Resteessen

Nie werden so viele Fotos vom Essen gemacht wie Weihnachten, nirgends werden so viele Fotos von angerichteten Speisen gemacht wie auf Kreuzfahrten. Instagram ist voll davon. Und ich like ganz sicher nicht jedes Foto, sei es auch noch so appetitlich. Die ganze Aufnahme muss eine gewisse Ausstrahlung haben. Essen fotografieren kann jeder. Aber es muss auch nach was aussehen, nicht einfach einen Teller mit einer kunstvoll dekorierten Vorspeise oder einem kunstvoll arrangiertem Nachtisch fotografieren, das gesamte Ensemble muss stimmen.

Ich selbst halte den Sucher einfach mal auf die Pfanne, wie z.B. mit den Resten von Heiligabend. Ich habe nicht den Anspruch, ein Foodblogger zu sein und richtig tolle Fotos zu machen. Und ihr könnt mir glauben, es gibt Foodblogger, auf deren Fotos die abgelichteten Speisen zur Nebensächlichkeit degradiert werden.

Also das, was hier auf 2 Fotos zu sehen ist, sind, wie schon erwähnt, die Reste vom Heiligabendfondue: Rinder- und Schweinefilet vom Feinsten, Putenbrust und Champignons.

Zuerst brate ich das Fleisch an, dann lass ich die Champignons dazugleiten und wenn die aussehen, als seien sie gebraten, kommen die ganzen Fonduesaucen in die Pfanne. 6 verschiedene Saucen hatten wir zum Fondue, u.a. Aioli, Curry, was fruchtiges, BBQ-Sauce, Cocktailsauce, ohne die ein Fondue bei uns nicht vollständig ist. Es ist erstaunlich, dass der Saucenmix, wenn denn alles zusammengerührt ist, eine wohlschmeckende Mischung ergibt.

Die Flaschen stehen auf diese Weise nicht wochenlang im Kühlschrank rum bis sie irgendwann doch entsorgt werden weil man keine Verwendung dafür gefunden hat.

Ich gebe zu, dass es sich bei der Fleisch- und Champignonmenge nicht ausschließlich um Reste handelt. Ich kaufe gleich so viel, dass es für den nächsten Tag noch reicht. Der kluge Hausmann baut vor. Auf diese Weise haben wir am 1. Weihnachtstag keinen großen Aufwand mit Braten braten, Zutaten kochen, Sauce rühren usw.

Leider habe ich kein Foto von der fertigen, zusammengerührten, Weihnachtspfanne gemacht. Der Hunger trieb es rein!

Ich habe übrigens mal gehört, dass man Speisen auch essen kann ohne sie vorher zu fotografieren. Das sollten sich einige Instagramuser mal auf die Fahne schreiben.

6 Gedanken zu „Resteessen

  1. Anne

    Bekenne mich schuldig – ein bisschen 😉
    Allerdings ist mein Instaaccount auch eine Art Bildreportage für die weit verstreute Verwandtschaft (mehr Reichweite habe ich eh kaum) und da gehört unser (Fest-)Essen auch dazu, finde ich.
    Von anderen Accounts, vor allem denen von Kochblogs, lasse ich mich manchmal inspirieren und probiere neue Rezepte.
    Ob gestylt oder in „Ich hab Kohldampf!“- Optik: Lasst es euch schmecken!
    Anne

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  2. Frau Momo

    Bei uns gibt es Silvester Fondue. Allerdings bin ich noch nie auf die Idee gekommen, die Reste mit allen Saucen zusammenzukippen. Ich mache die Saucen immer selbst und meistens sind sie so lecker, dass kaum was übrig bleibt.
    Im Moment hoffe ich aber vor allem, dass nun Morgen endlich unsere neue Spülmaschine kommt, damit wir das fettige Zeug nicht auch noch abwaschen müssen 🙂 Unsere alte hat pünktlich zum Heiligabend die Grätsche gemacht.

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    1. Hans-Georg

      Hatte gelesen, dass die Minna gekündigt hat. Das ist natürlich ärgerlich.
      Wir kaufen zum Fondue die kleinen Quetschflaschen von Heinz. Die Sorten sind zwar ein wenig teurer als andere Fabrikate, aber sie schmecken uns und lassen sich dann zum Restessen schön auswringen. Muss natürlich alles in der Pfanne durchgerührt werden – und es schmeckt toll. Hauptsache, was fruchtiges ist dabei. Es geht auch Mangochutney.

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