Die 3. Impfung

Im Moment reden wieder alle ganz aufgeregt durcheinander, was die 3. Impfung betrifft, boostern genannt.

Boostern ja, boostern nein, wo boostern, Impfzentren wieder öffnen, Kassenärzte sind dagegegen (klar, die verdienen ja auch Geld mit den Impfungen), ab wann boostern, wer sollte geboostert werden, wer nicht, wer hat Präferenz – es scheint, im Moment herrscht das reinste Chaos. Jeder, der meint, was dazu sagen zum müssen, sagt was dazu, ob er nun vom Fach ist oder nicht.

Die Empfehlung war (oder ist – man weiß es nicht genau), dass Personen, die über 70 Jahre alt sind, sich 6 Monate nach der Komplettimpfung die 3. Impfung abholen sollten. Für mich wäre das ca. Mitte Dezember. Ich werde beizeiten mal meinen Hausarzt fragen, ob er mich boostern würde, ob er Kapazitäten dafür frei hätte.

Im Moment lese ich nur die Schlagzeilen und schüttel mein ungeboostertes Haupt über so viel Aufregung.

Nachtrag: Auf den Punkt gebracht.

23 Gedanken zu „Die 3. Impfung

  1. Frau Momo

    Martin ist längst geboostert, ich werde mich nach den 6 Monaten anstellen und meine Mutter mit ihren 80 Jahren bekommt ihren dritten Schuß Ende November. Studien zeigen wohl, dass das durchaus sinnvoll ist.

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    1. Hans-Georg

      Ich werde mich auf jeden Fall um einen Termin bemühen, wo immer das dann auch sein wird. Aber das ganze Hickhack, was darum im Moment gemacht wird, geht gehörig auf die Nerven. Es ist das gleiche Theater, was wir schon mal hatten, als es darum ging, welche Maßnamen sinnvoll sind und welche nicht.

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  2. Elvira

    Ich muss dir, was deine Aussage zu den Kassenärzten angeht, widersprechen. Klar, sie verdienen viel, auch die MFA, die dabei sein muss. Aber nicht, wenn sie in ihrer Praxis impfen, sondern wenn sie in den Impfzentren arbeiten. In unserer Praxis arbeiten 5 Internisten und ein Kardiologe, unsere Patienten sind überwiegend ältere Menschen. Wir habe, seitdem es grünes Licht fürs Impfen in den Praxen gab, mitgemacht. Das bedeutete, dass die Praxis jeden Samstag nur dafür geöffnet war, mittwochs und freitags, wenn wir um 17Uhr dicht machen, wurden Stunden angehängt. An allen anderen Tagen arbeiten wir durch bis 20Uhr, da ging nichts mehr. Die Ärzte werden für die Impfungen nicht extra bezahlt, aber sie müssen ihre Angestellten bezahlen, denn der bürokratische Aufwand ist bei diesen Impfungen immens. Was da an Papier gedruckt, ausgefüllt, unterschrieben, eingespannt und verschiedenen Institutionen zurückgefaxt werden muss, ist sehr aufwändig. Und jetzt laufen auch noch die Grippeschutzimpfungen parallel dazu. Da der Impfstoff sehr sensibel ist, kann er auch nicht unbegrenzt bevorratet werden. Dennoch impfen jetzt zwei unserer Ärzte weiter. Das bedeutet aber auch, dass die Patienten kommen müssen, die Termine gemacht haben. Zusätzlicher Zeitaufwand wird benötigt, um fieberhaft Patienten anzurufen, ob sie da noch zur Impfung kommen möchten, da immer wieder Patienten, für die der Impfstoff bestellt wurde, einfach nicht kommen.
    Ich bin geboostert, mein Mann ist nächste Woche dran. Die ersten beiden Spritzen habe ich ohne besondere Begleiterscheinungen vertragen, die dritte aber setzt mir ganz schön zu.
    Liebe Grüße,
    Elvira

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    1. Hans-Georg

      Wenn der Aufwand so groß ist, ist würde ich es verstehen, dass sich die Hausärztevereinigung FÜR die Wiedereröffnung ausspricht, aber das Gegenteil ist der Fall, sie ist dagegen. Deshalb mein Hintergedanke: Die Ärzte bekommen die Leistung von der Krankenkasse bezahlt.

