Hamburg trifft New York – mit „Mein Schiff 6“ – Teil 1


Die Zeit der Vorfreude für diese Reise war lang, sehr lang. Gebucht hatten wir unsere 5. Reise mit TUICruises bereits im November 2015, zusammen mit der letztjährigen Reise. Sehr gespannt waren wir auf das neueste Schiff der TUI-Flotte, „Mein Schiff 6“, kannten wir bisher ja nur ein Schiff, die „Mein Schiff 1“. Am 21. August diesen Jahres hieß es endlich „Leinen los!“.

21. August 2017 – Einschiffung in Hamburg

Pünktlich um 11 Uhr stand unser Shuttle vor der Tür, der uns zum Hamburg Cruise Center Altona brachte, 1 Stunde früher als in den Vorjahren. Wir hatten nämlich festgestellt, dass das Boarding bereits immer früher als 13 Uhr begann. Und da wir das neue Schiff schon vor der Abfahrt reichlich kennenlernen wollten, wollten wir gern früh an Bord sein. Als wir am Terminal ankamen, standen die Urlauber erwartungsvoll schlange, innen im Terminal wie auch schon außen. Erst stellten wir uns an, was uns dann aber doch zu doof war.

Wir entschlossen uns, das benachbarte Dockland aufzusuchen und da schon mal Treppensteigen zu trainieren. Für uns sind die Lifte an Bord nämlich immer gesperrt. Natürlich nicht wirklich, wir versuchen nur, uns durch das Treppensteigen ein paar Kalorien wieder abzuarbeiten. Vom Dockland hatten wir eine tolle Sicht auf den Hafen und die Köhlbrandbrücke, am Cruisterminal Steinwerder entdecken wir die Queen Mary 2. Auch unser schwimmendes Zuhause für die nächsten 15 Nächte und die Gangway hatten wir im Blick. Als wir sahen, dass die ersten Passagiere an Bord gingen, begaben wir uns wieder zum Terminal um die bekannten Formalitäten hinter uns zu bringen.

Bereits vor dem eigentlichen Checkin wurde jeder Passagier geprüft, ob er einen gültigen Reisepass dabei hat sowie die ESTA-Anmeldung, welche für die Einreise in die USA notwendig ist. Klar hatten wir alles dabei – dachten wir. Mein Mann hatte nämlich nur eine Seite des ESTA-Formular ausgedruck und auf dieser Seite fehlte die Pass-Nummer. Also wurden wir zu einem anderen Schalter geschickt, der extra für solche und ähnliche Fälle eingerichtet worden war. 4 Arbeitsplätze waren dort vorhanden, leider hatte ein Laptop den Geist aufgegeben, alles lief deshalb langsamer. Einige Passagiere waren selbst Verursacher von Verzögerungen, sie hatten ESTA noch gar nicht beantragt. Wir rollten nur mit den Augen. Als Bernd sein Formular ausgedruckt in Händen hielt, konnten auch wir das neue Schiff betreten.

Einstieg war auf Deck 4, erstmal ging es zum Pooldeck auf Deck 12, d.h. 8 Etagen die Treppen hoch *pust*. Dort liefen wir direkt auf die Eisbar zu, also gab es zur Stärkung erstmal ein Eis. Da die Kabinen erst ab 15 Uhr geöffnet sind, hatten wir Zeit, uns auf dem Schiff umzusehen. Um 15 Uhr ging es dann direkt zu unser Juniorsuite auf Deck 10.

Gespannt öffneten wir die Kabinentür – und staunten über die Größe der Kabine. Auf der Koje lagen die Schlüsselbänder, Gutscheine, Tickets für die Landausflüge und 2 Mein-Schiff-Tassen. Auf dem Tisch stand ein Obsteller. Das große Bad präsentierte sich uns mit einem Doppelwaschtisch und einer großen Duschkabine. Ausgesuchte Pflegeprodukte von Bulgari und Bogner standen bereit, uns den Aufenthalt an Bord so angenehm wie möglich zu machen.

In den Ausflugsunterlagen fanden wir eine Mitteilung, dass wir uns doch bitte am Schalter für die Landausflüge einfinden möchten. Wir ahnten schon den Grund dafür. Für New York hatten wir 2 Ausflüge gebucht, einen für den Vormittag und einen für abends. Wir dachten uns schon, dass sich ggf. beide Ausflüge überschneiden könnten. Und genau das wurde uns von der netten Dame mitgeteilt. Man wüsste auch gar nicht, wie lang die Einreiseformalitäten dauern würden. Also entschieden wir uns dafür, nur den Abendausflug zu machen.

