Gestern Abend wollte ich bequem vom Sofa aus auf dem neuen Fernseher eine Folge von „Das perfekte Dinner“ sehen, das in dieser Woche aus Dresden kommt. Ich schalte also kurz vor 19:00 Uhr den Fernseher ein und wollte mich zum entsprechenden Sendeplatz zappen. 1., 2. Programm und dann war nichts mehr ausser einem Hinweis, dass die Smartkarte für diesen und jenen Sender, also eigentlich alle, nicht freigeschaltet sei. Wie lange dieser Zustand schon herrsche, wussten wir nicht. Zuletzt hatte Bernd während der Olympischen Spiele was geschaut.
Zum Glück hatten wir kürzlich im Schlafzimmer den alten Fernseher aufgehängt. So konnte ich vom Bett aus verfolgen, was Zora kocht und wie sie wohnt. Aufgrund meiner Beeinträchtigung hatte ich danach keine Lust mehr, bei Kabel Deutschland anzurufen und die Störung zu melden.
Unserem Nachbarn ist so ein Fall auch schon mal widerfahren. Ihm wurde eine neue Smartkarte zugeschickt. Für den Ausfall des Fernsehprogramms bekam er eine Gutschrift auf seine Gebühren.
Heute Nachmittag erinnerte ich mich daran, dass da noch was erledigt werden müsste. Ich nahm mir die Unterlagen zur Hand und rief bei Kabel Deutschland an. Es folgte das übliche Procedere: Wenn dies, dann drücken oder sagen sie 1, usw., man kennt das ja. So gelangte ich zum Punkt „Nichtempfang von Fernsehprogrammen“. Ich wurde aufgefordert, die Nummer der Smartkarte einzutippen – und als wenn ein Schalter umgelegt wurde, hatte ich wieder Empfang auf den abonnierten Sendern. Und alles ohne dass ich auch nur ein einziges Mal mit einer lebendigen Person Kontakt hatte, alles ging elektronisch. Wie oben gesagt: Beeindruckend – aber doch beängstigend. Warum? Weil die irgendwie die Möglichkeit haben, direkt in unseren Fernseher zu schauen.
Da bin ich doch froh, das man bei Wilhelm.Tel., unserem zukünftigen Kabelanbieter noch Menschen aus Fleisch und Blut an der Strippe hat und dazu noch ausgesrochen nette. Mir ist das eher unheimlich, wenn ich nur noch Knöfe drücken muß oder ein Call Center aus Shanghai an der Strippe habe.
Es gibt dort schon noch nette lebendige Stimmen. Nur wenn die Technik in der Lage ist, das Problem zu lösen, bleibt man eben im Bereich der elektronischen Assistenz.
Naja, zwischen der automatisierten Abwicklung an einer Hotline und “direkt in unseren Fernseher schauen” bestehen dann schon ein paar grundsätzliche Unterschiede. (Letzteres macht mir auch Angst, v.a. weil Firmen wie Apple ja aktiv dran arbeiten.)
Ich finds generell ganz gut, wenn ich was selber machen kann, egal ob via Web oder eben per Tasteneingabe am Telefon. Erspart in der Regel unnötige Wartezeit. Der Computer hat immer Zeit für mich.
zieh dir bloss was ordentliches an … vielleicht können die auch rausgucken, aus dem apparat.
Hallo Hans Georg,
über unseren Kabelanbieter können wir und nicht beklagen, trotzdem werden wir ihn verlassen und das TV über’s Internet ummelden. Telefon ist auch in dem Vertrag, aber das geht nicht, da ich ISDN noch für meinen Notruf brauche.
Dir/Euch wünsche ich ein schönes und erholsames Wochenende.
Liebe Grüße, Anke
@Ossi:
Im Grunde bin auch begeistert, wenn eine Störung so problemlos behoben werden kann. Aber merwürdig ist das schon.
@Karin:
Wer hier reinschaut muss mich so nehmen wie ich bin, und sei es nackt.
@Anke:
Toi toi toi – wir sind bislang sehr zufrieden mit dem “all inklusive” Programm.
Alles Gute für deinen Junior!