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  3. Frau Momo

    In Thüringen und Sachsen haben sie die 3. Impfung längst freigegeben. Das sollten sie einfach bundesweit tun und fertig. Zumal etliche Ärzte davor warnen, dass es so viel zu langsam voran geht. Ich bin eh erst im Februar dran und hoffe, dass es dann problemlos geht.

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  4. Ralf

    Das in Deutschland übliche Chaos führt im Ergebnis wieder mal dazu, dass die wichtigste notwendige Maßnahme verhindert wird. Da erschallt in der Presse die Klage, dass sich so wenige Menschen der Auffrischung unterziehen – aber wieso so wenige? Ganz einfach: Weil die STIKO erneut das Instrument des faktischen Impfverbots aus ihrem Hut gezaubert hat. Zu Anfang der Impfkampagne war Impfstoff ein rares Gut. Dass damals rationiert werden musste und dass damals nur Alte und Schwerkranke geimpft wurden (und auch die angesichts der Knappheit der Vakzine nur im Schneckentempo), war verständlich und nachvollziehbar. Monatelang unterlag die breite Mehrheit der Bevölkerung einem Impfverbot, weil sie halt weder alt noch krank genug war. Heute ist das anders. Impfstoff ist überreichlich vorhanden und wird ausgeboten wie sauer Bier. Wer bis heute immer noch die Impfung ablehnt, wird seine Einstellung nicht mehr ändern. Nicht nur deshalb kann und muss der Fokus auf die Auffrischung gerichtet werden. Aber trotz großem Impfstoffvorrat wird wieder rationiert. Erneut werden die Alten privilegiert und die Jüngeren (je nach Lesart unter 70 oder unter 60) von der Impfung ausgeschlossen. Die Ständige Impfverhinderungskommission will es so und ihr gehorchen die Hausärzte. Politik und Wissenschaft können so oft zur Auffrischung mahnen, wie sie wollen, die Auffrischungswilligen werden abgewiesen. Das geht schon so seit September. Damals war bei meinen Eltern (beide über 80) der Sechsmonatszeitraum um. Sie waren schon im Februar zum zweiten Mal geimpft worden. Eine Auffrischung aber war verboten, denn die STIKO empfahl sie damals überhaupt nicht, so dass der Hausarzt meiner Eltern die Impfung verweigerte. Im Impfbus und im Impfzentrum wurden Drittimpfungen abgelehnt. Fertig. Mit Ach und Krach ließ sich die Landesregierung RLP kurz vor Schließung der Impfzentren Ende September erweichen und erlaubte dort Auffrischungen, so dass meine Eltern am vorletzten Tag ehe das Zentrum geschlossen wurde noch eine Drittimpfung dort erhielten. Meine Meinung: Angesichts des erbitterten Widerstandes der Hausärzte gegern die Auffrischung ist eine rasche Wiedereröffnung der Impfzentren geboten, und die STIKO ist endlich aufzulösen. Sie hat sich in der Krise mehrfach als größter Kämpfer gegen die Impfung und als Speerspitze der „Querdenker“ erwiesen. Diese Leute haben bis heute nicht begriffen, dass nicht die Impfung, sondern die Pandemie bekämpft werden muss. Ich selbst hatte im Mai trotz Zugehörigkeit zur Priorisierungsgruppe 2 große Probleme, meinen Hausarzt zur Impfung zu bewegen, und ich gehe davon aus, dass er demnächst wieder versuchen wird, mit STIKO-Ausrede um meine (Dritt-)Impfung herumzukommen.

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      1. Anne

        Tipp: Macht eure Termine jetzt schon langfristig aus!
        Meine Hausärztin hatte Ende November noch genau einen für mich (Zweitimpfung Anfang Mai, passt). Bei Mann und Sohn wäre Boostern ab Anfang Januar möglich – die Januartermine sind aber schon alle vergeben, jetzt haben beide einen Anfang Februar.
        Bleibt gesund!
        Anne