Anschließend machten wir es uns auf unserer Veranda gemütlich. Von dort beobachteten wir das Auslaufen der Queen Mary 2, die sich auf den Weg zur einer Hafenrundfahrt machte, d.h. sie fuhr hinauf bis zur Elbphilharmonie, drehte ein Stückchen dahinter und fuhr von dort aus elbabwärts. Bevor die QM2 unser Schiff passierte, kam noch die Seacloud 2 bei uns vorbei.

Die X-Lounge musste natürlich auch inspiziert werden. Kaum hatten wir uns es in den Sesseln gemütlich gemacht kam ein Steward und fragte nach unseren Wünschen. Mit einem Glas Wein stießen wir auf das Gelingen der Reise an.

Die Abfahrt war um 2 Stunden nach hinten verlegt worden. Das Schiff erhielt eine umfangreiche Ausrüstung, die bis 19 Uhr nicht an Bord gebracht werden konnte. Um 21 Uhr ertönte endlich das Typhon mit 3 x lang und meine Augen wurden feucht. Als dann noch die Schiffshymne „Große Freiheit“ ertönte, rollten mir die Tränen über die Wangen. Inzwischen habe ich keine Hemmungen mehr. Ich wische mir sie nicht diskret weg. Lass die Leute doch gucken und über mich denken was sie wollen. Das Pooldeck war farblich illuminiert. Vom Hamburger Dom grüßte aus der Ferne das Riesenrad. Langsam setzte sich „Mein Schiff 6“ unter dem Abendhimmel in Bewegung, auf zu neuen Ufern!

Als wir auf das Sonnendeck der X-Lounge wollten, welches den Passagieren der Suiten vorbehalten ist, gab es vor dem Aufgang ein kurzes Gedrängel weil der Öffnungsmechanismus nicht richtig funktionierte. Bernd wurde von einem Typ, ebenfalls Suitenpassagier, gefragt, ob er denn überhaupt da hinauf darf. Frechheit! Was hat sich der Kerl da eigentlich eingebildet! Was geht den das an!

22. August 2017 – 1. Seetag

Wir sind auf dem Weg von Hamburg nach Zeebrügge. Wieder cruisen wir durch das Schiff um es kennenzulernen. Wo ist was? Auf welchem Deck gibt es was zu essen? Wo sind die Bars? Am Restaurant Surf&Turf auf Deck 5 kann man die diversen Fleischsorten bewundern. Der erste Eindruck des Schiffes, im Vergleich zu Mein Schiff 1: Kühle Eleganz.

Das Wetter ist sonnig, die See ist ruhig. Unser schwimmendes Zuhause schwebt fast Zeebrügge entgegen. Kein Laut aus dem Schiffsbetrieb ist zu hören, nur das leise Rauschen der Bugwelle. Auf unserer Veranda essen wir Obst. Der Obsteller stand in unserer Suite bereit als wir sie enterten.

Capt. Todd Burgmann hatte an diesem Abend zu einem Champagnerempfang in die X-Lounge geladen. Im sportlich-eleganten Outfit erschienen wir dort und wurden von einem Spalier von 16 Offizieren und anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Empfang genommen. Am Ende stand Capt. Todd und hieß uns mit einem Händedruck und ein paar Worten willkommen. Wir suchten uns einen Platz, sofort wurde uns Champagner serviert. Von unserem Platz beobachteten wir das Eintreffen der anderen Passagiere. Es gab eine kleine Ansprache des Kapitäns und danach mischten sich seine Offiziere und Mitarbeiter unter das Volk. Am Buffett bedienten wir uns mit Fingerfood.

An unserem Tisch machte ein sehr sehr netter Mann halt, mit dem wir uns sehr gut unterhalten haben. Irgendwann gingen wir zum „du“ über. Es war ein Finanzmanager, der die letzten Schiffe, wie auch Mein Schiff 6, mit indienstgestellt hatte. Er ist zuständig für diverse Bestellungen. Wenn man sich gut versteht und die richtigen Fragen stellt, bekommt man auch Antworten, die bisher noch nicht in den Medien gelandet sind und die ich aus Gründen der Diskrektion auch hier nicht veröffentlichen möchte.

