Seit Wochen, nein, seit Monaten werden wir daran erinnert, dass sich das Ende nähert, also das Ende des Jahres mit dem ach so tollen Weihnachtsfest. Je näher wir dem 24. Dezember kommen, umso intensiver werden wir an allen Ecken und Kanten damit konfrontiert.
Angefangen hat es in den Regalen der Supermärte mit dem üblichen Weihnachtsgebäck, im Oktober noch schamhaft als Saisongebäck betitelt. Die Zeit schreitet weiter vorran und überall ist davon die Rede, was alles gebacken wird. In Blogs und Instagram wird verbreitet, wieviele Sorten Plätzchen man plan zu backen, wieviele Sorten bereits eingedost wurden und wieviele Sorten man noch gedenkt zu backen. Der Backwahn ist ausgebrochen, es ist ja Weihnachten. Der Herd muss glühen, die Backbleche dürfen ja nicht kalt werden. Warum wird eigentlich nur zu Weihnachten so viel gebacken? Meine Großmutter buk immer solche Mengen, dass wir noch zu Ostern Weihnachtsplätzchen hatten.
Seit Wochen sind Geschäfte weihnachtlich dekoriert. Ob das mehr Kunden anlockt, wage ich zu bezweifeln. Wer unbedingt SOS (Schlips-Oberhemd-Socken) verschenken will, kauft das Zeug auch ohne Weihnachtsdeko. Ganz ehrlich: Ich sehe die Deko gar nicht wenn ich in einem Geschäft bin. Ich weiß was ich will – und es ist gut, ob mit oder ohne Lametta. Mit tut nur das Personal leid, welches wochenlang der nervenden Weihnachtsmusik ausgesetzt ist, die durch die Abteilungen wabert.
Und damit sind wir beim nächsten Thema, nämlich Weihnachtsmusik. Die Radiosender erhöhen täglich die Anzahl der Weihnachtslieder, die gesendet werden. Heute im Auto, auf dem Weg nach Lübeck und später zurück in die kleine Stadt an der Elbe, kriegte ich Blutdruck weil ich das anhören musste. Musste deshalb, weil man ja für den Fall des Falles einer Straßensperrung oder Staus informiert sein möchte. Es gibt weniger als eine handvoll Weihnachtslieder, die ich gern höre. Aber ausgerechnet die waren nicht dabei. Ich habe jetzt schon die Schnauze gestrichen voll von Weihnachtsliedern.
Unsere Deko ist in diesem Jahr eher spartanisch. Ein Weihnachtsbaum (siehe Titelbild), ein paar Lichtakzente – das war’s dann auch schon. Der ganze Kleinkram bleibt hübsch eingepackt in den Kisten. Nichtmal einen Atzventzkrantz oder ein Gesteck schmückt unseren Tisch. Zum Glück ist mein Schatz damit einverstanden, dass nicht in der ganzen Wohnung die saisonalen Stehrumchen verteilt werden.
Ich habe in diesem Jahr überhaupt keine Lust zu dem ganzen Brimborium. Ja, wir haben etwas Weihnachtsgebäck im Haus, aber nichts selbsgebackenes. In den Geschäften wird eine für uns ausreichende Vielfalt angeboten. Wir brauchen keine Türme aus Dosen voller Plätzchen. Das einzige Plätzchen was ich vermisse, ist das in der Sonne mit T-Shirt und kurzer Hose.
Wenn Kinder im Haus sind, gehört das Backen von Keksen einfach dazu. In unserer Bäckerei gibt es das ganze Jahr ein gutes Sortiment an Plätzchen. Wenn ich also Appetit habe, kaufe ich dort ein Tütchen. Und was die Deko betrifft, siehe https://quilttraum.wordpress.com/2019/12/07/der-kleine-unterschied/.
Ich wünsche euch eine ruhige Adventszeit.
Elvira
Es gibt doch aber 11 andere Monate, in denen man mit den Kindern Plätzchen backen kann, warum wird das nur zu Weihnachten gemacht?