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  5. Ralf

    Es ist gekommen wie von mir erwartet. Auf meinen heutigen Anruf hin wurde mir beim Hausarzt die Auffrischungsimpfung verweigert. Weder die Bundes- noch eine Landesregierung sei befugt, Anordnungen zur Impfung zu treffen oder gar die Bevölkerung zur Impfung aufzurufen. Allein die STIKO entscheide, wem das Impfen erlaubt und wem es verboten ist. Meine Auffrischungsimpfung ist in zehneinhalb Jahren fällig, d.h. sobald ich 70 bin. Ich habe daraufhin gesagt, dass die Regierungen allein demokratisch legitimiert sind, in diesem Land politische Entscheidungen zu treffen, und nicht irgendeine Kommission, schon gar nicht eine, die seit Beginn der Pandemie ein Impfverbot nach dem anderen verhängt und möglichst den größten Teil der Bevölkerung umgeimpft lassen möchte. Die Antwort: Morgen Abend sei Praxisbesprechung, da werde man noch einmal beraten. Meine Meinung: Die STIKO ist nichts anderes als der verlängerte Arm der „Querdenker“ in die Ärzteschaft hinein. So lange sie nicht endlich aufgelöst wird, ist jede Impfstrategie zum Scheitern verurteilt. Gestern Abend sagte der Ärztepräsident Montgomery, es herrsche eine Tyrannei der Ungeimpften. Falsch: Es herrscht eine Tyrannei der STIKO. Das Problem, dass so viele sich nicht impfen lassen wollen, ist nicht zu beheben. Man kann diese Menschen nicht mit Gewalt zur Impfung schleppen. Das Problem, dass die Impfung durch eine „Kommission“ sabotiert wird und Millionen Impfwilliger das Impfen verboten wird, ist hingegen lösbar. Die Politik braucht nur endlich aufzuhören, sich von einer Handvoll „Querdenkern“ in weißen Kitteln an der Nase herumführen zu lassen. Man muss sich das mal ganz klar machen: Da beschließen die uns regierenden, von uns demokratisch gewählten Organe, dass alle sich nach 6 Monaten erneut impfen lassen dürfen und sollen – und irgendwelche Leute, denen die ganze Richtung nicht passt, verbieten es. Und wem wird gefolgt? Ich gewinne den Eindruck, dass die verfassungsmäßige Ordnung dieses Staatswesens gerade dabei ist, zu verpuffen.

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      1. Ralf

        Aber was hat es denn mit der Krankenversicherung zu tun, wenn die STIKO Impfverbote verhängt? Du glaubst doch nicht im Ernst, die STIKO gibt auf, wenn meine Krankenversicherung sie anruft. „Querdenker“ sind der Vernunft nicht zugänglich, egal wer sie ihnen nahezubringen versucht.

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        1. Hans-Georg

          Die STIKO gibt Empfehlungen, aber macht keine Vorschriften. Wenn dein Arzt sich weigert, dich zu boostern, dann wäre das ein Fall für die Krankenkasse. Die Krankenkasse soll nicht die STIKO anrufen sondern dir einen Arzt nennen, der dich impft bzw. deinen Hausarzt anrufen. Wenn dein Arzt ein Querdenker ist, solltest du eh den Arzt wechseln.

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          1. Ralf

            So weit ich eruieren konnte, gibt es in RLP keinen Arzt, der unter 70jährigen Auffrischungsimpfungen gibt, eben weil die STIKO es verboten hat. Im Übrigen ist nicht mein Arzt „Querdenker“, sondern die Leute in der STIKO, denn die blockieren und mauern, seit es Impfungen gibt. Ihre „Empfehlungen“ schlossen monatelang den Großteil der Bevölkerung von der Impfung aus und tun es jetzt wieder, und die Hausärzte nehmen das als verbindliche Anweisung.

          2. Hans-Georg

            Hier in S-H ist die Situation anders. meine Cousine ist noch keine 70 Jahre alt und einen Boostertermin für Januar vom Hausarzt.
            Du schreibst im ersten Satz, dass „die STIKO es verboten hat“. Ich wiederhole mich gern: Die STIKO spricht nur Empfehlungen aus und keine Anweisungen. Wenn dein Hausarzt das so sieht, dann solltest du den Arzt wechseln bzw. dich doch an die Krankenkasse wenden – oder an die Medien.

