Was können wir dagegen machen?

Diese Frage beschäftigt mich schon geraume Zeit: Was können wir dagegen machen, dass sich die braune Suppe weiter über Deutschland verbreitet, dass diese braune Suppe im Topf immer höher und höher steigt? Viele Möglichkeiten haben wir nicht. Aber wir Bloggerinnen und Blogger haben die Möglichkeit, das zu verbreiten, was diese Menschen in ihren Wahlprogrammen stehen haben. Wir haben die Möglichkeit das zu verbreiten, was durch die Medien an die Oberfläche kommt. Ich habe schon desöfteren darüber geschrieben, dass ich Angst vor dem habe, was die Partei AfD sich auf ihre Fahnen geschrieben hat.

Ich bin erstaunt und verängstigt, dass es so viele Menschen gibt, die die AfD in Landtage wählt. Haben die alles vergessen, welches Unglück die Vorgänger dieser unsäglichen Bande über Deutschland und die Welt gebracht haben?

Die AfD ist jedenfalls keine Alternative für Deutschland. Die AfD steht für die Abschaffung des Mindeslohns, für Steuersenkungen für Spitzenverdiener, gegen Frauengleichstellung, für staatliche Einflussnahme auf die öffentlich-rechtlichen Sender für die Rückkehr zur Atomkraft.

Wer noch mehr über die Pläne der AfD wissen möchte: 10 Punkte, die die AfD will.

7 Gedanken zu „Was können wir dagegen machen?

  1. Ingrid

    Ich habe die 10 Punkte von Campact auch gelesen, aber ich schaue mir das lieber selber an. Die verallgemeinern mir da zu sehr, denn es sind drei unterschiedliche Landtagswahlprogramme. Ich habe mir bisher nur das von Rheinland-Pfalz angesehen (die Kurzfassung). Da wollen sie das Ehegattensplitting aufheben, nicht die Steuern für die Besserverdienenden senken. Allerdings: schreiben können die viel, was sie nachher machen, ist eine andere Sache und das halte ich für gefährlich.(Wie geschrieben: wehret den Anfängen. Jetzt!)
    Gut, dass du mitmachst und Liebe Grüße, Ingrid

    Antworten
    1. Hans-Georg

      Wir können nur hoffen, dass sie niemals eine Regierungsverantwortung übernehmen werden.
      Ich habe ja schon im Oktober gegen die AfD gewettert als die in Thüringen die Idee hatten, eine Zählung der Homosexuellen durchzuführen. Seitdem habe ich schon diverse Male über die AfD geschrieben. „Schreiben gegen Rechts“ ist also nicht neu für mich.

      Antworten
      1. Ingrid

        Man kann es gar nicht oft genug machen. Im Programm steht unter Familie etwas von ‚Vater, Mutter, Kind‘. Da kann man weiter denken … 🙁

        Antworten
  2. Anne

    Ich versuch’s mit Reden gegen Rechts. Gerade hatte ich ein sehr angeregtes Gespräch am Esstisch. Der „Kleine“ hatte als Hausaufgabe für den Gemeinschaftskunde-Leistungskurs eine Podiumsdiskussion der hiesigen Kandidaten besucht und informierte die Große, sie darf zum ersten Mal wählen. Schön zu sehen, wie differenzierend und vernünftig sie sind – ich hoffe, sie tragen das in ihren Freundeskreis. Da gibt’s wohl ein paar AfD-Anfällige…

    Antworten
  3. Jane Blond

    War es damals ähnlich? Die Stimmung, die Ängste der Menschen? Wenn ja, warum gibt es so viele, die nichts aus der Quintessenz gelernt haben?
    Ich habe mal angefangen mich in die verschiedenen Wahlprogramme der AfD einzulesen. Musste aber bald aufgeben, weil ich den Brechreiz, den das erzeugte, kaum noch unterdrücken konnte.
    Zumindest die „Machthabenden“ haben dieselbe Intentionen …
    Immer wieder ansehenswert:
    http://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-hoeckes-reden–goebbels-sound-100.html

    Antworten
  4. ossi1967

    Ich hab nur wenig Hoffnung, daß man etwas dagegen tun kann. Bei uns hat der Spuk ja schon vor Jahrzehnten begonnen, als Jörg Haider die FPÖ gekapert und zu einer rechtspopulistischen Partei umgebaut hat. Die Rahmenbedingungen waren geringfügig anders (die Ausländer waren nicht als vorgebliche Flüchtlinge ins Land gekommen, sondern im Zuge der legalen Arbeitsmigration), die Strategie war aber die gleiche: Haider hat den „braven und anständigen“ Österreichern eingeredet, daß sie jetzt plötzlich vor den Fremden Angst haben müssen… und ihnen gleichzeitig erklärt, daß keine andere Partei außer der FPÖ diese ihre berechtigte Angst ernst nehmen wird. (Was soweit auch gestimmt hat. Welcher vernünftige Politiker hätte 1986 auch eine wie immer geartete „Angst vor Ausländern“ berücksichtigen sollen? Aus welchem Grund?)

