Kennt ihr noch die verbale Ankündigung des Emailprogramms: Sie haben Post! Ich weiß gar nicht mehr, welcher Anbieter das war. Aber der kleine Satz hat sich eingeprägt.
Unser Briefkasten ist stumm. Er sagt nichts, er piept nicht und macht auch sonst keine Geräusche, wenn dort was abgelegt wird, was meistens eh nur Werbung ist. Nur die Briefkastenklappe klappert ziemlich laut sie sich schließt nachdem die Briefzustellerin dort Briefe und Sendungen „an alle Haushalte“ eingeworfen hat. Das kann ich aber in der Wohnung nicht hören. Ich muss mich also höchstselbstpersönlich die Treppen hinunterbemühen und nachschauen. Ich könnte auch den Lift nehmen, das dauert aber viel zu lange. Außerdem: Bewegung tut gut.
Also ich wollte sagen, dass ich nun auch Post von der Bundesregierung erhalten habe. Für 2 Euro kann ich mir 6 Filtertüten bei der Apotheke abholen. Ich hatte mir ja schon eine „regulär“ gekauft. Aber ich finde die schrecklich. Da ich einen kleinen Kopf und ein dementsprechend kleines Gesicht habe, bleibt ja gar nichts mehr davon zu sehen. Und dann diese Küsstüte, völlig unkleidsam. Und da ich Bartträger bin, ist so eine FFP2-Maske ja eh nicht sehr sinnvoll. Ich werde auf die OP-Masken ausweichen.
Natürlich hole ich mir die FFP2-Masken aus der Apotheke, zum Kaffeekochen. Nee, jetzt mal im Ernst: König Markus von Bayern hat ja dort verfügt, dass jeder seiner Untertanen gefälligst so eine Filtertüte im Gesicht tragen muss. Und da die Ansichten eines Königs Gewicht haben, könnte man ja eventuellgegebenenfallsunterumständen davon ausgehen, dass die zukünftig auch in der Bundesrepublik getragen werden müssen, nicht nur im Königreich Bayern. Und dann habe ich ein paar Filtertüten für mein Gesicht parat. Aber meinen Bart werde ich dann nicht abrasieren, und wenn sich der König auf den Kopf stellt.
Na da seid ihr aber spät dran. Mein Mann hat seine FFP2-Masken-Gutscheine schon Anfang des Monats bekommen und kurz später sogar noch ein zweites Mal (die hat er dann an mich weitergereicht, weil ich noch nicht alt genug bin, um selbst welche zu bekommen). Wir hatte allerdings auch schon vorher FFP2 gekauft und verwenden nur noch solche. Gebrauch ist kurz, weil wir -von seltenen unabdingbaren Arztbesuchen abgesehen- nur noch zweimal die Woche zum Einkaufen rausgehen. Danach kommen sie in den Sterilisator, so dass wir nicht jede Maske gleich wegschmeißen müssen. Mit kurzem Schnurr- und Kinnbart der Marke „Alexandre Dumas‘ letzter Musketier“ habe ich beim Anlegen keine Probleme, mein Mann mit seinem Menjou-Schnurrbärtchen auch nicht. Schwierig war’s anfangs mit den Brillen, aber inzwischen haben wir den Bogen raus, und mein leuchtend rotes Brillengestell sieht zu der weißen Maske richtig sexy aus. Dagegen wirkt mein Angetrauter mit seinem Goldrahmen richtig blass.
Ich brauchte sie bisher noch nicht, erst seit Montag. Und ich finde sie unbequem. Ich trage lieber die OP-Masken. Habe mit heute trotzdem Filtertüten aus der Apotheke geholt. Wer weiss, wofür das gut ist.
Martin hat noch keine Post. Ich bekomme eh keine in meinem jugendlichen Alter von zarten 55 Jahren. Aber wir tragen schon lange FFP2 Masken, die ich günstig über meinen Arbeitgeber bekomme. Ich komme mit denen besser klar, als mit allen anderen. Aber ich muss sie ja auch nie lange tragen. Zum Einkaufen und wenn ich mal im Büro bin. Dann aber auch nur, wenn ich im Haus unterwegs bin. In meinem Einzelbüro ist das nicht nötig.
Wenn ich zum Einkaufen gehe, dauert es max. 1 Stunde, bin das Ding auch immer recht schnell wieder los. Warum man welche Maske lieber mag, ist vielleicht auch eine Frage der Kopfform und -größe
Ich habe in der Vergangenheit schon Bauarbeitermasken benutzt, die den FFP2 sehr ähneln, um den Efeu an der Rückwand unseres Palastes zurückzuschneiden. Der pulvert dann immer so einen ekligen Staub aus (der Efeu, nicht der Palast), den man zwangsläufig einatmet, wenn man das ohne Maske macht. Das ist sicher nicht sehr gesund. Daher hab ich schon eine gewisse Erfahrung mit den Dingern. Nur das Brillenproblem hab ich erst jetzt gelöst. Das wird mir auch beim Efeu nützen.