          3. Hans-Georg

            Nachtrag:
            „Das Bundesgesundheitsministerium betont: Grundsätzlich haben alle Menschen in Deutschland Anspruch auf diesen Booster, auch wenn er aktuell nicht von der STIKO für alle empfohlen wird.“

  6. Ralf

    Dann soll das Bundesministerium mal sagen, wie ein solcher vermeintlicher Anspruch durchgesetzt werden soll. Gestern ist durchgesickert, dass die Mitarbeiter des Impfbusses das Verbot brechen und auch unter 70jährige drittimpfen. Stundenlang standen die Leute in der Kälte Schlange. Die Landesregierung ignoriert alle Aufrufe, das in Bereitschaft stehende örtliche Impfzentrum wieder zu öffnen, und verweist darauf, alle können sich bei den Hausärzten (dritt)impfen lassen. Die Hausärzte berufen sich auf die STIKO und lehnen die Drittimpfung unter 70jähriger ab. Da kannst Du tausendmal sagen, dass das nur eine Empfehlung ist. Hier bei uns gilt es als verbindliche Anweisung. Ich hab gestern mit der Lokalredaktion der Zeitung telefoniert und versucht, sie für das Thema zu interessieren. Mal sehen, ob es mir gelungen ist. Sie berichtet heute von einem 15jährigen, der zur Erstimpfung nach Mainz fahren musste, weil hier in der Gegend kein Arzt bereit war, einen so jungen Menschen zu impfen. Bei uns wird die Impfkampagne von denjenigen, die sie durchführen sollen, erbittert bekämpft. Die STIKO hat sich in der Region mit ihrem Anti-Impf-Kurs durchgesetzt.

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      1. Ralf

        Ich lese „Bild“ auch nicht, habe aber schon ein paar Male in ihren TV-Sender geschaut. „Bild“ steht der Impfung nach dem, was ich dabei mitbekommen habe, nicht ganz so kritisch gegenüber wie die STIKO, d.h. man lehnt sie dort nicht ab, bezweifelt aber ihre Wirksamkeit.

        Inzwischen ruft die Landesregierung hier Auffrischungsinteressierte, die das Impfverbot der STIKO unterlaufen wollen, auf, sich bei Krankenhäusern, die bereit sind, das Verbot zu brechen, boostern zu lassen. Hier in der Umgebung weigern sich die Krankenhäuser, Ersatz-Impfzentren zu spielen, so dass wer der Landesempfehlung nachkommen will, an die französische Grenze fahren muss, wo sich eine Klinik befindet, die dazu bereit ist. Das ist eine stundenlange abenteuerliche Fahrt über Landstraßen durch Deutschlands größten Wald. Das Impfzentrum bleibt weiter zu, da die Kassenärztliche Vereinigung sagt, die Hausärzte können den „Ansturm“ bewältigen – was sich natürlich nur daraus ergibt, dass die allermeisten Impfwilligen als zu jung abgewiesen werden. Dass immer mehr Intensivmediziner und Infektiologen den Feldzug der STIKO gegen die Auffrischung als verantwortungslos und nicht nachvollziehbar verurteilen, bleibt zumindest derzeit ohne Wirkung. Die Regionalzeitung kommentiert heute, dass die Landesregierung wohl erst schlau werde, wenn sich die Leichensäcke stapeln wie einst in Bergamo.

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        1. Hans-Georg

          Es ist ein Skandal, und den gibt es schon so lange wie es Covid19 gibt, dass immer noch jeder Landesfürst sein eigenes Süppchen kocht statt es eine bundesweit einheitliche Regelung gibt. Da wird seitens der verhandelnden Parteien und seitens der geschäftsführenden Bundesregierung eine MP-Konferenz vorgeschlagen, und dann sagt einer, dass das gar nicht notwendig ist. Haben wir in der Vergangenheit ja auch erlebt: Da ist man sich einig gewesen über notwendige Maßnahmen und 2 Tage später sagt einer „Nö, will ich nicht, brauchen wir nicht.“

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          1. Ralf

            Hier in RLP regiert genau die Konstellation, die nächstens wohl im Bund die Regierung bilden wird. In Bezug auf die Pandemie lässt das Übles befürchten.

            Persönlich noch eine gute Nachricht: Auf Druck der abgewiesenen Patienten durch Daueranrufe und Dauervorsprachen haben die Teilhaber meiner Hausarztpraxis heute beschlossen, die Anweisung der Ständigen Impfverhinderungskommission zu brechen. Am 15.12. enden für mich die 6 Monate. Am 16.12. habe ich einen Auffrischungstermin.

            Die größte Nulpe ist aber wohl Ralph Brinkhaus, der heute im Bundestag die Ampelkoalitionäre angegriffen hat, weil sie die pandemische Notlage aufheben wollen – diese Forderung stammt doch aus seiner eigenen Partei und von seinem eigenen noch amtierenden Minister! Für wie doof hält der Mann, für wie doof halten die Bundeskanzlerin und ihre Partei uns eigentlich?

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