Jedes Jahr im Spätsommer drischt der NABU auf die Kreuzfahrtindustrie ein. Ich frage mich, warum er gerade diese Schiffe und deren Reedereien auf’s Korn nimmt. Weil es so beliebt ist, eine Kreuzfahrt zu machen? Weil die Schiffe in vielen Häfen fast mitten in der Stadt anlegen?
Es gibt keinen vernünftigen Grund, Kreuzfahrtschiffe zu kritisieren. Ich gebe zu, dass mein Mann und ich gerne Kreutzfahrten machen. Wir sind uns dessen bewusst, dass wir dazu beitragen, einen Anteil an der Umweltverschmutzung zu leisten, insbesondere in diesem Jahr, in dem wir auch noch zum Starthafen fliegen mussten und vom Zielhafen wieder ein Flugzeug nach Hause nehmen mussten.
Aber darum geht es dem NABU gar nicht, es geht um die Schiffe, die vielen Menschen Freude und Erholung bereiten, die vielen Menschen aus allen Erdteilen einen Arbeitsplatz bieten. Aber was ist mit den tausenden Schiffen, die über die Weltmeere fahren, um die Weltbevölkerung mit den Dingen des täglichen Gebrauchs zu versorgen? Die Bekleidung, wie z.B. das T-Shirt, Schuhe, das Handy, den Laptop, den Fernseher von A nach B zu transportieren? Schiffe, die Gereide für euer Brot, die Dünger für die Felder für das Getreide, die Kohle, Erz und Öl über die Weltmeere schippern? Davon ist beim NABU keine Rede.
Diese Schiffe, egal wie alt sie sind, lässt der NABU unter den Tisch fallen. Ohne diese Schiffe wäre die Versorgung der Weltbevölkerung aufgeschmissen. Noch mehr Menschen müssten hungern, Autos würden in den Garagen stehenbleiben müsssen, Heizungen würden im Winter kalt bleiben, ach, die Liste ließe sich beliebig erweitern. Aber die Kreuzfahrtschiffe haben ihren Anteil daran, dass sich das Klima verschlechtert.
Ältere Schiffe, egal ob Fracht- oder Passagierschiffe, haben überhaupt keinen Platz, Scrubber für die Reinigung der Abgase einzubauen. Egal lieber NABU, hau einfach drauf. Spielt doch keine Rolle, Hauptsache Präsenz zeigen, zu versuchen, die Daseinsberechtiung zu beweisen und Spenden kassieren.
Nein NABU, so funktioniert die Schifffahrt nicht. Jedes Jahr werden neue Frachtschiffe geordert und indienstgestellt. Fragt der NABU nach, wie es da mit dem Umweltschutz aussieht? Nein! Aber er versucht, uns ein schlechtes Gewissen einzureden, wenn wir eine Kreuzfahrt machen.
Der NABU verlangt vom Gesetzgeber zu handeln. Der NABU lässt außer acht, dass die gesamte Schifffahrt internatioalem Recht unterliegt, welches weltweit angewandt wird. Die Vereinbarungen wurden von den Nationen, die Schifffahrt betreiben ratifiziert. Eine Änderung der Vorschriften ist nicht von heute auf morgen möglich, wenn diese auch langfristig angestrebt wird. Nationen mit modernen Schiffen und Nationen, die Seefahrt mit alten Schiffen betreiben, müssen unter einen Hut gebracht werden. Der NABU lässt all diese Dinge bei seinen Veröffentlichungen außen vor, Hauptsache ist, er sagt was zu dem Thema.
Wenn der NABU was zu sagen hat, dann muss er alle Fakten auf den Tisch legen und nicht nur die Kreuzfahrtindustrie verachten! Die Hintergründe dieser globalen Vereinbarungen verschweigt der NABU und interessieren den gemeinen Konsumenten auch nicht. Leider wird das von den Medien auch nicht hinterfragt und ungefiltert veröffentlicht, was der NABU raushaut.
Im Mittelmeerraum werden gibt es einen regen Fährverkehr zwischen den Inseln, der auch der Versorung dient. Zum Teil fahren da uralte Fären umher. Aber das ist ja weit weg, lieber NABU, das interessiert euch ja nicht.
Ich versuche, den Link zu meiner Meinung an den NABU zu schicken. Die Mail an den angeblichen Ansprechpartner beim NABU, Sönke Diesener, kam schon mal zurück. Ich schicke den Link jetzt an die allgemeine Emailadresse im Impressum.
Hallo,
bitte einfach mal unsere ausführlichen Infos zu Containerschiffe, Fähren, Forschungsschiffen und Schiffen in öffentlicher Hand anschauen: http://www.NABU.de/schiffe
Vielleicht finden Sie ja die Zeit, Ihre ein oder andere Aussage auf dieser Grundlage zu revidieren.
Herzlichen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Rieger
Hallo Herr Rieger, ich werde mich gern mit den Informationen beschäftigen und hier darauf zurückkommen.
Vorab:
Ich finde es nur erstaunlich, dass immer wieder nur die Kreuzfahrtschiffe in den Fokus gerückt werden. Geben Sie die anderen Informationen nicht an die Medien weiter?
Hallo Hans Georg, du hast mit deinen Argumenten viel Richtiges aufgeführt. Der Kreuzfahrturlaub ist in der Tat eine sehr gute Art viel zu sehen, bequem zu reisen und ausgezeichnet versorgt zu sein. Man steigert dieses Geschäft noch mit noch mehr neuen und größeren Schiffen in Erwartung weiter steigender Passagierzahlen. Ich frag mich, wann hier die Sättigungslinie erreicht wird. Der Nabu oder andere Umweltorganisationen haben aber so unrecht nicht mit ihren Kritiken. Es geht eben nicht, in Venedig bis fast an den Markusplatz zu fahren, oder bis zu 6 Kreuzfahrtschiffen zu gleich in einem Hafen mit Besuchsprogrammen für mehrere tausend Passagiere, oder 3 große Kreuzfahrtschiffe im Geirangerfjord mit dicken blauen Abgaswolken ringsherum in den Bergen, so wie wir es erlebten. Und du hast auch recht mit der anderen Frachtschifffahrt. Es ist ein Witz, wenn es in Hamburg Dieselfahrverbote gibt, aber gleichzeitig größte Containerschiffe mit schwarzen Abgasfahnen in den Hafen ein und auslaufen. Über die Notwendigkeit dieser immensen Waren und Frachtströme wird nachzudenken sein angesichts des nicht weg zu diskutierenden Überflusses in den reichen Ländern und der daraus resultierenden Wegwerfmentalität. Aber es gilt auch hier, Schritt für Schritt, gut überlegt und alle Beteiligten einbeziehen, keine Anschuldigungen und Sprücheklopferei. Neue bessere Schiffsantriebe, kluge Abgasreinigungsverfahren etc. Dann haben auch nachfolgende Generationen Spaß am Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff.
Moin Achim.
Die Anzahl der Passgierschiffe in den Häfen kann nur von den örtlichen Behörden geregelt werden, etwa auf der Basis „Wer sich zuerst für Tag X anmeldet, bekommt den Zuschlag“. In den Norwegischen Fjorden werden in Zukunft nur noch Schiffe mit LNG-Antrieb erlaubt sein, das ist Fakt.
Wegen der günstigeren Arbeitsplätze in Fernost haben ja ganz viele Firmen die Produktion verlagert. Made in Germany war mal hochgeschätzt, gibt es aber wohl im technischen Bereich kaum noch.