Wicked – Die Hexen von Oz, ein Musical, das uns bereits im April letzten Jahres verhext hat. Ich entdeckte günstige Karten- und Flugpreise, was lag da näher, als meinem musicalbegeistertem Schatz einen neuerlichen Ausflug nach Stuttgart zum Geburtstag zu schenken.
Samstag vormittag reisten wir an und waren bereits um 11.00 Uhr im Hotel des SI-Centrum, dem die Musicalspielbühnen Apollotheater und Palladiumtheater angeschlossen sind. Das SI-Centrum ist ein riesiger Bereich mit diversen Bars, Restaurants, einem Spielcasino, den Theatern, einem Kino und dem Hotel.
Unser Zimmer war bei unser Ankunft noch nicht verfügbar. Unser Handgepäck konnten wir aber an der Rezeption abgeben. Da wir die Nachmittgsvorstellung gebucht hatten, hatten wir den Abend sozusagen zur freien Verfügung. Würde es an der Kasse vielleicht günstige Karten für die Abendvorstellung geben? In der Tat gibt es zurzeit ein Sommerticket zu Preisen zwischen 19 und 69 Euro. Die Günstigsten waren bereits ausverkauft. 49 Euro? Na ja, noch mal 100 Euro ausgeben für zwei Karten wo ich doch nur 99 Euro für 2 Karten in der teuersten Preisklasse ausgegeben hatte? Nö, eine Karte für 29 Euro musste reichen. Und schon hatten wir 2 Karten für die Abendvorstellung in der Tasche.
Danach machten wir uns auf den Weg, die ländliche Umgebung des Centrum in Augenschein zu nehmen und die Anlagen des Centrums zu erkunden. Dort, wo heute die Anlage steht, muss einst die sogenannte grüne Wiese gewesen sein. Goldene Getreidefelder und Obstbäume bilden einen starken Kontrast zu der modernen Bebauung. Bei unserer Rückkehr reservierten wir uns einen Tisch in einem der vielen Restaurants, in dem wir zwischen den beiden Vorstellungen nett essen wollten.
Inwzischen sollte auch unser Zimmer bereitstehen. An der Rezeption gab es eine Überraschung: Wir bekamen ein upgrade in der Zimmerkategorie und konnten ein Zimmer im 8. Stock des Hotelturmes beziehen. Aus dem Fenster erwartete uns ein freier Blick auf die Umgebung, kein Gegenüber, aus dem man in unser Zimmer hätte schauen können. Ein grosses Doppelbett ohne störende Mittelfuge zwischen den Matratzen, Minibar, im Schrank ein ausklappbares Bügelbrett mit Bügeleisen – was will man mehr?!
Nachdem wir uns frischgemacht hatten, nahmen wir noch einen Kaffee und natürlich ein Stück Torte im Wiener Kaffeehaus. Und dann wurde es Zeit, für die Nachmittagsvorstellung des Hexenzaubers.
Wie beim ersten Mal sassen wir in der ersten Reihe. Aus allernächster Nähe konnten wir die grandiose Mimik der Darsteller beobachten, die das Musical zu einem absoluten Highlight machen. Wir sahen nicht die Menschen in den Kostümen, nein – wir sahen die einzelnen Persönlichkeiten der Handlung. Rein gar nichts hatte auch nur einen Anflug von Oberflächlichkeit. Wir waren wirklich gefangengenommen von der Handlung und den Emotionen auf der Bühne. Wir waren eingesunken in das Stück, fast ein Teil des Musicals, besonders, wenn die Darsteller ganz dicht an der Rampe agierten. Tragik und Komik liegen hautnah beieinander. Du lachst und in der nächsten Sekunde bleibt dir der Lacher im Hals stecken. Wicked, die Hexen von Oz, dieses Musical ist derzeit unser absolutes Lieblingsmusical. Donnernder Applaus und standing ovations am Schluss zeigten, dass nicht nur wir allein so sehr angetan sind.
Im Restaurant Don Giovanni liessen wir uns ein gutschmeckendes Abendessen servieren, dazu gab es eine Flasche Wein. So liess sich die Zeit bis zur Abendvorstellung gut überbrücken.
