Zu blöd für Briefwahl

Unsere Briefwahlunterlagen waren eingetroffen. Damit diese rechtzeitig vor der Wahl im Wahlamt eintreffen, haben wir heute gewählt und wollten den roten Umschlag in den Postkasten beim Supermarkt unseres Vertrauens einwerfen.

Ich machte also mein Kreuz, steckte den „Kreuzschein“ in den blauen Umschlag und leckte diesen ordnungsgemäß an, um ihn zu verschließen. Dass das Blaue ins Rote gehört, weiß man ja. Also steckte ich den blauen Umschlag mit dem „Kreuzschein“ in den roten Umschlag, den ich ebenfalls ordnungsgemäß anleckte um ihn zu verschließen. So, geschafft.

Währenddessen machte Bernd seine Kreuze und stellte dann fest, dass der unterschriebene Wahlschein ebenfalls in den roten Umschlag gehört. Ohchottochottochott, wat nu? Mein Wahlschein war nämlich nicht im roten Umschlag sondern lag noch auf dem Tisch. Das Ding war doch nur das Anschreiben zur Sendung mit den Wahlunterlagen, hab ich also gar nicht erst angeschaut. Eine vorsichtige Operation mit einem scharfen Messer konnte nicht helfen, der rote Umschlag wäre zerstört worden, was beim Wahlamt sicher nicht gut angekommen wäre.

Jetzt muss ich also doch am Wahltag zum Wahlraum. Dort präsentiere ich den ausgefüllten und unterschriebenen Wahlschein und bekomme, nach dem Vergleich des Wahlscheins mit meinem Personalausweis, einen Stimmzettel ausgehändigt, auf dem ich dann meine Kreuze schlagen, äh, machen darf. Na gut, ein ca. 5-minütiger Sonntagsspaziegang kann ja nicht schaden.

10 Gedanken zu „Zu blöd für Briefwahl

    1. Hans-Georg

      Der war schon recht passend gefaltet und für die Kreuze brauchte ich ihn gar nicht erst total auseinanderzunehmen. Dazu fällt mir gerade ein: Ist das eventuell schon Wahlbeeinflussung?

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  1. Der Wilhelm

    Das immerhin haben wir unfallfrei hinbekommen – alles gut gefaltet und ordnungsgemäss in die passenden Umschläge zu bekommen…. jeweils nach dem Vieraugenprinzip kontrolliert.

    Die Schikane war dann eher das loswerden der Wahlbriefe, weil die Liebste (sicher ist sicher) die nicht der Post anvertrauen , sondern persönlich beim Wahlamt vorbeibringen wollte.
    Dumm halt nur, dass der Briefkasten nur mit Mühe zu finden war.

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  2. Frau Momo

    Immerhin ist Dir bekannt, dass Du trotzdem noch ins Wahllokal gehen kannst. Ich staune immer wieder, wieviele Menschen das nicht wissen und dann meinen, sie könnten nicht mehr persönlich wählen, wenn sie auch nur Briefwahl beantragt haben.

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  3. Ralf

    Mein Gatte und ich haben schon so oft briefgewählt, und trotzdem lesen wir jedes Mal wie die Anfänger genau Wort für Wort die Gebrauchsanweisung. Rein handwerklich ist es tatsächlich schwieriger als die gewöhnliche Urnenwahl. Wir machen das schon seit vielen Jahren bei der Kommunalwahl so. Da haben wir fünf Vertretungskörperschaften zu wählen (Ortsgemeinderat, Verbandsgemeinderat, Kreistag, Bezirkstag, EU-Parlament), davon die ersten drei mit so vielen Stimmen, wie sie Sitze haben, und eine Person (Ortsbürgermeister*in). Das ist zu Hause in Ruhe und mit viel Zeit einfach leichter. Und inzwischen machen wir es auch bei den anderen Wahlen lieber am eigenen Schreibtisch. Am nächsten Tag werfe ich dann die Briefe direkt beim Wahlamt in den Kasten. Wir haben vorige Woche gewählt und uns kein Triell oder sonst welchen Quatsch angeschaut. Früher haben wir das unserer Ansicht nach kleinste Übel gewählt. Heute gibt es, glauben wir, kein kleinstes Übel mehr. Also wählen wir die Partei, der wir zutrauen, am wenigsten kaputtzumachen. Zumindest so lange, bis das Bundesverfassungsgericht entscheidet, dass ich zum Präsidenten auf Lebenszeit mit unumschränkten Vollmachten ernannt werde.

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    1. Hans-Georg

      Es ist nicht das erste Mal, dass ich Briefwahl machen wollte. Ich erinnerte mich daran: Das Weiße (Stimmzettel) muss ins Blaue und das Blaue muss ins Rote. Dass da auch noch der Wahlschein eine Rolle spielt, hatte ich total verdrängt.

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