Wir sprachen auch das Thema Tattoo an, wissend, dass noch im vorigen Jahr Tattoos durch hautfarbene Binden versteckt werden mussten, sodass wir dachten, Teile der Crew hätten sich die Knöchel verstaucht oder hätten vom Tragen der schweren Tabletts eine Sehnenscheidenentzündung bekommen. In den paar Stunden, die wir nun an Bord waren, entdeckten wir einige Besatzungsmitglieder mit Tattoos und wir hörten nun, dass das Tattooverbot ist inzwischen aufgehoben worden ist.

Auf diesem Empfang hätten wir uns mit Champagner abfüllen lassen können. Aber wir wissen ja was sich gehört.

Auf unserem Abendspaziergang wartete ein bezaubernder Sonnenuntergang auf uns.

23. August 2017 – Zeebrügge mit Brügge

Es ist das 4. Mal, dass wir auf einer Kreuzfahrt Zeebrügge anlaufen. Im Morgengrauen passierten wie die Hafeneinfahrt.

Wir haben einen Ausflug nach Brügge gebucht, „Brügge auf eigene Faust“ – oder so ähnlich. Geführte Ausflüge, bei denen man hinter einem Guide hinterherläuft, der an verschiedenen Punkten anhält, seine Schar Ausflügler umsich schart und was erzählt, was die wenigsten interessiert, mögen wir nicht. Wir streifen lieber selbst durch die Städte und nehmen uns die Zeit, die wir meinen, hier und da zu benötigen.

Man hat uns schon früher berichtet, dass wir ganz unbedingt nach Brügge müssten. OK, Brügge ist eine alte Stadt, eine ziemlich alte Stadt und war einst eine reiche Stadt. Im Mittelalter gab es Verbindungen zur Hanse.

Und Brügge heute? Auf den Kanälen brausen ständig offene Motorboote mit Touris. In den Straßen galoppieren Pferde und ziehen Kutschen mit Touris. Ich sagte zu Bernd: Es ist fast wie in Disneyworld. Eine Stadt dient als Kulisse. Da außer unserem Schiff noch 2 weitere im Hafen von Zeebrügge festgemacht hatten, die „Queen Elizabeth“ und die „AIDA prima“, wurde die Stadt natürlich von sehr vielen Menschen bevölkert. Dadurch verstärkte sich der Disney-Eindruck sicherlich. Brügge hat unsere Erwartungen nicht erfüllt.

Nach unserer Rückkehr an Bord stärkten wir uns in der Außenalsterbar mit ein paar Tapas. Natürlich durfte ein Glas Wein dazu nicht fehlen.

24. August 2017 – Le Havre mit Honfleur

Auch den Hafen von Le Havre haben wir zum 4. mal angelaufen. Und wir haben es endlich geschafft, Honfleur zu besuchen. Le Havre und Honfleur liegen an der Mündung der Seine. Beide Häfen sind durch die Pont de Normandie verbunden, eine Schrägseilbrücke, die 1995 eingeweiht wurde, die Überfahrt ist mautpflichtig.

In Honfleur war es auch nicht gerade einsam, aber die kleine Hafenstadt sprach uns mehr an als Brügge. Honfleur hat mehr Charme als Brügge, auch wenn der Hafen von unzähligen Restaurants und Bistros, sowie Kunstgalerien gesäumt ist, auch wenn die Fassaden zum Teil bröckeln. Honfleur macht nicht den Eindruck, als sei es perfekt. Aber Honfleur wäre ein Ort zum Wiederkommen.

Nachdem wir genug durch die kleinen Gassen gebummelt sind, gingen wir entlang des Hafens zur Seine. Von dort hatten wir einen schönen Blick auf die Pont de Normandie und auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses auf den Containerhafen von Le Havre.

Am Abend verließen wir Europa zu einer 4-tägigen Atlantiküberfahrt nach Nordamerika. Der Hafenmeister verabschiedete uns mit dem üblichen Signal, 3 x lang, mit dem Nebelhorn auf der Mole.

Um 21:58 Uhr übergaben wir die erste der uns anvertrauten Flaschenposten dem Meer. Die veröffentlichten Daten sind für die Absenderin der Flaschenposten interessant. Über den Fernseher in der Kabine, Kanal 3, kann man die Daten jederzeit abrufen.

25. August 2017 – 2. Seetag – 1. Tag der Atlantiküberquerung

Das erste Mal wurden die Uhren in dieser Nacht um eine Stunde zurückgedreht.

