Sperrung

Der Haushaltsausschuss der Bundesregierung hat 900 Millionen Euro gesperrt, die zur Förderung von Langzeitarbeitslosen gedacht waren. Nun kann man darüber geteilter Meinung sein, was Fördermaßnahmen bringen. Von den Erfahrungen eines mir sehr nahestehenden Menschen weiss ich, dass ein Teil dieser Maßnahmen für ihn völlig sinnlos waren.

Interessant ist, was die FDP zu der Sperrung sagt:
„Von den gesperrten 900 Millionen Euro entfallen 600 Millionen auf Trainingsmaßnahmen, der Rest auf Personal- und Verwaltungskosten. Ob die Sperre aufgehoben wird, will die Koalition davon abhängig machen, dass die Effizienz der Maßnahmen nachgewiesen wird. Wie es heißt, sperrt sich besonders die FDP gegen die Freigabe der Mittel.“

Interessant ist das insofern, als dass ja kürzlich der Vorsitzende, Vizekanzler und Aussenminister Guido Westerwelle sich ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt hat, was seine Meinung über Hartz IV-Empfänger betrifft. Aber ja nichts dafür tun zumindest zu versuchen, ein paar Langzeitarbeitslose dergestalt zu Fördern, dass es möglich wäre, ihnen einen neuen Job zu vermitteln. Wer hat nur diesen verdammten Verein dazu verholfen, in die Regierung zu kommen. Ich war’s nicht.

2 Gedanken zu „Sperrung

  1. CeKaDo

    Eine mir bekannte GmbH erhält im Durchschnitt für eine durchschnittlich 6 monate andauernde Coachingmaßnahme zur Beseitigung von Vermittlungshemmnissen den pauschalen Preis von einmalig 3.000 € pro zugewiesenen Arbeitslosen.

    Das würde, nach Abzug der obigen Verwaltungspauschalen für ohnehin zu leistende Dienste (Kontrolle durch den Außendienst der “Einkaufszentren” der Agentur für Arbeit und anteilige Verwaltungskosten der Arbeitsvermittler bei Zuweisungen, etc.) lt. Rechnung 600.000.000 : 3.000 = 200.000 Arbeitslosen zugute kommen.

    Bei einer angestrebten und im Durchschnitt auch erreichten Vermittlungsquote von 30 Prozent (!!) während der Maßnahme würden damit 60.000 Arbeitslose eine Arbeit bekommen. Weitere rund 20 Prozent finden im Laufe der Folgemonate nach der Maßnahme selbst eine Arbeit, weil ihre Hemmnisse beseitigt werden konnten. Macht zusammen 80.000 Arbeitslose pro Halbjahr, 160.000 pro Jahr.

    Der Politik ist es offenbar nicht bewußt, daß dies eine Investition in mehr Steuereinnahmen durch mehr Geldverdienen und dadurch mehr Geldausgeben ist, um es mal platt zu sagen.

    Wir sollten unsere Steuerzahlungen davon abhängig machen, ob die Effizienz unserer Regierung nachgewiesen wird!

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  2. Hans-Georg

    Tja CeKaDo, du bringst es auf den Punkt. Z.B. der Mindestlohn. Da müssen Leute Zuschüsse beantragen damit sie über die Runden kommen nur weil sie nicht genug verdienen. Würde es einen Mindeslohn geben, könnten die Menschen mehr Geld ausgeben. Der Staat würde mehr Steuern einnehmen, der Einzelhandel mehr verdienen und ggf. sogar neue Mitarbeiter einstellen, was wieder zur Folge hätte, dass mehr Menschen mehr Geld ausgeben können und somit der Staat wieder mehr Steuern einnehmen könnte. Stattdessen werden Zuschüsse für Miete, Heizung etc ausgezahlt und die Menschen kommen man gerade so zurecht. Verstehe einer das.

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