der Meeresspiegel so tief, dass man von Dover nach Calais zu Fuß gehen konnte (hätte es diese Städte damals schon gegeben). Wie hat das Klima es bloß geschafft, solche Kapriolen zu schlagen in grauer Vorzeit ganz ohne Gasheizungen und Kraftfahrzeuge… Es gibt halt natürliche Entwicklungen, abwr der Mensch in seinem Bestreben, immer einen Verantwortlichen, einen Übeltäter zu haben (eine besonders unter den Deutschen beliebte Einstellung), will für jedes Unheil einen Täter dingfest machen (man denke an die verrückten Thesen zur Pandemie, Gates, Soros und Rothschild seinen schuld). Das heißt ja nicht, dass es nicht gut sei, weniger Dreck abzusondern, das ist es sehr wohl, aber im Zeitalter immer weiter ausufernder Technik überschätzt der Mensch seine Einflussmöglichkeiten noch mehr als früher schon, im Guten wie im Schlechten.

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