Was macht man an einem Tag auf See? Langsam kennen wir das Schiff und wir wissen, in welche Richtung wir gehen müssen, wenn wir aus der Kabine kommen und zur X-Lounge wollen. Dort gibt es z.B. frisch gepressten Orangensaft. Nach dem Frühstück gehen wir mit unseren elektronischen Büchern in die X-Lounge und machen es uns dort bequem. Wenn der Steward nach unseren Wünschen fragt, bestellen wir uns Orangensaft während andere Passagiere sich dort zum Frühstück Champagner reichen lassen. Kleine Snacks werden dort auch angeboten. Wenn man lange genug in der X-Lounge zugebracht hat, bekommt man Appetit und sucht sich am Buffett was aus. Da werden auch kleine Blinis und 3 Sorten Kaviar angeboten, also echter Kaviar, nicht die gefärbten Fischeier aus dem Supermarkt. Stilecht stecken kleine Perlmuttlöffel in den Dosen um den Geschmack des Kaviars nicht zu verfälschen. Gelegentlich habe ich da schon mal zugegriffen.

Bei unseren Spaziergängen an Deck haben wir mehrmals am Typohn am Bug gestanden. Wenn die Wetterlage es notwendig werden lässt, das Ding einzusetzen, möchte ich da lieber nicht stehen. Heute Abend wurde es sehr nebelig. Aus dem Typhon ertönte das vorgeschriebene Zeichen, welches Schiffe bei verminderter Sicht akustisch senden müssen. Kurz hatte ich überlegt, mal zum Bug zu gehen, aber nee, lieber nicht.

26. August 2017 – 3. Seetag – 2. Tag der Atlantiküberquerung

In der Nacht erfolgte die 2. Zeitumstellung auf dieser Reise, also 1 Stunde zurück.

In seiner morgendlichen Begrüßung von der Brücke aus berichtet Capt. Todd, dass er während seiner maritimen Laufbahn noch nie so eine ruhige Atlantiküberquerung erlebt hat. In der Tat ist das Wasser fast glatt. Wir beobachten wie Wale ihre Fontänen in die Luft blasen, Tümmler lassen sich in kleinen Herden blicken und springen übermütig aus dem Wasser.

Für interessierte Passagiere wird an Bord Sport angeboten, z.B. Indoorcykling, sowie Strudelziehen, Malkurse oder Schmuck basteln. Auch „Bauch – Beine – Po“ kann man – oder frau – machen. Allerdings gibt es doch so einige, die das nicht nötig haben, von Bauch und Po haben die schon reichlich genug. Im Studio gibt es u.a. eine Hologrammshow. Wir haben uns dort Rolando Villazon angeschaut. Da steht der Sänger verblüffend echt auf der Bühne und singt Arien.

Wir gehören ja eher zu der faulen Gruppe. Wir lesen viel und suchen uns, wetterabhängig, unsere Outdoorplätze, entweder auf unserer Veranda oder auch mal in der kleinen Kaffeelounge auf dem Deck der X-Lounge. Und natürlich gehören für uns Cocktails zum Bordleben dazu. Es ist aber nicht so, dass wir ständig ein Glas vor uns haben.

Die Trinkhalme werden auf dieser Reise separat gereicht. Sie sind in Kunststoffhüllen verpackt, die man selbst aufreißen muss. An den Bars an Deck kann man damit ein Problem haben wenn der Wind die Hüllen plötzlich davonweht. Wir kennen es von den früheren Reisen, dass die Trinkhalme mit einer Servierzange gleich in den Cocktail gesteckt werden. Aber die Amis eben, die haben ihre Hygienevorschriften. Und seitens der Reederei will man ja nichts falsch machen.

Um 22:21 Uhr ging heute Buddel Nr. 2 über Bord. Eigentlich darf man ja nichts vom Schiff ins Wasser werfen, deshalb war das immer eine Nacht-, und im wahrsten Sinn des Wortes, und Nebelaktion.

27. August 2017 – 4. Seetag – 3. Tag der Atlantiküberquerung

Wieder eine Zeitumstellung um 1 Stunde rückwärts. Anfangs dachten wir, dass wir uns durch das häppchenweise Umstellen besser an die neue Zeit gewöhnen werden. Aber irgendwie war das verwirrend. Und wir sind damit noch nicht durch.

Schon am gestrigen Abend nahm das Typhon wegen dichten Nebels seine Arbeit wieder auf. Wenn ich nachts mal wach wurde, konnte ich das „Nebelzeichen“ vorn am Bug hören. Im Lauf des Vormittags lichtete sich der Nebel, die Sonne kämpfte sich durch und es wurde richtig windig. Die Wellen wurden höher doch das Schiff lag sehr ruhig in der See. Kotztüten waren aber trotzdem in den Treppenhäusern ausgelegt, sehr dezent und elegant in weiße Couverts gesteckt. Sicher ist sicher.

