Wer sind sie?

Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans – habt ihr diese Namen schon mal gehört? Ja, vielleicht. Könnt ihr zu den Namen optisch die Personen zuordnen? Vielleicht. Ich bin immer sehr erschrocken, wenn ich die beiden Personen irgendwo abgelichtet sehe. Es sind die beiden aktuellen SPD-Vorsitzenden, von denen man so gut wie gar nichts hört.

Ich weiß ja nicht, mit den Witzfiguren will die SPD die nächste Bundestagswahl gewinnen? Ich glaube, dass können die 2 sich selbst nicht vorstellen. Irgendwie passen die beiden nicht in die heutige Zeit, zu einer modernden, aufgeschlossenen Partei. Ausstrahlung = 0! So rein optisch passen die eher in die Ära Honecker, als es noch die DDR gab. Wer hat die nur auf die Posten der Parteivorsitzenden gehoben? Mit denen ist doch kein Blumentopf zu gewinnen.

Ich las kürzlich, dass ein Politikmensch meinte, die SPD bräuchte bei der nächsten Bundestagswahl gar nicht erst einen Kanzlerkandidaten aufstellen. Vermutlich hat er recht.

15 Gedanken zu „Wer sind sie?

  1. Trulla

    Ich habe mich hier schon einmal dazu bekannt, ein langjähriges Mitglied dieser Partei zu sein. Willy Brandt und sein Credo „mehr Demokratie wagen“ hat dafür in den 60er Jahren den Ausschlag gegeben. Außerdem mein Abscheu vor Konservativen, die ihn, der vor der Nazibande fliehen musste, im Wahlkampf ernsthaft fragten, wo er während des Dritten Reiches gewesen sei und ihm quasi vorwarfen, ein nichteheliches Kind zu sein. Und in deren Reihen noch viele Altnazis zu finden waren.
    Das erste Mal in meinem Leben habe ich eine Wahl verweigert, als die neuen Vorsitzenden der SPD gekürt wurden. Das richtete sich nicht gegen die einzelnen Personen, die antraten. Das gesamte Procedere missfiel mir.
    Die zwei aktuellen Vorsitzenden sind aber immerhin aus dieser demokratischen Wahl als Sieger hervorgegangen. Und ob man damit einverstanden ist oder nicht, der Begriff „Witzfiguren“ schmerzt, er sollte ernsthaft bemühten Menschen nicht angeheftet werden.
    Trump, Boris Johnson…ja, die sehe ich unter dieser Rubrik. Denn die scheren sich einen Dreck um wirkliche Verantwortung in ihrem Amt.

    Um sich aufzuregen über Politiker, sind doch, in meinem Augen zumindest, die jüngsten Nachrichten über Sigmar Gabriel viel eher geeignet! Die eigenen Leute enttäuschen mehr, als jeder andere es könnte!
    Dass die Lage der SPD so traurig ist, liegt aber auch daran, dass der Wähler nicht differenziert und ihre Leistungen innerhalb einer Koalition (z.B. Durchsetzung des Mindestlohns, Grundrente) nicht zu ihren Gunsten gewertet werden, sondern immer der Regierung zugerechnet werden. Eigentlich ein Grund, gegen Koalitionsbildung zu sein. Jedoch in der besonderen Lage, die damals dazu führte, galt wohl auch ein Wort Willy Brandts “ erst das Land, dann die Partei“.

    Aber in einer vergesslichen Welt, die täglich überschwemmt wird mit „latest news“,
    wird Haltung nicht mehr gedankt.

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    1. Hans-Georg

      Ich bin überzeugt, dass der breiten Mehrheit in unserem Land die beiden Vorsitzenden überhaupt nicht bekannt sind. Man hört und sieht nichts von ihnen, sie profilieren sich nicht, sie repräsentieren nicht die SPD, obwohl sie in einer Urwahl gewählt wurden. Selbst ich, der durchaus politikinteressiert ist, musste erstmal überlegen: Ach ja, die sind ja auch noch da, was machen die eigentlich? Das meinte ich mit Witzfiguren. Eingefleischten SPD-Mitgliedern mag meine Meinung ja sauer aufstoßen und ich will hoffen, dass diese Menschen innerhalb der Partei auch wahrnehmbar sind.
      Die SPD versteht es derzeit nicht, ihre Leistungen in der Koalition hervorzuheben, was durchaus an den beiden Vorsitzenden liegen mag. Außerdem ist die SPD ja Teil der Regierung, also werden die von dir angesprochenen Themen natürlich der Regierung zugerechnet.
      Willy Brandt und Helmut Schmidt waren große Staatsmänner ihrer Zeit. Aber die Zeit dreht sich weiter. Ich kann doch heute nicht deshalb ein Kreuz bei der SPD machen nur weil Willy Brandt was geleistet hat. Ich muss mich an den Menschen orientieren, die heute die SPD sind. Jedenfalls kann ich mich nicht an den gegenwärtigen Vorsitzenden orientieren, vielleicht befürchten müssen, dass die in einer Regierungsbildung auch noch einen Ministerposten bekommen.

