Besser hingucken!


Die Werbebeilagen im Anzeigenblatt zum Wochenende sind in unserem, sowie im Haushalt unserer Nachbarn, ein sehr begehrtes Produkt. Wenn das Teil schon am Freitagabend den Briefkasten verstopft, ist das ganz praktisch, kann man dann doch schon nachschauen, was man beim samstäglichen Einkauf lieber bis zur nächsten Woche liegenlässt weil es das Produkt nämlich dann im Angebot gibt – sofern der Vorrat noch ein paar Tage reicht. Leider ist das recht selten. Meist wird die „Zeitung“ erst am Sonntag verteilt. Womöglich hat man dann gerade am Tag vorher seinen Vorrat aufgestockt und stellt beim Duchblättern fest, dass ab Montag der Preis erheblich reduziert ist.

Einen Teil der Prospekte lege ich ungelesen beiseite weil ich in jenen Geschäften eh nichts kaufe, teils aus Prinzip, teils weil die Entfernung zu weit ist. Mit unseren Nachbarn hat sich ein Joint Venture entwickelt: Stellt einer von uns fest, dass das dicke Druckwerk aus dem Briefkasten herausschaut, zieht er es vom anderen Nachbarn auch heraus und bringt es mit. Kurz läuten – Tür auf – Moin – Danke – Tür zu. Eben kurz, knackig und norddeutsch.

Wehe, das Werbeblatt wurde mal nicht verteilt, was durchaus mal vorkommt. Dann muss ich mich im großen und weltweiten Netz informieren, was denn ab Montag Sache ist. Das ist irgendwie unpraktisch, oder auch ungewohnt? Ich weiß es nicht, jedenfalls behagt mir das ganz und gar nicht. Bevor ich nämlich zu meiner Einkaufsrunde aufbreche, blätter ich die bunten Seiten nochmal durch, ob da was ist, was es sich lohnt zu kaufen, auch abhängig vom wochenendlichen Speiseplan. Das Blättern auf dem Computerbildschirm ist irgendwie nicht so erquicklich.

Am letzten Wochenende wurden wir mit den Angebotsseiten versorgt. Es gibt so ein paar Dinge, die bei uns zur Standdardausrüstung des Vorratsschranks gehören, z.B. Kaffee, also ganze Bohnen für den Kaffeevollautomaten. Und wenn der Kaffee unseres persönlichen Gusto zur Neige geht und im Angebot ist, kann man mal leicht und locker 5 Euro sparen. Und das ist in dieser Woche in einem unserer Standardgeschäfte der Fall. Die vorhandene Kaffeepackung war gerade angebrochen und da man nie weiß, wann unsere Lieblingssorte wieder mal im Angebot ist, stand also Lieblingskaffee auf dem Einkaufszettel.

Heute kaufte ich ein paar benötigte Waren im besagten Geschäft, u.a. auch 1 kg Kaffeebohnen. Zuhause wurde ich gewahr, dass ich den vollen Preis bezahlt hatte. Huch?! Wurde der Firmenrechner nicht umgestellt? Ich war drauf und dran, mit den Kassenzettel und den Kaffee zu schnappen und wieder hinzufahren, sind nur 2 Minuten pro Strecke. Oder hatte ich mich verguckt? Schau lieber nochmal nach. Und was muss ich sehen?: Das Angebot für 7,99 gilt nur für Freitag und Samstag dieser Woche! Shit, 5 Euro verschenkt.

4 Gedanken zu „Besser hingucken!

  1. Spontiv

    Mir geht das immer so, eigentlich gucke ich mir die Blättchen gar nicht an. Wenn mir dann doch mal etwas ins Auge springt ist das auf Tage begrenzt an denen ich nicht in die Läden komme. Die „Bring“-App zeigt dir übrigens alle Angebotsblättchen aus den Supermärkten der Umgebung an.

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