Wir folgten unserer üblichen Tagesroutine: Erst Frühstück am Buffett im Restaurant Anckelmannsplatz. Mein Frühstück bestand entweder aus Rührei mit Lachs oder mariniertem Hering, oder aus einer Scheibe frischem, knusprigen Brot aus der Backstube, belegt mit Räucherlachs und 2 Spiegeleiern. Dann zum Lesen in die X-Lounge, Orangensaft trinken und lesen, später einen kleinen Snack essen, z.B. einen Miniburger – oder auch zwei. Eine süße Leckerei darf natürlich auch nicht fehlen. Dann ein Spaziergang rund um das Schiff. Auf Deck 5 kann man ganz um das Schiff herumgehen, vom Heck bis zum Bug und auf der anderen Seite zurück.

28. August 2017 – 5. Seetag – 4. Tag der Atlantiküberquerung

Die Uhr wurde in der Nacht um 1-1/2 Stunden zurückgestellt. Die Neufundländer haben eine merkwürdige Zeit!

Heute lag der Atlantik wie flüssiges Blei zu unseren Füßen. Ich sagte zu Bernd: Biscayawetter. Denn in dem gleichen Zustand passierten wir im vorigen Jahr die Biscaya. Es ist wirklich unfassbar, wie ruhig das Wasser ist. Das dunkelblaue Meer reflektiert die Sonne, die Bugwelle schäumt weiß, darin hellblaube Wasserwirbel – die Farben von TUICruises. Irgendjemand in der Reederei muss ein Auge dafür gehabt und gesagt haben: Das ist es, das sind unsere Farben! Der Rumpf das Dunkelblau des Meeres, die Aufbauten weiß wie die Bugwelle und die Beschriftung auf dem Rumpf das helle Blau der Wasserwirbel. Ich bin davon überzeugt, dass nur wenige Passagiere diese Verbindung zwischen Natur und Schiff sehen.

Eine Woche sind wir jetzt an Bord. Die Rose, die bei Reisebeginn auf die Kabine gestellt wurde, sieht immer noch gut aus. Zu Hause halten Rosen nie so lange. Auch Bernd habe ich im Spiegel eingefangen. Er sieht eh immer gut aus.

Nach unserem Abendspaziergang über das Pooldeck und vorbei an der verwaisten Arena (ein einsamer Zuschauer sitzt auf der Tribühne) fiel Flaschenpost Nummer 3 um 20:18 Uhr in den Atlantik. Wir haben das immer im Teamwork gemacht: Bernd warf die Flaschen von der Veranda und ich fotografierte die Angaben auf dem Fernseher wenn er „jetzt“ rief, in dem Moment, in dem die Flaschenpost auf der Wasseroberfläche landete.

Morgen werden wir den nordamerikanischen Kontinent in St. John’s/Kanada – Neufundland erreichen. Ich kann mir vorstellen, dass schon viele Passagiere mit den Hufen scharren weil sie dann endlich wieder Land unter denselben haben.

Teil 2 —>

4 Gedanken zu „Hamburg trifft New York – mit „Mein Schiff 6“ – Teil 1

  1. Hanna

    War sehr interessant zu lesen,sehr anschaulich beschrieben! Meine Erinnerung an meine Nordkapreise würde wieder wach! Sehr schöne Fotos habt ihr gemacht und das Leben an Bord genossen!

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  2. Hans-Georg

    ‚abend Hanna.
    Das Nordkap steht im nächsten Jahr wieder auf dem Programm, 1 x Norwegen rauf und runter.
    Anbordgehen, sich fallenlassen und genießen – so mögen wir das.

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  3. Annelie

    Einfach toll !
    ich habe deinen Bericht und die Fotos eben so richtig genossen !
    ich war überrascht, wie geräumig eure Suite war – da kann man es aushalten.
    Brügge habe ich mal im Winter besucht, da war ich fast allein .. und da hat es mir gut gefallen. Vielleicht sollte man solch exponierte Touristenorte immer abseits der Saison besuchen 😉
    Bin schon gespannt auf Teil 2 😉
    Liebe Grüsse, Anne

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    1. Hans-Georg

      Die Juniorsuite ist wirklich geräumig, das war richtig bequem.
      Auf einer Kreuzfahrt kann man sich die Zeiten des leider nicht immer aussuchen. Diese Reise war ja vorläufig einmalig und da mussten wir es so nehmen wie es kam.

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