Nach 112 Jahren gibt es ab heute keine Schlachterei Voss mehr. Gegründet wurde das Geschäft um 1910 vom Urgrossvater des jetzigen Inhabers in Hamburg. Jens Voss, der das Geschäft jetzt aufgegeben hat, übernahm 1990 das einzig noch in Geesthacht existierende Fleischereifachgeschäft von seinem Vater – heute ist Schluss.
Es ist keine Frage des Umsatzes warum das Geschäft nicht weitergeführt wird. Herr Voss hat sich jahrelang darum bemüht, einen Nachfolger zu finden. Aber niemand war bereit, ein gut eingeführtes Geschäft zu übernehmen.
Wir haben dort hauptsächlich die leckere Gyrospfanne gekauft. Ein Jammer, dass das jetzt vorbei ist. Ein letztes Mal kommt das Gericht heute Abend auf den Teller. Ich fragte die Angestellte nach den Zutaten. Ja, sie hat es mir in groben Zügen verraten. Die Hauptzutat ist natürlich Fleisch, Schweinefilet, Öl und eine Gewürzmischung. Ich werde ein wenig experimentieren.
Gyrospfanne ist nämlich ein schnelles Rezept für die Samstage, wenn mein Schatz arbeiten muss und erst gegen 20 Uhr nach Hause kommt. Am Tag vorher kann ich alles vorbereiten und das Fleisch marinieren. Wird schon klappen.
Wohlweislich habe ich die Gyrospfanne schon gestern gekauft. Es wird sicher heute am letzten Geschäftstag sehr serh voll dort werden. Samstags ist es eh immer schon sehr voll gewesen. Aber heute werden die Kunden wohl auf der Strasse stehen und warten müssen.
Das Foto wird alsbald einen historsichen Wert haben. Das Grundstück wurde verkauft. Dort wird ein Wohn- und Geschäftshaus errichtet.
Sowas ist wirklich traurig! Im Gegensatz zu NRW gibt es hier im Norden kaum noch Metzgereien. Warum das so ist, kann ich mir nicht erklären. Aber besonders schade ist natürlich, wenn ein Traditionsunternehmen nicht weiter geführt werden kann. Zu Eurer Gyrospfanne: ich bin ganz sicher, Du kriegst das prima hin. Googel das doch mal! Und Gyros Gewürzmischungen gibt es sicher richtig gute. TOI TOI TOI ✊. LG und ein schönes Wochenende 🙋🏼♀️😘 Deine Elke
Der Inhaber machte im Presseinterview keinen traurigen Eindruck, er freut sich auf die Rente. Frisches Fleisch gibt es noch auf dem Wochenmarkt und an den Supermarkttheken.
Ich bin sicher, dass ich eine gute Gyrospfanne zurechtgebaut bekomme. Aber heute Abend gibt es nochmal Gyrospfanne von der Stadtschlachterei Voss.
Das ist schade, dass solche Geschäfte immer mehr verschwinden. Gyros mache ich ja immer selber und nehme dafür eine Gyros Gewürzmischung von Lebensbaum (gibt es nur im Bioladen) Die Gewürzmischungen von Ankerkraut sind auch oft sehr gut. Dazu gebe ich immer noch etwas Baharat Gewürz und Thymian extra. Ausserdem natürlich Zwiebeln und Knobi
Ich werde jetzt experimentieren – wie mir die Verkäuferin geraten hat. Ich habe hier an Fleischtheken Gyrospfannen gesehen, von denen ich den Eindruck habe, dass da mit Zwiebeln Gewicht gemacht werden soll, die sind nämlich sehr grosszügung und grob vorhanden.
Ich kaufe das Fleisch und mariniere es selber. Bei manchen fertigen Pfannen habe ich auch das Gefühl, da sind die Reste verarbeitet worden und mit ordentlich Marinade übertüncht worden. Zwiebeln tue ich immer erst später dazu, die verbrennen mir sonst regelmäßig.
Das Fleisch, was unser Schlachte in der Pfanne hatte, war schon erstklassig, das konnte man sehen.
Auch hier in meinem Bezirk haben in den letzten 20 Jahren viele Einzelhändler ihre Geschäfte aufgeben müssen, weil sich keine Nachfolger fanden. Es waren alles Läden, die zum Teil über Generationen geführt wurden. Eine Buchhandlung, ein Lederwarengeschäft, ein Haushaltswarenladen, ein Herrenausstatter und auch eine Fleischerei. Keines der Geschäfte hatte finanzielle Probleme, Koffer Panneck ist ein Beispiel dafür, ihnen gehörte sogar das Haus https://www.archivspiegel.de/archivgut/das-haus-der-1-000-aktentaschen-koffer-panneck-in-berlin-neukoelln/ .
„Früher“ war es ja so, dass erwartet wurde, dass die Nachkommen das Geschäft übernehmen, ob sie dazu die Lust hatten oder nicht, es war einfach so. Heute wird niemand mehr gezwungen, in die Fussstapfen der Altvorderen zu treten. Oft sind ja auch Traditionsgeschäfte an der Unlust und am Unvermögen der Erben zugrunde gegangen.
Ja – wirklich schade, das immer mehr Inhaber geführte Geschäfte keinen Nachfolger finden.
Bei uns hat es eine alteingesessene Bäckerei getroffen. Dabei sind Sohn und Tochter sogar beide Bäckermeister/in und Betriebswirt/in.
Leider gab es keinen großen Abschlusstag. Denn die Backstube hatte schon lange sang- und klanglos ihren Betrieb eingestellt. Die letzten Monate wurden nur noch eingekaufte Backwaren verkauft 😱
🌈😘😎
Der Inhaber erzählte im Presseinterview anlässlich der Schliessung von einer 70-Stunden-Woche …
Der Herr ist 63 Jahre alt. Ich habe ihn ein paar Mal im Geschäft gesehen – ich dachte immer, er wäre älter. Da kann man mal sehen, was so ein Job aus einer Person machen kann.