    Mit diesem Trick der Mobilisierung über Angst hat Haider die FPÖ von 5% (sie hatte seit ihrer Gründung 1955 nie mehr als 8% erreicht) auf 27% gebracht – im Wesentlichen ohne irgendwelche über Fremdenfeindlichkeit hinausgehenden Inhalte. Der sanfte Beginn waren Plakate wie „Österreich zuerst“, zuletzt (aber noch 3 Jahre vor Beginn des Flüchtlingsstroms) wurde „Daham statt Islam“ plakatiert. Wie tief so ein aggressives Plakat Nachbarn entzweit in einer Stadt, in der der Islam die zweitgrößte Religionsgemeinschaft ist, kann man sich unschwer vorstellen. (41% der Wiener sind Katholiken, 12% sind Muslime, 8% gehören orthodoxen Kirchen an, 4% sind evangelisch.)

    Seit 1986 versuchen wir das, wozu Du aufrufst: Wir versuchen den Menschen klarzumachen, was inhaltlich hinter der FPÖ steckt; was sie sonst noch alles auf ihrem Programm hat außer „Ausländer raus“; wie falsch die Behauptungen sind, mit denen sie operiert. Mein Fazit: Es interessiert niemanden. Keiner hört auch nur zu. In dem Haß, den die Populisten selbst geschürt haben, geht jedes andere Argument unter. Es wurde in der Politik ein Klima geschaffen, wie es sonst nur im Fußballstadion herrscht, wenn „verfeindete“ Mannschaften gegeneinander spielen. Hooligans.

    Ich kenne Menschen persönlich, die sich zur FPÖ bekennen und aktiv Werbung für sie betreiben. Da ist kein Gespräch möglich. Das sind Leute, die in den untersten Einkommensschichten zuhause sind. Wenn ich denen erkläre, daß durch die Pläne der FPÖ ihr persönliches Einkommen weiter sinken und das der Reichen weiter steigen würde, weißt Du, was sie dann sagen? „Ja, aber die Ausländer bekommen dann noch weniger als ich!“

    Was auch schlimm ist: Die Radikalisierung der Politik durch die FPÖ hat die wahrnehmbaren Unterschiede zwischen den anderen Parteien verwischt. Je größer der Abstand zwischen der FPÖ und den demokratischen Parteien wurde, desto austauschbarer erschienen die Positionen von SPÖ, ÖVP, Grünen… Eh klar: Zwar sind die Konzepte von ÖVP und Grünen absolut gesehen so weit voneinander entfernt, wie sie es immer waren. Die Skala wurde aber so weit gedehnt, daß sie relativ gesehen nah beisammen am demokratischen, rechtsstaatlichen Ende sitzen. Wer irgendeine dieser Parteien bewußt schwächen will, wählt dann natürlich nicht ihren unmittelbaren „Nachbarn“. Er wählt die, die am weitesten weg sind – und das ist derzeit immer die FPÖ, egal wen man „bestrafen“ will bei der Wahl. Das bewußte Zusammenrücken der demokratischen Kräfte im Kampf gegen den Populismus verstärkt diesen Effekt und nutzt damit der FPÖ erst recht.

    Es besteht die Gefahr, daß genau diese Spirale sich in Deutschland zu drehen beginnt. Alle rücken gegen einen zusammen – womit dieser eine dann als einzige Alternative wahrgenommen wird.

    Ich weiß nicht, ob Information und Überzeugungsarbeit das alles noch einfangen können. Könnte ich zurück reisen in die Zeit und am Beginn des FPÖ-Aufstiegs etwas verändern: Ich würde versuchen, die damals offen betriebene Hetze durch schärfere Gesetze unter Strafe zu stellen. Hätte die FPÖ ihr Feindbild, ihr Bedrohungsszenario nicht so ungehindert etablieren können, hätte sich auch nie jemand aus Angst in ihre Arme geflüchtet.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert