Schlimm ist es, was Putin da veranlasst hat, ganz ohne Frage. Aber heute scheint es so, als wenn alle total überrascht von dem Einmarsch sind, dass niemand damit gerechnet hat, dass er es tatsächlich wagen würde.
Und jetzt? Wir können nichts dagegen unternehmen als Sanktionen zu veranlassen. Alles andere würde die NATO und ihre Mitgliedsstaaten in einen Krieg verwickeln. Und glaubt mir, auf die Sanktionen backt Putin sich ein Ei. Er ist drin in der Ukraine und wird diese auch nicht wieder verlassen, ohne sein System dort vorher installiert zu haben.
Wir können nur tatenlos zusehen und uns gegenseitig versichern, was für ein Arsch er doch ist.
Derweil versucht Herr Trump, seinem Nachfolger die Schuld in die Schuhe zu schieben und lobt Putin in den höchsten Tönen. Na ja, irgendwas ist da zwischen Putin und Trump. Wer weiß schon, welche Leichen von Putin im Keller des Trump Tower liegen?!
Die sozialen Medien, bei mir Instagram, laufen über mit Solidariätsbekundungen für die Ukraine. Das kann man natürlich machen, wird aber niemandem helfen in der Ukraine. Das ist so wie das Klatschen auf den Balkonen für das Pflegepersonal. Und Putin wird es sowieso egal sein, was in den sozialen Netzwerken passiert.
Natürlich finde ich es schlimm und schrecklich, was heute in den frühen Morgenstunden in der Ukraine passiert ist, aber – ihr mögt mich für herzlos halten – ich beteilige mich nicht an Solidaritätsadressen. Damit ist niemandem geholfen ausser zu versuchen, sich selbst ein reines Gewissen zu machen.
Eine „besorgte“ Mutter mit einer elfjährigen Tochter rief heute morgen im Radiosender an und meinte, man sollte morgens vor 8 Uhr im Radio nicht über Krieg berichten. Was glaubt diese Mutter eigentlich? So schlimm ein Krieg auch ist, egal wo auf der Welt auch immer, ein Krieg ist Realität, wie ein Erdbeben, wie ein Vulkanausbruch, wie eine Flut. Wir können unsere Kinder nicht in Watte packen und von allem Unbill der Welt fernhalten. Und wir sollten das auch nicht tun. Das Leben ist keine Zuckertüte.
Ich denke, die vielen Solidaritätsbekundungen sind nicht nur für das eigene Ego, sondern auch Ausdruck einer Ohnmacht und vielleicht ein bisschen der Versuch, sich damit nicht alleine zu fühlen. Es geht wohl weniger darum. Putin damit zu beeindrucken.
Ich erlebe es im Büro, wie sehr die Menschen das Geschehen beschäftigt und wie ohnmächtig sich alle fühlen. Insofern kann ich das verstehen.
Zu der Mutter kann ich nur sagen, dann soll sie halt ihr Kind nicht Radio hören lassen, wenn sie die Realität von ihm fern halten will.
Ich bin ein Realist und habe nichts anderes erwartet, als das, was heute früh passiert ist. Man konnte hoffen, aber man musste damit rechnen, dass es passiert. Insofern kann ich mich dem ganzen Gerede und Getue nicht anschließen – so schlimm wie der Krieg für die Betroffenen auch ist, ohn zu wissen, wie die Folgen für uns sein könnten. Putin hat nur darauf gewartet, dass die Olympiade beendet ist, und hat noch ein wenig Kulanzzeit dazugegeben. Dann hat er losschlagen lassen.
Ohnmächtig, du sagst es, aber es hilft niemandem in der Ukraine, wenn wir unsere Solidarität bekunden. Die Menschen haben im Moment andere Sorgen.
Was ich übrigens von Ralph Ruthe toll finde: Er hat gesagt, wir sollten keine Fotos von verletzten oder Opfern veröffentlichen. Keiner weiß, ob die durch die aktuellen Ereignisse entstanden sind oder sonstwoher stammen.
Das lese ich von Leuten, die Kontakt in die Ukraine haben, anders. Natürlich haben sie andere Sorgen und können sich von unseren Lichterketten nichts kaufen, ich würde das trotzdem nicht so abtun.
Ich sehe mich durchaus auch als Realistin, aber wenn dann eintritt, was wir haben kommen sehen, ist es trotzdem ein Schock.
Heute gibt es überall Friedensgebete. Es ist den Menschen ein Bedürfnis. Vielleicht auch, um nicht alleine zu sein mit ihrer Angst.
Hallo Hans-Georg,
ich gebe dir vollkommen Recht: Es war inzwischen nur noch eine Frage der zeit bis Putin ernst macht.
Trotzdem habe ich bis zuletzt gehofft das sich das Blatt nochmal dreht.
Und weil die Ukraine weder in der NATO, noch in der EU ist, sind dem Westen sowas von die Hände gebunden, das einem davon schlecht werden könnte.
Ich wünsche dir dennoch einen schönen Abend.
Liebe Grüße
Trude
Trump mal wieder – dieses A….loch!
Aber irgendwie war ja klar, das der das nun wieder für sich ausnutzt.
Ansonsten denke ich allerdings, dass es absolut nicht schadet, offen und in möglichst grosser Anzahl für dies Ukraine und für den Frieden auf die Strasse zu gehen.
Im Gegenteil:
Auch wenn „der russische Zar sich da ein Ei drauf brät“ dürfte die Unterstützung für die Ukrainische Bevölkerung ein wichtiges Zeichen der Solidarität sein, zumal auch denen klar ist, dass ein miltärisches Einfgreifen durch die Nato unweigerlich noch mehr zu ihren Lasten gehen würde, weil es Anlass für Putin wäre, noch härte Massnahmen zu ergreifen (wie etwa Atombomben einzusetzen, was unweigerlich zuerst in der Ukraine passieren würde)
Und auch für uns – die wir bisher hilflos zuschauen müssen – könnte das hilfreich sein.
Schon um zu spüren, dass wir mit unseren Sorgen nicht alleine sind…..
Auch wenn es eigentlich klar war, was unweigerlich passieren wird, zerreißt es mir das Herz wenn ich im Fernsehen die Verzweiflung in den Gesichtern der Ukrainischen Bevölkerung sehe. Wenn ich das sehe, muss ich schlucken um nicht zu heulen. Du magst hier nicht dein Mitgefühl ausdrücken können oder wollen, aber bitte kritisiere nicht durch die Blume die Menschen die das gerne tun möchten. Es ist leider das Einzige was wir tun können.
Ich kritisiere niemanden, der auf die eine oder andere Weise seine Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zeigt. Die Solidarität verhindert keinen Raketenbeschuss und keine Straßenkämpfe, das zu verhindern würde den Menschen helfen.
Ich muss zugeben, ich stumpfe ab wenn zig Mal die selbe Kerze oder die selbe Grafik als Zeichen der Solidarität oder der Betroffenheit auf meinem Bildschirm erscheint. Wenn es den Menschen selbst hilft, damit fertig zu werden, was in der Ukraine derzeit geschieht, ist es doch ok.
Natürlich tut es mir sehr leid, was dort geschieht, aber mir tun auch die russischen Soldaten leid, die in diesen unsinnigen Krieg geschickt werden, die bereits gestorben sind, die noch sterben müssen. Für diese armen Menschen habe ich noch keine Solidaritätsadressen gesehen. Sie haben keine Wahl, als den Befehlen zu folgen – oder vor das Kriegsgericht gestellt zu werden.