Schon wieder

Gestern fand in Liverpool das grösste Musikspektakel der Welt statt, der Eurovision Song Contest. Es ist ja so, dass der Gewinner des Vorjahres im Folgejahr die Veranstaltung ausrichtet. 2022 hatte die Ukraine gewonnen. Aufgrund des Krieges, den Russland angezettelt hat, wurde davon abgesehen. Das Vereinigte Königreich war 2022 auf dem 2. Platz gelandet. Deshalb wurde dort der diesjährige Wettbewerb ausgetragen.

Ich möchte mich hier nicht zu einzelnen Beiträgen äussern, eine Bewertung lässt sich nämlich nicht vornehmen. Jeder hat seinen eigenen Geschmack. Dem einen gefällt die, der anderen gefällt jenes. Was einer toll findet, findet ein anderer ganz schrecklich. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben.

Dem Deutschen Song wurde ein Platz im Mittelfeld vorhergesagt. Und was wurde es dann am Ende des Abends? Die rote Schlusslaterne! Wieder mal. Ob man den Deutschen Betrag gut findet oder nicht, lassen wir mal beseite. Sowas lässt sich nicht objektiv bewerten.

Dass wir aber schon wieder auf dem letzten Platz gelandet sind, ist äusserst merkwürdig. Es drängt sich der Verdacht auf, dass man uns nicht mag und wir aus Prinzip keine Punkte bekommen. Als Finanzier der Veranstaltung ist Deutschland ja gesetzt und braucht sich nicht in den Semis bewähren. Ist doch egal, Deutschland bezahlt ja, egal ob 1. oder letzter Platz.

Für meinen Geschmack wurden uns einige Lieder präsentiert, wo ich mich gefragt habe, wie schlecht denn erst die anderen Mitbewerber sind, die in den Semis nicht weitergekommen sind und das Finale nicht erreicht haben. Es waren Beiträge dabei, die wesentlich schlechter waren als der von Deutschland, ob man nun Rock mag oder nicht – wie vorher gesagt, nach meinem Geschmack.

Ich persönlich freue mich über den Sieg von Schweden. Loreen, die Interpretin, hat das 2. Mal den ESC gewonnen, was vorher nur Johnny Logan aus Irland geglückt ist. Schweden und Irland sind jetzt gleichauf mit jeder 7 Siegen.

Während in Schweden jetzt die Planungen für das Festival 2024 beginnen, beginnen in Deutschland die Diskussionen darüber, woran es denn wieder gehapert hat, über das Prozedere, einen Titel für den ESC zu finden und vermutlich auch darüber, ob wir weiterhin bereit sind, das Spektakel zu finanzieren.

8 Gedanken zu „Schon wieder

  1. Frau Momo

    Ich gucke das ja nie, kann also so gar nix zu den einzelnen Beiträgen sagen. Aber das deutsche Lied fand ich so schlecht nicht.
    Den Jungs vom Kiez hätte ich jedenfalls eine bessere Platzierung gegönnt

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  2. Joël

    Was den letzten Platz von Lord of Lost angeht; ich glaube dass der ESC noch nicht bereit ist für Growling mit Metal Rock.
    Da ich ja die Halbfinalen gesehen habe, kann ich dir aber bestätigen: ja es gab noch schlechtere. Drei davon sind mir im Gedächtnis geblieben. Griechenland, Niederlande und Dänemark.
    Und es gibt noch eine Neuigkeit. Nächstes Jahr wird Luxemburg nach 40 Jahren Abwesenheit wieder dabei sein.

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  3. Der Wilhelm

    Was die Hintergründe diese deutschen Beton-Debakels sind, kann man ja nur mutmassen, wobei ich allerdings nicht ganz soweit gehen würde wie Du.
    Ich denke, dass da auch noch ganz andere Fragen reinspielen, wie etwa die Tatsache, dass für unser Land jedesmal Künstler auftreten, die international ziemlich unbeschriebene Blätter sind und vorher ausserhalb unseres Landes kaum promotet werden. Und wenns dann noch so extrem ist wie der Auftritt von Lords of the Lost, dann kann eigentlich nur in die Hose gehen (wobei ich auch nicht mit dem Ergebnis gerechnet hätte). Und vielleicht spielt dabei sogar noch eine Rolle, dass Deutschland nicht durch die Semi-Finales muss (womit auch noch eine zusätzliche Popularität erreicht wird) sondern immer als gesetzt auftritt, egal welchen Mist sie da präsentieren….

    Insofern denke ich schon, dass es gut wäre, da mal über eine Pause und eine Änderung der Modalitäten nachzudenken. Das könnte dann auch Auswirkungen auf die Art und weise der nationalen Vorauswahl haben….

    Insofern denke ich,

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  4. Hans-Georg

    Die Auswahlmodalitäten des teilnehmenden Beitrages wurden in den vergangenen Jahren aufgrund der schlechten Ergebnisse immer wieder geändert. Nichts hat zum erwünschten Erfolg geführt. Mit dem „Fingerzeigen“ auf Deutschland bin ich mittlerweile nicht mehr allein.
    Die meisten Teilnehmer beim ESC sind doch international unbekannte Künstler. Wer hatte denn vorher schon mal von dem Portugiesen gehört bis Portugal vor ein paar Jahren den 1. Platz gemacht hat? Oder von Alexander Rybak, der 2009 für Norwegen gewonnen hat?

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