Alles umsonst!

Da strampelt man sich morgens bei 9 Grad Lufttemperatur die Kalorien ab und ist stolz auf sich. Und abends? Gestern Abend hau ich mir ein Eisbein rein! OK, ich hätte auch was anderes essen können. Aber wann gibt es schon mal Eisbein? Das Wetter war auch danach, denn wenn es sonnig-warm ist, würde ich kein Eisbein essen wollen. Aber gestern passte es.

Mutter hatte eingeladen anlässlich ihres 91. Geburtstages, ins Restaurant Rathaushof, mitten in der City von Lübeck, im Rathaushof eben. Gutbürgerliche Küche, Hausmannskost, teilweise mit einem kleinen exotischen Touch.

Beim Eisbein ist gar nichts exotisch, eher ein wenig makaber. Immer wenn ich die Dicke Fettschicht aufschneide und diese dann auseinanderfällt stell ich mir vor, dass es genau so aussieht, wenn ein Chirurg die Hautschicht eines Patienten aufschneidet. Oder schlimmer: Wenn ein Pathologe die Haut einr Leiche auf dem Seziertisch aufschneidet. Das kommt dem Eisbein wohl am nächsten, denn es ist ja auch tot.

Eigentlich besteht so ein Eisbein ja aus recht magerem Fleisch, nur die Fettschicht, die ist halt Fett pur. Das muss aber so. Und das fette Zeugs schmeckt auch noch. Ich hab es trotzdem nicht aufgegessen, das Fett. Das Magere schon.

Die 3 vor dem Komma ist wohl erstmal wieder futsch.

19 Gedanken zu „Alles umsonst!

  1. Inge

    Hallo Hans-Georg,
    ziemlich neidisch schau ich mir dein Eisbein an. Bei mir gibt es sowas leider nicht. Weißte warum? In jüngeren Jahren hab meinem Peter Willi sowas vergruselt, weil ich ganz stolz die Füße vom Schwein gekocht hab, aber frag nicht wie! Seit dieser Zeit gab es nur einmal noch Eisbein für mich, im Hamburger Rathaus mit dem Kegelklub, danach nie wieder. Neid lass nach und was meinste wie häufig ich noch von den gruseligen Schweinfüßen höre, ich sags dir!
    Hab einen schönen Sonntag,
    Gruß von Inge

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    1. Hans-Georg

      Es sind auch viele Jahre vergangen, seit ich mal Eisbein gegessen haben. Mochte es immer gern. Aber in vielen Restaurants gibt’s das ja gar nicht. Zuhause würd ich das auch gar nicht auf den Tisch bringen dürfen. Allein die Fettschicht würde meinen Mann abstossen, das zu essen, selbst wenn sie entfernt werden würde.

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  2. Peggy

    Bei uns heißt Eisbein ja Stelze.
    Ich hab auch schon jahrelang keine mehr gegessen, allerdings hast du mir jetzt Gusto drauf gemacht.
    Ich werd mal eine Weile abwarten, vielleicht vergeht er wieder.
    Wenn nicht, weiß ich wo ich nächstes Wochenende essen werde.
    Stelze gegrillt ist übrigens köstlich !!!

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    1. Hans-Georg

      Gegrillt nennt man das bei uns Haxn. Da ist dann viel weniger Fett dran weil das beim Grillen rausläuft und die Schwarte ist dann schön kross – auch sehr lecker!

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      1. Inge

        Himmel, Arm und Gartenzwerg, nun will ich endlich Eisbein mit Sauerkraut oder Haxen vom Grill. Wenn man euch so liest… Na ja, erst mal ein Käsebrot.

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      2. Wolfgang

        Oh ja!
        DAS kann ich *wirklich* bestätigen… wir haben ja seit letztem Jahr mehr gegrillt, weil neue Gerätschaft. Da haben wir so ein Stelzerl draufgeschmissen und es war herrlich knuuuusprich und das Fleisch zart und einfach nur ein Traum.
        Sehr viel salzen muss man es halt, damit der Schwarte das Wasser entzogen und sie dadurch knuspriger wird… da braucht’s dann auch massig was zum Nachspülen. 🙂 (Bier mit wenig Kohlensäure ist da perfekt. Kriegt man auch im berühmten „Schweizerhaus“ im Wiener Prater). Müsst ihr euch mal anschauen, wenn ihr nach Wien kommt! 🙂

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        1. Hans-Georg

          In diesem Jahr was bisher leider noch kein Grillwetter.
          Wien steht auf dem Plan, wenn auch noch nicht konkret. Ausser netten Bloggern soll es da doch recht viel zu sehen geben.

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  3. ossi1967

    🙂 Also bei all den appetitlichen Vergleichen, die Dir da bzgl. der Stelze in den Sinn gekommen sind, hast Du sicher nicht zu viel davon essen können. Der 3er vorm Komma ist noch zu schaffen! 😉

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    1. Hans-Georg

      Ossi, der Teller war, bis ca. 5 Quadratzentimeter von der Fettschwarte leer!
      Es war mir aber vonvornherein klar, dass dieses lange Wochendende ein Rückschlag bedeuten würde.
      Morgen geht’s wieder los, alte Damen im Wasser beobachten *lach*

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  4. Elke

    …was den Pathologen angeht, will ich Dich mal aufklären: wenn der zum Arbeitseinsatz kommt, ist das Fleisch „kalt!“. Wenn der schnippelt sind Duft und Temperatur vom Eisbein sowas von weit entfernt, das glaubst Du gar nicht.
    Und in Bezug auf das knackige Figürchen muss man sich trotzdem ab und an mal was Gutes gönnen. Dann ist die Psyche wieder extrem stabil und kann die nächste „Durst- bzw. Hungerstrecke“ wieder locker verschmerzen.
    Ich liebe auch Eisbein (ohne Kraut, ohne andere Beileigen aber mit dem Fett, was viele Menschen eklig finden). Liebe Grüsse und eine schöne Woche – Elke

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    1. Hans-Georg

      Elke, es ist mir schon klar, dass eine tote Leiche nicht nach Eisbein duftet. Es geht mir da eher um die Hautschicht, ob die nämlich tatsächlich so auseinanderfällt wenn man sie beim Eisbein „seziert“.

      Ich denke auch, dass man sich ab und zu einen Ausrutscher beim Genuss leisten darf, dann ist das Darben nicht so schlimm.

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    1. Hans-Georg

      Merwürdig, dass ich diese Assoziationen schon immer hatte wenn ich Eisbein gegessen habe. Hat das was zu bedeuten? Habe ich meinen Beruf verfehlt?
      Ingrid, unter der Fettschicht ist doch ganz mageres Fleisch. Ausserdem habe ich nur eine Kartoffel gegessen *lach*

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  5. Jane Blond

    Bei einem solch chirurgischen Kopfkino, wäre ich wohl schon vorm ersten Bissen satt. Ich hoffe, ich muss beim nächsten Eisbein nicht an dich denken 😉

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