Seit einem Jahr wohnt meine Mutter jetzt im Seniorenheim. Einmal in der Woche besuche ich sie dort, so wie gestern. Das Heim liegt in einem Wohngebiet, ihr Zimmer liegt zur Straße, ihr Zimmer ist hell, so wie sie es liebt. Fast den ganzen Tag hat sie dort Sonne. Meine Mutter ist eine Tochter der Sonne, so wie ich ein Sohn der Sonne bin.
Wir unterhielten uns gestern darüber, dass sie nun schon 1 Jahr dort wohnt. Sie bestätigte mir erneut, dass sie es dort gut hat und sie sich dort gut aufgehoben fühlt. Wenn ihr was nicht passt, beschwert sich sich dezent, wissend, dass man es nicht übertreiben soll – das Personal würde es sie merken lassen.
Im Gespräch ließ sie verlauten, dass sie sich morgen – also heute – „fein machen“ müsste. Auf meine Frage nach dem Warum erzählte sie, dass ja heute das Frühlingsfest stattfindet. Nun ist es nicht so, dass meine Mutter dort im Schlabberlook und ungepflegt im Rolli sitzt. Immer hat sie gepflegte Garderobe an und dezenten Schmuck. Ich habe noch nie einen Fleck auf Blusen, Pullover oder Hosen gesehen. Sie kleidet sich nicht in Sack und Asche und in grau und beige sondern durchaus auch mal farbenfroh.
Abends trinkt sie gern mal einen Schnaps. Obstler war ihr zu scharf, den Ozuo mag sie nun auch nicht mehr. Ich soll ihr nächste Woche Gin mitbringen. Gin! Vermutlich möchte sie Elizabeth Bowes-Lyon, die Mutter von Themse-Lizzy, nacheifern. Die wurde ja über hundert Jahre alt. Meinetwegen soll sie wenn sie sich nicht quälen muss. Denn gefüttert und gewindelt werden zu müssen ist wohl ziemlich erniedrigend.
Als einzigen Horror stelle ich mir solche Heime vor, wobei dies hier gar nicht schlecht klingt! Vor allem ihre Gefühle des Gutaufgehobenseins!
Gruß von Sonja
Es gibt natürlich auch Heime mit Hotelcharakter. Da gibt es aber nur einen stark redzuierten Zuschuss von den Pflegekassen.
Es gibt möglicherweise Horrorheime, man hat ja die Möglichkeit, sich die Heime anzuschauen und auch umzuziehen wenn es einem nicht gefällt.
Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, als in ein Seniorenheim zu gehen, ist es wohl die beste Lösung. Meine Mutter ist zufrieden dort, wissend, dass sie in ihrer Wohnung nicht mehr hätte sein können im Rollstuhl.
ich bewundere Deine Mutter… sie scheint den Weg, den sie nun ja schon vor einiger Zeit gegangen ist, gut anzunehmen.Sie hat ja eine Menge aufgegeben, aufgeben müssen. Meine allergrößte Hochachtung vor dieser Frau.. und auch vor dem Sohn, der sich so gut kümmert. Das wird auch nicht immer leicht sein, aber Du bist wirklich ein guter Sohn.
Ich bin in der glücklichen Lage, mir meine Zeit frei einteilen zu können. Wenn ich noch arbeiten müsste, würden sich die Besuche auf das Wochenende konzentrieren. Ich weiß nicht, ob ich das dann an jedem Wochenende machen würde.
Vielleicht wäre für (Queen) King-Mum 😉 ein Obstbrand der Firma Nordhäuser ideal. Die sind alle relativ mild und sehr lecker. Williamsbirne, Mirabelle und Haselnuss kenne ich. Alle gut und trotzdem günstig. Gibt es in großen Supermärkten (Real, Kaufland etc…). Finde ich Klasse, dass Du 1x pro Woche hin fährst 👍👍👍. LG und eine schöne Restwoche – Elke
Es passiert ja nicht viel dort im Heim, ist ja nicht jede Woche irgendein Fest. Und viele der Bewohner schnacken nicht viel, weil sie nicht können oder nicht wollen. Und die King-Mum ist sehr kommunikativ.
Nordhäuser ist eine bekannte Marke, werde mal drauf achten. Danke für den Tipp.
Hört sich auf jeden Fall gut an 🙂
Und Gin geht immer 🙂
Queen Mom hat aber GinTonic getrunken, was für mich, wie für sie, ja eine echte Medizin ist und verschrieben werden müßte 🙂
Gin und Tonic – das ist ja eine Wissenschaft für sich. Kurz vor meiner Rente waren ich und mein Chef von einer Firma zum Abschiedsessen eingeladen. Mein Chef bestellte sich Gintonic. Er hatte sich was ausgesucht und dann kam die Frage, welches Tonic …
*lach*, klar kommt dann die Frage in einer guten Bar oder Restaurant.
Aber letztlich kann man auch auf die Empfehlung des Barchefs zurückgreifen, das geht immer 😉
Vermutlich wird man blöd angeschaut wenn man einen Gin ohne Tonic ordert.
Nee gar nicht!
Einige sind einfach nur auf Eis auch Bombe.
Aber das muß sich erst in den Köpfen mal setzen, das dauert noch eine Weile 😉
Ich dachte auch nicht an das Personal sondern eher an begleitende Personen.
Übrigens ist dies meine bevorzugte Sorte:
https://queergedacht.de/2015/04/gin-aus-hamburg/
Das erinnert mich sehr an meine leider schon verstorbene Mutter! Auch sie war stets gut und auch durchaus farbenfroh gekleidet! Die allermeisten Alten und Pflegeheime sind hell und freundlich und versorgen ihre „Gäste“ gut!
Dezente Hinweise auf irgendeinen Mangel nimmt ein gutes Personal durchaus an!
Ich habe auch in regelmäßigen Abständen Mal ein Päckchen Kaffee,oder Mal Kekse als Anerkennung für die gute Pflege mitgebracht!
Ich weiß,dass es auch andere Einrichtungen gibt , Kritik auch öffentlich ist dann der beste Weg!
Mutter hat schon kleine Osterpäckchen geordert, die sie dem Personal Ostern überreichen möchte. Fehlt noch, dass sie mit Hasenohren im Rolli sitzt und durch die Flure rollt.