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  2. ds

    Ich weiß gar nicht, warum du dich über Frau Esken und den Herrn Walter-Borjans so lustig machst… Sie war immerhin stellvertretende Vorsitzende eines Landeselternbeirates und er hatte als Finanzminister einen Haushalt zu verantworten, der vom zuständigen Landesverfassungsgericht als verfassungswidrig gekennzeichnet wurde. Für mich als Wähler sind das doch zwei Argumente, die mich sofort ein Kreuzchen bei dieser Partei machen lassen, oder!? Demokratische Prozesse hin oder her, ich weiß nicht was man sich in der SPD dabei gedacht hat.

    Allerdings glaube ich, dass die SPD bei der nächsten Bundestagswahl durchaus eine Chance hätte. Kommt auf den Kandidaten der CDU an. Die drei Männer, die im Moment zur Auswahl für den Parteivorsitz stehen und damit wohl auch Kanzler Kandidat werden, werden von einem Herrn Scholz wohl spielend an die Wand gestellt. Ein Duell zwischen Söder und Scholz könnte spannend werden.

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  3. Trulla

    Klar macht man das Wahlkreuzchen nicht wegen der Vergangenheit, im besten Fall wegen des Programms, oder? Ich glaube aber auch nicht, dass mein Kommentar so interpretiert werden muss. Ich gehöre sicher zu den kritischen Mitgliedern der Partei, auf der Grundlage, die sich aus meinem Text ergibt.
    Da Ich nach Ausschlusskriterien wählen gehe, ergibt sich bei mir persönlich (und ich spreche doch nur für mich) eben immer noch die größte Übereinstimmung in den wesentlichen Punkten (Wahlomat) mit s.o. Andere sehen das anders und solange es sich nicht um AfD handelt, ist es doch ok.

    Und meine Mitgliedschaft ist in gewisser Weise schon eine Art Treue, die in schwierigen Zeiten nicht von Bord geht. Die parlamentarische Demokratie lebt auch von Bekenntnis.

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  4. Hanna

    Zugegeben,die aktuellen SPD Vorsitzenden hauen mich jetzt auch nicht vom Hocker!
    Aber ich,die aus einer sozialdemokratisch geprägten Familie kommt, meine Hamburger Oma war ein großer Fan von Helmut Schmidt und für Wiiy Brandt haben wir schon Wahlkampf gemacht (Willy wählen)!
    Auch jetzt in der Corona Krise haben doch die SPD Minister gut ausgesehen! Olaf Scholz unser Finanzminister hat sich doch gut geschlagen und Hubertus Heil hat doch auch so einiges auf den Weg gebracht und dann nicht zu vergessen Svenja Schulze macht doch als Umweltministerin auch eine gute Figur!
    Aber jetzt kommt’s, da ich ja seit 45 Jahren in Bayern wohne,aber bisher nieeee !CSUwähler war kann ich mir nun sehr gut vorstellen, Markus Söder,also seine Partei zu wählen! WARUM? Bayern macht im Moment die Politik,die mir am meisten zusagt und so schlecht steht unser Land im Vergleich zu manch anderem Bundesland ja nicht da!

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    1. Hans-Georg

      Sorry, aber ich trau den Bayern nicht über den Weg. Die haben es schon immer verstanden, die besten Bedingungen bei der Bundesregierung für sich herauszuholen. Nur ein Beispiel: Eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf den Autobahnen wird strikt abgelehnt. Warum wohl?: Audi und BMW! Seehofer ordne ich viel zu weit rechts ein. Nein, bitte keinen Bayern als Kanzler. Das würde die CDU zum Juniorpartner degradieren.

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  5. Hanna

    Ach ja,ich weiß nördliche Bundesländer sind die Bayern suspekt! Klar ich bin auch nicht mit allem einverstanden,aber wer,wenn nicht Bayern?(grins)
    Vielleicht Laschet,die Faschingsfrohnatur,nein danke !

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    1. Hans-Georg

      Aber Merz will ich auch nicht. Was ist denn mit dem Bubi? Ist das nicht ein schreckliches Kerlchen? Da ist mir ja der SPD-Nachwuchsmensch noch lieber – obwohl der recht krude Ansichten hat.

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  6. Trulla

    Bubi heißt Amthor! Aber ich hoffe, den Namen müssen wir uns für die Zukunft nicht mehr groß merken. Obwohl… Unter Merz? Wer weiß?

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