Die örtlichen Medien hatten vor ein paar Tagen berichtet, dass in einem Begegnungszentrum in der kleinen Stadt an der Elbe Dr. Marc Jongen, ein Mitglied des Bundestages für die Partei AfD, einen Vortrag zum Thema „Entsiffung der Kultur“ halten sollte. „CDU, Grüne und SPD rufen zum stillen Protest auf“ war zu lesen. Ich wollte mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, am stillen Protest teilzunehmen.
Auf den Seiten der Parteien suchte ich nach Hinweisen zum stillen Protest, wie z.B. ein Treffpunkt, Zeit des Treffens oder ähnliches – vergebens. Unter „Termine“ war nichts zu finden, nur Berichte über vergangene Termine. Keine der genannten Parteien hatten offensichtlich Interesse, ihre Homepage zu aktualisieren.
Über die Kontaktmöglichkeit schrieb ich die SPD und die Grünen an und fragte nach, ob was geplant sei. Die CDU ließ ich außen vor. Der Bundestagsabgeordnete unseres Kreises ist mit nicht sympathisch, hatte er doch bei der Abstimmung für die Ehe für Alle dagegen votiert.
Etwa 1 Stunde nach meiner Anfrage erhielt ich eine Rückmeldung von den Grünen. Mein Engagement wäre großartig und meine Mail würde an den Sprecher des Ortsverbands der kleinen Stadt an der Elbe weitergeleitet werden. Das war am Donnerstag dieser Woche. Die SPD hat vorsichtshalber gar nicht erst geantwortet. Auf eine Mitteilung der Grünen warte ich immer noch.
Ich verstehe das nicht! Wie kann es sein, dass Parteien, die sich ständig mit dem Thema AfD befassen, sich nicht bemüßigt fühlen, einen Bürger zu unterstützen, der Interesse hat, an einer Demo gegen die AfD teilzunehmen? Es ist unglaublich!!! Kein Wunder, dass die Bürger dieses Landes in Parteienverdruss verfallen.
Aufgrund des Desinteresses von Grünen und SPD und aus organisatorischen Gründen, habe ich dann nicht an einer eventuellen Demo teilgenommen. Ich vermute, dass CDU, Grüne und SPD sich Anfang nächster Woche über den grünen Klee loben, was sie tolles auf die Beine gestellt haben. Wenn sie mal in die Hufe gekommen wären …, vielleicht hätte ich noch einiges umorganiseren können und wäre dabeigewesen.