Die günstigen Karten für die Abendvorstellung reichten dann nur für die vorletzte Reihe im ersten Rang. Die Entfernung zur Bühne war gewaltig. Dazu kommt noch, dass diese Plätze höher als die Bühne liegen, was die Entfernung zur Bühne noch vergrössert. Als sich der Vorhang hob, sahen wir die Darsteller nur als kleine Figuren, die auf der Bühne agierten. Viele Details gingen verloren. Besonders vermissten wir das Mienenspiel der Protagonisten. Von diesen Plätzen aus ist eine Aufführung reines Guckkastentheater. Wir schauten und hörten zu, aber wir waren nicht bewegt.
Wir hatten nun gestern innerhalb kürzest möglicher Zeit die Gelegenheit, das selbe Theaterstück ein mal von ganz nah und ein mal von ganz weit weg zu sehen. Unser Fazit ist, dass wir zukünftig weiterhin lieber Karten im vorderen bis mittleren Bereich kaufen.
Nach dieser Vorstellung gab es noch einen Schlummertrunk in der Intermezzo Bar. An der Rezeption des Hotels hatten wir nämlich einen Gutschein für zwei Freigetränke erhalten. Der Cocktail White Cloud, zuammengemixt aus Wodka, Cremé de Cacao weiss, Ananassaft und Sahne, verpasste uns genügend Bettschwere damit wir unser hochgelegenes Zimmer aufsuchen konnten. Vorhänge und Gardinen blieben offen als wir uns schlafenlegten. Es konnte ja niemand zuschauen.
Das reichhaltige Frühstücksbuffet wurde im Restaurant Times Square serviert. Optisch beherrscht wird dieses Restaurant von der Zauberflötenuhr, aus der jeweils zur halben und vollen Stunde Melodien aus der Oper Die Zauberflöte erklingen. Fast hätte ich die instrumental gespielte Arie der Königing der Nacht mitgesungen.
Aufgrund der unbeständigen Wetterlage konnten die beiden Verrückten am Sonntagmorgen morgen leider nicht mit dem Besen nach Hause fliegen sondern mussten wieder den bereits gebuchten Düsenjet nehmen.
Das Musical Wicked – Die Hexen von Oz wird Stuttgart im Herbst verlassen und nach Oberhausen ziehen. Ich vermute ganz stark, dass wir auch dort wieder dabei sein werden, aber nur in Reihe 1 bis 5.
Ihr müsst ja wirklich Musical-verrückt sein… zwei Vorstellungen an einem Tag.
Hauptsache, Ihr hattet ein tolles Wochenende und danach klingt es.
Wir haben Euch ja am Samstag hoffentlich würdig vertreten 🙂
Frau Momo, vertreten konntet ihr uns wohl eher nicht. Aber durch eure Anwesenheit bei der Parade habt ihr eure Toleranz gezeigt, wofür wir euch ganz herzlich danken.
Ja, wir sind in der Tat musicalverrückt, aber nur, wenn es uns tatsächlich gefällt. Tarzan werden wir Anfang Oktober das erste Mal sehen. Aber die anderen beiden Musicals, die derzeit in HH zu sehen sind, interessieren uns ganz und gar nicht.
Wir hatten gehoffe, dass Wicked nach HH kommen würde, was bei einem wiederholten Besuch die Reisekosten sparen würde. Aber was nicht ist kann ja noch werden.
War auch nicht wirklich ernst gemeint, mit dem Euch vertreten…..
Ich bin so gar kein Musical-Fan, aber zu solchen Anlässen mal in andere Städte reisen, ist doch auch ganz reizvoll, oder?
Na, ich hab das ja auch nicht ernst genommen.
Ja, andere Städte, aber von Stuttgart selbst haben wir dieses mal gar nichts gesehen. Wir waren sozusagen in Stuttgart-Land. Aber reizvoll war es da auch.
Hach jaa… Musicals sind toll. Das letzte Musical, daß mein Mann und ich besucht haben, war Elisabeth. Einfach klasse. Und hinterher noch schön essen und … gehen 🙂
@MunichBlogger:
Wenn die Karten nur nicht so verdammt teuer wären.
Dass Ihr absolute Musical Fans seid , das war mir bekannt, aber zweimal hintereinander, das habe ich bisher bei Musicals nicht gekannt.
Aber wenn Ihr nach Oberhausen kommt, dann müsst Ihr unbedingt einen Stop in GE einlegen. Essen und Trinken kann man im Revier auch ganz gut!! Herzlich willkommen in GE!
Euch ein entspanntes Wochenende
Lucki